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Kinder besser schützen - Verband arbeits- und. berufsbedingt ...

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Blei im Blut in μg/dl<br />

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Interventionswerte für Bleigehalte im Blut von <strong>Kinder</strong>n<br />

1960-1970 1971-1985 1986-1991 1992 bis 2006<br />

Späte Lehren aus frühen Warnungen am Beispiel von<br />

Benzol (Umweltb<strong>und</strong>esamt, 2004)<br />

1897 Erste Berichte über Anämien <strong>und</strong> knochenmarksschädigende<br />

Wirkung<br />

1928 Erste Falldokumentation einer Leukämieerkrankung<br />

1939 Experten empfehlen die Substitution durch andere<br />

Lösungsmittel<br />

1946 Die „American Conference of Governmental Industrial<br />

Hygienists“ (ACGIH) empfiehlt einen Grenzwert<br />

von 100 parts per million (ppm)<br />

1947 Senkung des empfohlenen Grenzwerts auf 50 ppm<br />

1948 Das „American Petroleum Institut“ (API) gelangt zu<br />

dem Schluss, dass der absolute Sicherheit bietende<br />

Grenzwert bei Null liegt, empfiehlt jedoch max.<br />

50 ppm<br />

1948 Senkung des empfohlenen Grenzwerts auf 35 ppm<br />

1957 Die ACGIH senkt den empfohlenen Grenzwert auf<br />

25 ppm<br />

1977 Erste Kohortenstudie, die einen direkten Zusammenhang<br />

mit Leukämieerkrankungen aufweist<br />

1977 Das US-Arbeitsministerium plant eine Grenzwertsenkung<br />

auf 1 ppm, was gerichtlich vom API angefochten<br />

wird<br />

1978 Freiwilliger Verzicht auf Benzol in Konsumgütern<br />

in den USA<br />

1987 Senkung des empfohlenen Grenzwerts auf 1 ppm<br />

1996 Studien weisen Erkrankungen ab 1 ppm nach<br />

2001 Belastung der Bevölkerung über die Benzol-Beimischung<br />

im Benzin hält an.<br />

Abbildung 7: Carenzwerte für Bleigehalte im<br />

Blut von <strong>Kinder</strong>n (Agency for Toxic Substances<br />

and Disease Registry, o. J.)<br />

7.1.2 Internationale Initiativen zum Schutz der<br />

<strong>Kinder</strong>ges<strong>und</strong>heit<br />

Neben den europäischen Bemühungen für eine umfassende<br />

Reform der Chemikalienpolitik gibt es mittlerweile eine Reihe<br />

internationaler Initiativen, um gezielt die Ges<strong>und</strong>heit der <strong>Kinder</strong><br />

<strong>besser</strong> zu <strong>schützen</strong>.<br />

Die Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte von<br />

<strong>Kinder</strong>n haben 198 Staaten unterzeichnet. Sie fordern darin,<br />

dass <strong>Kinder</strong> das Recht auf den höchsten Standard an Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen <strong>und</strong> das Recht auf eine<br />

sichere Umgebung haben. Ges<strong>und</strong>heitliche Risiken für <strong>Kinder</strong><br />

aus der Umwelt zu minimieren wird als eine Schlüsselaufgabe<br />

für das 21. Jahrh<strong>und</strong>ert wahrgenommen.<br />

<strong>Kinder</strong> waren auch das zentrale Thema auf der vierten Europakonferenz<br />

zu „Umwelt <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit“ 2004. 104 Minister aus<br />

52 Ländern nahmen an dieser Tagung unter dem Motto „Für<br />

die Zukunft unserer <strong>Kinder</strong>“ teil. Wichtigstes Ergebnis der Konferenz<br />

war ein „Aktionsplan zur Ver<strong>besser</strong>ung von Umwelt <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heit der <strong>Kinder</strong> in der europäischen Region“ (Children’s<br />

Environmental and Health Action Plan for Europe - CEHAPE).<br />

Ein zentrales Ziel dieses Plans ist es, chemikalienbedingte<br />

Krankheiten zu reduzieren. Dazu sollen zum einen schwangere<br />

Frauen <strong>und</strong> <strong>Kinder</strong> vor dem Kontakt mit gefährlichen Chemikalien<br />

geschützt werden. Die unterzeichnenden Länder verpflichteten<br />

sich auch, international zusammenzuarbeiten, um dieses<br />

Ziel umzusetzen <strong>und</strong> hielten das Vorsorgeprinzip als Leitbild<br />

fest. „Unser lückenhaftes Wissen über die Auswirkungen von<br />

Umwelteinflüssen auf die Ges<strong>und</strong>heit darf uns nicht davon<br />

abhalten, politische Maßnahmen zu ergreifen“, so die Minister.<br />

Auf der ersten internationalen Konferenz der Weltges<strong>und</strong>heits-<br />

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