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Diplomarbeit Bleich - Institut für Biowissenschaften - Universität ...

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64<br />

Diskussion<br />

mittlere Artenzahl der einzelnen Stationen des Gebietes dar. Die β-Diversität ist zum einen<br />

ein Maß <strong>für</strong> den Artenwechsel in einem Gebiet, zum anderen kann sie auch als Maß <strong>für</strong> die<br />

Diversität bzw. Heterogenität eines Gebietes betrachtet werden (Novotny & Weiblen,<br />

2005). Ein doppelt so hoher β-Diversitätswert entspricht einer doppelt so hohen<br />

Gesamtdiversität (Bush et al., 2004). Diese β-Diversitäten können benutzt werden, um<br />

Diversitäten verschiedener Gebiete miteinander zu vergleichen (Wilson & Shmida, 1984).<br />

Eine zweite Möglichkeit der Anwendung der β-Diversität ist die Bestimmung des<br />

Artenwechsels entlang eines Umweltgradienten. Hier entspricht γ nicht der<br />

Gesamtartenzahl eines großen Gebietes, sondern der Gesamtartenzahl von 2 beieinander<br />

liegenden, zu vergleichenden Stationen und α der mittleren Artenzahl dieser beiden<br />

Stationen. In diesem Fall ermöglicht die Anwendung der β-Diversität das Erfassen von<br />

Mustern im Artenwechsel entlang eines Gradienten. Erreicht der Umweltfaktor, auf dem<br />

der Gradient beruht, zwischen 2 zu vergleichenden Stationen einen <strong>für</strong> viele Tiere<br />

kritischen Wert, ist ein hoher Artenwechsel und damit ein hoher β-Diversitätswert zu<br />

erwarten. Eine Schwierigkeit besteht darin, den Einfluss anderer Gradienten wie z.B.<br />

Temperatur, Nährstoffe und anderer Faktoren möglichst auszuschließen.<br />

Viele aktuelle Studien beruhen auf dem ersten Ansatz. Sie berechnen β-Diversitäten<br />

größerer Gebiete und vergleichen diese miteinander (Ellingson, 2002; Ellingson & Gray,<br />

2002; Gray, 2000). In diesen Studien wird die β-Diversität als ein Maß <strong>für</strong> den<br />

Artenreichtum betrachtet. Je größer der Artenwechsel eines Gebietes ist, desto höher wird<br />

der Artenreichtum des Gebietes (Shin & Ellingson, 2004). Da γ (die Gesamtartenzahl)<br />

durch das Zusammenfassen von mehr als 2 Stationen sehr groß wird, ergeben sich Werte<br />

größer 2 (nach [Formel 22]) bzw. größer 1 (nach [Formel 23]). Diese Werte sind aber nur<br />

miteinander vergleichbar, wenn <strong>für</strong> die jeweiligen zu vergleichenden Gebiete immer<br />

gleiche Probenzahlen genommen wurden. Vergleicht man beispielsweise β-Diversitäten<br />

von Benthosgemeinschaften aus verschiedenen Tiefenbereichen, so sollte man <strong>für</strong> jede<br />

Tiefenzone gleich viele Stationen beprobt haben.<br />

Der 2. Ansatz, die Stationen entlang eines Gradienten zu vergleichen, wurde in der<br />

marinen Ökologie und auch in anderen Bereichen bisher kaum oder gar nicht verwendet<br />

(Novotny & Weiblen, 2005).

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