Kinder besser schützen - Verband arbeits- und. berufsbedingt ...
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<strong>Kinder</strong> <strong>besser</strong> <strong>schützen</strong><br />
Vermehrtes Auftreten von Harnröhrenspaltungen (Hypospadie), Vorhautverengungen<br />
(Phimosen), Hodenhochstand (Kryptorchismus),<br />
angeborene Wachstumsverzögerungen im Mutterleib <strong>und</strong> Spontanaborten<br />
in einer stark belasteten Region in Russland (Revich et al.,<br />
2002) sowie vermehrte Gaumenspalten (ten Tusscher et al., 2000).<br />
52<br />
Ges<strong>und</strong>heitsdefekte durch Dioxine (nach Ten Tusscher et al., 2004)<br />
a) Neugeborene<br />
• Fehlerhafte Schilddrüsenfunktion<br />
(Koopman-Esseboom et al., 1994)<br />
• Leberschädigungen (Pluim et al., 1994)<br />
• Schlechtere Blutgerinnung (durch weniger Blutplättchen)<br />
(Pluim et al., 1994)<br />
• Schlechtere Infektionsabwehr (Pluim et al., 1994;<br />
Weisglas-Kuperus et al. 1995; Nagayama et al., 1998)<br />
b) Krabbelkinder <strong>und</strong> Vorschulalter<br />
• Schilddrüsenüberfunktion aufgr<strong>und</strong> erhöhter Belastung<br />
(Ilsen et al., 1996)<br />
• Veränderungen im Immunsystem durch Belastung während<br />
der Geburt. Durch Belastung nach der Geburt: höheres Auftreten<br />
von wiederholten Mittelohrentzündungen <strong>und</strong> Windpocken,<br />
weniger Allergien; durch höhere Belastung nach der<br />
Geburt, vornehmlich mit Dioxin: längere Phasen mit Keuchhusten,<br />
größere Empfänglichkeit für Infekte (Weisglas-Kuperus<br />
et al., 2000, 2004)<br />
• Belastung vor der Geburt bremst neurologische Entwicklung<br />
im Alter von 18 Monaten; pränatale Belastung bremst die<br />
Entwicklung der Wahrnehmungsfähigkeiten im Alter von<br />
42 Monaten; im Alter von sechs Jahren sind nur noch geringe<br />
negative Effekte nachweisbar (Boersma & Lanting, 2000)<br />
• Belastung vor der Geburt führt zu verminderter Wahrnehmungsfähigkeit,<br />
je höher die Belastung, desto höher das<br />
Risiko (Patandin et al., 1999)<br />
c) Schulkinder<br />
• Vermehrte Zahndefekte wie Karies <strong>und</strong> Zahnschmelz bei langer<br />
Stilldauer, möglicherweise aufgr<strong>und</strong> der Schadstoffbelastung<br />
(Alaluusua et al., 1996)<br />
• Verminderte Lungenfunktion, ansteigend mit hoher Belastung<br />
vor <strong>und</strong> nach der Geburt (ten Tusscher et al., 2001)<br />
• Mehr Asthma, je höher die Belastung ist<br />
(ten Tusscher et al., 2001)<br />
• Mehr Lymphozyten, die der körpereigenen Immunabwehr<br />
dienen, mehr von dem Hormon Thrombopoietin, weniger<br />
Blutblättchen mit ansteigender Belastung nach der Geburt;<br />
Wirkungen auf dem Stammzellenniveau noch im Alter von<br />
acht Jahren nachweisbar (ten Tusscher et al., 2003)<br />
• Verhaltensauffälligkeiten: mehr soziale Probleme <strong>und</strong> Aggressionen<br />
bei dioxinbelasteter Umgebung (ten Tusscher, 2002)<br />
• Verändertes Spielverhalten: Jungen spielen „mädchenhafter“,<br />
Mädchen „jungenhafter“ bei steigender pränataler PCB-<br />
Belastung <strong>und</strong> beide mehr „mädchenhafter“ bei steigender<br />
Dioxinbelastung (Vreugdenhil et al., 2002b)<br />
d) Jugendliche<br />
• Risiko für Non-Hodgkin-Lympome (bösartige Erkrankungen<br />
des lymphatischen Systems) um 2,3fach erhöht in der am<br />
höchsten mit Dioxin belasteten Zone in der Umgebung einer<br />
Müllverbrennungsanlage (Floret et al., 2003)<br />
• Zunahme von lymphatischen Tumoren in Seveso<br />
(Baccarelli et al., 2002)<br />
• Verspätete sexuelle Entwicklung der primären <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>ären<br />
Geschlechtsorgane bei Jungen <strong>und</strong> Mädchen mit<br />
Dioxinbelastung (Den Hond et al., 2002)<br />
• Beeinflussung charakteristischer Indikatoren im Immunsystem:<br />
je mehr Belastung, desto mehr Immunglobulin A<br />
(Antikörper); je mehr Belastung, desto weniger weiße Blutkörperchen,<br />
Allergien (Van den Heuvel et al., 2002)<br />
• Möglicher Zusammenhang zwischen Endometriose<br />
(Erkrankung durch Auftreten von Gebärmutterschleimhaut<br />
an Stellen außerhalb der Gebärmutterhöhle) <strong>und</strong> Dioxinbelastung<br />
(De Felip et al., 2004)<br />
• Zusammenhang zwischen Brustkrebs <strong>und</strong> Dioxin: 10fache<br />
Erhöhung im Blut erhöht das Risiko um das 2,1fache<br />
(Warner et al., 2002).