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Kinder besser schützen - Verband arbeits- und. berufsbedingt ...

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<strong>Kinder</strong> <strong>besser</strong> <strong>schützen</strong><br />

Tabelle 2: Mittelwerte <strong>und</strong> Referenzwerte persistenter Organochlorverbindungen in Frauenmilch aus Deutschland<br />

in mg/kg Milchfett (B<strong>und</strong>esinstitut für ges<strong>und</strong>heitlichen Verbraucherschutz <strong>und</strong> Veterinärmedizin, 2000)<br />

Für deutsche Frauen ermittelten unterschiedliche Studien für<br />

das Jahr 2001 bis 2004 einen Mittelwert von 2,4–7,2 μg/kg<br />

Milchfett (Fürst, 2001; Weber & Heseker, 2004). Die für einen<br />

vier Monate alten Säugling in Deutschland geschätzte, über<br />

das Stillen aufgenommene Menge an PBDE ist zwar um den<br />

Faktor 10 000 geringer als der tierexperimentell ermittelte<br />

Wert, bei welchem noch keine schädigenden Effekte beobachtet<br />

werden konnten (NOAEL= no observed adverse effect level)<br />

(B<strong>und</strong>esinstitut für Risikobewertung & Umweltb<strong>und</strong>esamt,<br />

2005). Dennoch kann man daraus nicht schließen, dass von<br />

Flammschutzmitteln durch ihre hormonähnliche Wirkung in<br />

der Muttermilch keine Risiken ausgehen.<br />

Immer neue Stoffe tauchen in der Muttermilch auf. Zu diesen<br />

neuen Stoffen gehören unter anderem synthetische Moschusverbindungen<br />

wie Moschusketon <strong>und</strong> Moschusxylol, die als<br />

Parfum in Kosmetika, Deodorants <strong>und</strong> Waschmitteln eingesetzt<br />

werden. In der Muttermilch liegen die gemessenen Konzentrationen<br />

bei 5-190 μg/kg Milchfett (Rimkus & Wolf, 1993). Eine<br />

weitere Studie von 1999 fand den Stoff in 87% aller Proben<br />

<strong>und</strong> ermittelte eine durchschnittliche Belastung deutscher<br />

Mütter mit 26 μg Moschusxylol je Kilogramm Milchfett <strong>und</strong><br />

10 μg Moschusketon je Kilogramm Milchfett (Vieth & Przyrembel,<br />

2003).<br />

26<br />

Rückstand<br />

Σ DDT<br />

HCB<br />

β-HCH<br />

Σ PCB<br />

PCDD/PCDF<br />

Mittlerer Gehalt<br />

1979/81<br />

1,83<br />

1,14<br />

0,33<br />

1,72<br />

30,6 2)<br />

ng I-TEQ/kg Fett<br />

Mittlerer Gehalt<br />

1997<br />

0,30 1)<br />

0,07<br />

0,04<br />

0,49 1)<br />

12,9 3)<br />

ng I-TEQ/kg Fett<br />

95. Perzentil<br />

1997<br />

0,86 1)<br />

0,17<br />

0,11<br />

0,94 1)<br />

23,0 3)<br />

ng I-TEQ/kg Fett<br />

1) Nur Werte aus den alten B<strong>und</strong>esländern enthalten; 2) Daten für den Zeitraum 1986–1990; 3) Daten aus 1998<br />

Referenzwert 3)<br />

0,9 1)<br />

Die Belastung der Muttermilch mit längst verbotenen Stoffen wie<br />

DDT, PCB oder Dioxinen ist relativ gut untersucht. Obwohl die<br />

Konzentration dieser Stoffe jährlich abnimmt, sind sie aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer Langlebigkeit noch immer nachzuweisen. So hat der Ausstieg<br />

aus der Verwendung von PCB Anfang der 80er Jahre zu einer<br />

70%igen Reduktion der Muttermilchgehalte geführt (Tab. 2).<br />

Die Konzentration von DDT in der Muttermilch ist ebenfalls<br />

rückläufig, allerdings ist DDT im Blutserum immer noch der<br />

Stoff mit der höchsten nachweisbaren Konzentration (World<br />

Wide F<strong>und</strong> for Nature, 2005). Für Dioxine <strong>und</strong> dioxin-ähnliche<br />

Verbindungen wurden auf der Basis der Toxizitätsäquivalente<br />

(TEQ) Summengrenzwerte festgelegt, sie basieren auf der Toxizität<br />

von Dioxin mit dem TEQ 1. Nach Expertenkonsultationen<br />

schlug die WHO 1998 einen TDI von 1–4 Pikogramm (pg) Toxizitätsäquivalent<br />

pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag (pg<br />

TEQ/kg KG/Tag) vor (World Health Organization, 2000). Die<br />

Generaldirektion Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Verbraucherschutz meldete<br />

für die hochgiftigen Dioxine <strong>und</strong> Furane in der Muttermilch in<br />

den unterschiedlichen Mitgliedsstaaten allerdings einen<br />

durchschnittlichen Gehalt von 8-16 Pikogramm (pg) TEQ pro<br />

Gramm Fett (EU-Kommission, 2000b). Damit liegt die Belastung<br />

der Muttermilch in der gleichen Größenordnung wie beim<br />

am höchsten belasteten Lebensmittel, dem Fisch. Deutschland<br />

nimmt im internationalen Ländervergleich Platz vier ein<br />

(Malisch & van Leeuwen, 2003).<br />

0,3<br />

0,1<br />

1,2 1)<br />

keiner

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