Kinder besser schützen - Verband arbeits- und. berufsbedingt ...
Kinder besser schützen - Verband arbeits- und. berufsbedingt ...
Kinder besser schützen - Verband arbeits- und. berufsbedingt ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Altersspezifische Empfindlichkeiten <strong>und</strong> Empfänglichkeiten<br />
(European Environment Agency &<br />
World Health Organization &, 2002)<br />
Empfängnis<br />
• Schädigung der mütterlichen oder väterlichen<br />
Fortpflanzungsorgane einschließlich des Eies<br />
<strong>und</strong> der Samenzelle<br />
• Direkte Schädigung im Mutterleib<br />
Embryo <strong>und</strong> Fötus<br />
• Gewebe ist sehr anfällig gegenüber Störungen:<br />
Anomalien- <strong>und</strong> Krebsentstehung<br />
• Plazentagängige Schadstoffe<br />
Neugeborenes<br />
• Organe <strong>und</strong> Gewebe, Zentralnervensystem,<br />
Lunge <strong>und</strong> Blut wachsen weiterhin stark<br />
• Magen-Darm-Trakt ist noch unreif<br />
• Spezifische Ernährung: Stillen, Fertignahrung<br />
(Milch, Wasser)<br />
• Haut ist sehr durchlässig<br />
Kleinkind bis zum Alter von drei Jahren<br />
• Relatives Atemvolumen <strong>und</strong> Kalorieneinnahme<br />
pro Körpergewicht ist höher<br />
• Spezielle Ernährungsweisen<br />
• Spielverhalten<br />
Vorschul- <strong>und</strong> Schulkind<br />
• Spezielle Innenraum- <strong>und</strong> Außenluftschadstoffe<br />
in <strong>Kinder</strong>garten <strong>und</strong> Schule<br />
• Freizeitverhalten<br />
Jugendliche<br />
• Spezifische Funktions- <strong>und</strong> Entwicklungsstörungen<br />
(keine Empfindlichkeit)<br />
• Erhöhte Risikobereitschaft<br />
keitsunterschieden. Um den Besonderheiten der einzelnen Entwicklungsstadien<br />
gerecht zu werden, ist eine Unterteilung in<br />
verschiedene Altersgruppen sinnvoll, auch wenn bestimmte<br />
Verhaltensweisen, Aufnahmepfade <strong>und</strong> Entwicklungsphasen<br />
individuell unterschiedlich lange ausgeprägt sind <strong>und</strong> die<br />
Altersgruppen daher nicht immer scharf voneinander abgegrenzt<br />
werden können (Umweltb<strong>und</strong>esamt, 2004). Leider sind<br />
die von verschiedenen Institutionen vorgenommenen Unterteilungen<br />
nicht immer ganz identisch <strong>und</strong> somit teilweise nicht<br />
unmittelbar miteinander vergleichbar.<br />
3.2.1 Fötus<br />
Bei schädlichen Einflüssen während der Schwangerschaft liegt<br />
für das Kind meist keine höhere Belastung als für die Mutter<br />
vor. Der sich schnell entwickelnde Organismus weist jedoch<br />
eine höhere Empfindlichkeit auf, wodurch Konzentrationen, die<br />
für die Mutter noch unproblematisch sind, für das Kind bereits<br />
schädliche Wirkungen haben können. Embryos sind aufgr<strong>und</strong><br />
der raschen Zellteilung <strong>und</strong> -spezialisierung besonders empfindlich<br />
für Chemikalien. Chemikalieneinwirkung während der<br />
Schwangerschaft kann daher zu diversen schwerwiegenden<br />
Entwicklungsstörungen führen (Peden, 2002; Shepard, 2001).<br />
In den ersten 15 Tagen reagieren die Zellen nach dem „Allesoder-nichts-Prinzip“.<br />
Nach Chemikalieneinwirkung sterben sie<br />
entweder ab oder sie überleben mit oder ohne Defekt (Czeizel,<br />
1973). In der zweiten bis zehnten Woche entwickeln sich die<br />
Organe. Wenn in dieser Phase Chemikalien, die Entwicklungsstörungen<br />
hervorrufen können, die Plazenta durchdringen,<br />
sind wesentliche Missbildungen die Folge; höhere Konzentrationen<br />
führen zum Tod (Matsumoto, 1965). In der elften<br />
Woche bis zur Geburt können Chemikalien zu einem verringerten<br />
Wachstum führen oder bestimmte zentrale Funktionen <strong>und</strong><br />
Entwicklungen stören. Dies kann zu diversen Störungen beitragen:<br />
zu auffällig gehemmter geistiger Entwicklung, aber auch<br />
zu zunächst unauffälligeren, aber nichtsdestotrotz ein normales<br />
Leben beeinträchtigenden, Enzymabnormalitäten (Ungváry,<br />
1995).<br />
19