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Diplomarbeit Bleich - Institut für Biowissenschaften - Universität ...

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2<br />

Einleitung<br />

Das Konzept der β-Diversität wird heute auf zweierlei Arten verwendet. Zum einen wird<br />

es dazu benutzt, die Diversität größerer Gebiete zu bestimmen und solche dann<br />

miteinander zu vergleichen. Hier gibt es bereits einige Arbeiten aus dem marinen Bereich<br />

in denen z.B. die benthische Diversität des norwegischen Kontinentalschelfs untersucht<br />

wurde (Ellingson & Gray, 2002; Ellingson, 2002; Shin & Ellingson, 2004).<br />

Eine andere Anwendung beinhaltet die Untersuchung des Artenwechsels entlang von<br />

Umweltgradienten. Hierüber wurden verschiedene Studien entlang von Höhen- und<br />

Feuchtigkeitsgradienten sowie entlang der geografischen Breite, hauptsächlich im<br />

terrestrischen Bereich, durchgeführt (Eberhardt, 2004; Mena & Vázquez-Domínguez,<br />

2005). Die vorliegende Arbeit baut auf diesem Konzept auf und untersucht den<br />

Artenwechsel des Makrozoobenthos entlang eines Salzgehaltsgradienten in der Ostsee. Der<br />

Salzgehalt ist neben den Sedimenteigenschaften der Hauptfaktor <strong>für</strong> die Verbreitung von<br />

Makrozoobenthosarten (Stolyarov et al., 2004; Teske & Wooldridge, 2002; Teske &<br />

Wooldridge, 2004; Udalov et al., 2004). Nahezu alle Süßwasserorganismen können bei<br />

Salzgehalten über 3 PSU nicht mehr existieren. Durch Flüsse werden jedoch ständig<br />

Süßwassertiere ins Meer eingetragen und so ist das Feststellen echter Existenzgrenzen<br />

schwierig (Remane, 1950). Hingegen sind viele marine Organismen durchaus in der Lage,<br />

weit ins Brackwasser vorzudringen. Es handelt sich bei ihnen meist um gute<br />

Osmoregulierer. Schließt man andere Faktoren aus, sollte der Wechsel des Salzgehaltes<br />

allein <strong>für</strong> den Artenwechsel verantwortlich sein. Nach meinem Wissenstand sind bis heute<br />

keine Studien bekannt, die sich mit dem Artenwechsel entlang eines Salzgehaltsgradienten<br />

befasst haben.<br />

Remane (1934a) beschrieb anhand einer Artenzahlsalinitätskurve die Änderung der<br />

Artenzahl entlang eines Salzgehaltsgradienten in der Ostsee. In dieser Kurve ist eine<br />

kontinuierliche Artenabnahme vom marinen Bereich bis zu einer Salinität von 5 PSU und<br />

vom limnischen Bereich bis 5 PSU zu erkennen. Im Bereich um 5 PSU sind somit die<br />

wenigsten Arten anzutreffen. Dieser Bereich wird als Artenminimum bezeichnet und ist<br />

charakteristisch <strong>für</strong> Brackwassersysteme. Von der Remanekurve ausgehend sollte der<br />

Artenwechsel besonders hoch sein, wenn man Stationen mit Salinitäten größer 5 PSU mit<br />

Stationen kleiner 5 PSU vergleicht. Es gab in der Vergangenheit mehrere Versuche das<br />

Brackwasser nach der Salinität in einzelne Bereiche einzuteilen. Im Laufe der Zeit<br />

entstanden mehrere so genannte Salzgehaltsklassifikationen. In aktuellen<br />

Salinitätsklassifikationen werden klare Grenzen zwischen den einzelnen

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