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Kinder besser schützen - Verband arbeits- und. berufsbedingt ...

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Forderungen an eine neue Chemikalienpolitik<br />

1. Gefährliche Chemikalien müssen durch sicherere Alternativen<br />

ersetzt werden (Substitutionsprinzip).<br />

Das REACH-System muss zum Ziel haben, systematisch<br />

sicherere Alternativen zu fördern. Alle Stoffe, die Krebs<br />

erregend, fortpflanzungsschädigend, hormonell wirksam<br />

oder Erbgut schädigend sind oder sich in unserem Körper<br />

<strong>und</strong> in der Umwelt anreichern, müssen ersetzt werden.<br />

Eine Erlaubnis zur weiteren Verwendung von gefährlichen<br />

Chemikalien:<br />

• darf nur dann erteilt werden, wenn es keine sichereren<br />

Alternativen gibt, die Nutzung der Substanz für die<br />

Gesellschaft von essentieller Bedeutung ist <strong>und</strong> das<br />

Risiko ausreichend kontrolliert wird;<br />

• sollte auf maximal fünf Jahre begrenzt werden, so dass<br />

Innovationen <strong>und</strong> die Entwicklung sichererer Alternativen<br />

vorangetrieben werden können;<br />

• muss eine Analyse der Alternativen umfassen. Konkrete<br />

Pläne, den Stoff durch sicherere Alternativen zu ersetzen,<br />

sollten sowohl vom Hersteller als auch von unabhängigen<br />

Dritten vorgelegt werden können.<br />

2. Um die Gefährlichkeit von Chemikalien beurteilen zu können,<br />

sind ausreichende Sicherheitsinformationen nötig.<br />

Informationen über mögliche Gefahren von Stoffen, über<br />

ihre Verwendung <strong>und</strong> darüber, wie Mensch <strong>und</strong> Umwelt<br />

ihnen ausgesetzt sind, sind dringend notwendig. Nur so<br />

können Unternehmen angemessene Sicherheitsmaßnahmen<br />

ergreifen <strong>und</strong> Alternativen zu gefährlichen Chemikalien<br />

finden. REACH muss die Unternehmen verpflichten:<br />

• für Chemikalien ab zehn Tonnen Jahresproduktion pro<br />

Hersteller Informationen über Langzeiteffekte zur Verfügung<br />

zu stellen, u.a. über eine mögliche Fortpflanzungsschädlichkeit;<br />

• aussagekräftige Informationen über die Verwendung<br />

der Stoffe <strong>und</strong> darüber, wie Mensch <strong>und</strong> Umwelt mit<br />

ihnen in Kontakt kommen, zur Verfügung zu stellen;<br />

• für Chemikalien ab einer Tonne Jahresproduktion pro<br />

Hersteller konkrete Maßnahmen zur Risikominderung<br />

vorzuschlagen – im Chemikaliensicherheitsbericht.<br />

3. Die chemische Industrie muss die Verantwortung für die<br />

Sicherheit ihrer Produkte übernehmen (Sorgfaltspflicht).<br />

Hersteller, Importeure <strong>und</strong> Anwender von Chemikalien<br />

müssen für die Sicherheit ihrer Produkte - unabhängig<br />

von ihrem Produktionsvolumen - verantwortlich gemacht<br />

werden können. Sie müssen garantieren, dass ihre Produkte<br />

der menschlichen Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> der Umwelt nicht<br />

schaden.<br />

4. Transparenz: Die Bürger haben ein Recht auf Information.<br />

Verbraucher brauchen ausreichende Informationen über<br />

Chemikalien in Produkten, um sachk<strong>und</strong>ige Kaufentscheidungen<br />

treffen zu können. Informationen müssen in der<br />

Handelskette weitergegeben werden, damit auch Händler<br />

<strong>und</strong> Verbraucher über gefährliche Chemikalien in Alltagsprodukten<br />

informiert werden.<br />

• Die Liste der öffentlich zugänglichen Informationen<br />

unter REACH muss alle Informationen umfassen, die für<br />

die menschliche Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> die Umwelt relevant<br />

sind.<br />

• Die Industrie muss nachvollziehbare Begründungen<br />

abgeben, wenn sie Informationen geheimhalten will.<br />

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