Diplomarbeit Bleich - Institut für Biowissenschaften - Universität ...
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4 Diskussion<br />
4.1 Das Konzept der β-Diversität<br />
63<br />
Diskussion<br />
Der Begriff der β-Diversität wurde von Whittaker (1956, 1960 und 1972) als Umfang des<br />
Artenwechsels oder des biotischen Wechsels entlang eines Umweltgradienten eingeführt<br />
(Wilson & Shmida, 1984). Whittaker analysierte den Artenwechsel der Vegetation entlang<br />
eines Höhen- und Feuchtigkeitsgradienten. Sein erster Ansatz war es, Stationen entlang<br />
eines Gradienten mit einem Ähnlichkeitskoeffizenten (log-transformierte Sørensen-<br />
similarity) zu vergleichen. Die β-Diversität wurde als Häufigkeit angegeben, mit der die<br />
Ähnlichkeit der Artenzusammensetzung entlang des Gradienten 50% unterschreitet. Er<br />
nannte dies „half-changes“ (auf deutsch Halbwechsel). Dieser Ansatz hat sich nicht<br />
durchgesetzt. Später (Whittaker, 1960) führte er eine weitere Möglichkeit ein [Formel 22].<br />
Hierbei stellt γ die Gesamtartenzahl an den zu vergleichen Stationen und α die mittlere<br />
Artenzahl dieser Stationen dar. Der Index ergibt beim Vergleich von zwei Stationen Werte<br />
zwischen 1 und 2. Später wurde der Term -1 eingeführt [Formel 23]. Dadurch erhält der<br />
Index Werte zwischen 0 und 1.<br />
[Formel 22]<br />
[Formel 23]<br />
γ<br />
β W (alt ) = (Whittaker, 1960)<br />
α<br />
γ = Gesamtartenzahl aller Stationen<br />
α = mittlere Artenzahl der Stationen<br />
γ<br />
β W (Original ) = -1 (Whittaker, 1972)<br />
α<br />
βW(Original) ist, mit 100 multipliziert, identisch mit βW in dieser Arbeit. Dieser Index ist<br />
allgemein anerkannt und der meist genutzte β-Diversitätsindex (Koleff et al., 2003).<br />
Es gibt zumindest 2 Möglichkeiten der Anwendung der β-Diversität. Man kann den<br />
Artenwechsel eines größeren Gebietes berechnen und mehrere Gebiete miteinander<br />
vergleichen. Hierbei stellt γ die Gesamtartenzahl aller Stationen in dem Gebiet und α die