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Kinder besser schützen - Verband arbeits- und. berufsbedingt ...

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<strong>Kinder</strong> <strong>besser</strong> <strong>schützen</strong><br />

Weltweit betrachtet ist das Geschlechterverhältnis einer Population<br />

erstaunlich konstant <strong>und</strong> liegt ungefähr bei 102-108<br />

männlichen zu 100 weiblichen Nachkommen. Jedoch gibt es<br />

viele Hinweise darauf, dass das Geschlechterverhältnis bei der<br />

Geburt durch eine Reihe von Umweltfaktoren beeinflusst werden<br />

kann (Tab. 8).<br />

Die Beispiele zeigen allerdings auch, dass es keine eindeutige<br />

Richtung in der Beeinflussung gibt. So kann sowohl die Zahl<br />

der weiblichen als auch die Zahl der männlichen Nachkommen<br />

ansteigen. Ebenso kann nur in wenigen Fällen eine eindeutige<br />

Ursache festgestellt werden; meistens bleibt es bei dem Verdacht,<br />

dass hormonell wirksame Chemikalien die Ursache für<br />

die Veränderung des Geschlechterverhältnisses sind. So auch<br />

im Fall einer indigenen Gemeinde in Nordkanada, in der seit<br />

38<br />

Jahren die Zahl der männlichen Nachkommen dramatisch<br />

gesunken ist. Die Forscher können zwar belegen, dass das<br />

Geschlechtsverhältnis bis 1993 normal war <strong>und</strong> erst danach<br />

weit unter die Norm gefallen ist (für 1999-2003 nur 34,8%<br />

männliche Nachkommen), sie können aber nur mutmaßen,<br />

dass offenbar die Nähe zu mehreren, großen chemischen Industriekomplexen<br />

die Ursache sind (Mackenzie et al., 2005).<br />

Eine Veränderung des Geschlechterverhältnisses bei der Geburt<br />

kann auch daher rühren, dass eines der Geschlechter gegenüber<br />

einer Chemikalie empfindlicher ist <strong>und</strong> somit bereits<br />

während der Schwangerschaft abstirbt (Taylor et al., 2006).<br />

Das Phänomen eines veränderten Geschlechterverhältnisses<br />

wurde insbesondere an einigen Gruppen von Sportanglern<br />

untersucht, da diese über den Konsum von belastetem Fisch<br />

Tabelle 8: Beispiele für den Einfluss von Umweltfaktoren auf das Geschlechterverhältnis (Mackenzie et al., 2005)<br />

Exposition mehr männliche Nachkommen mehr weibliche Nachkommen<br />

Dioxin Vater nach Unfall<br />

Dioxin<br />

(Mocarelli et al., 1996; 2000)<br />

Vater durch Pestizide<br />

(Ryan et al., 2002)<br />

PCB Vater: Konsum von belasteten Reisöl<br />

(del Rio Gomez et al., 2002)<br />

PCB Mutter: Konsum von belastetem Fisch Vater: Konsum von belastetem Fisch<br />

(Weisskopf et al., 2003) (Karmaus et al., 2002)<br />

Pestizide Vater: belastet mit Dibromochloropropan Mutter: Belastung mit HCB<br />

(Goldsmith, 1997);<br />

Anwendung von Pestiziden (Garry et al., 2003);<br />

Belastung mit HCB (Jarrell et al., 2002)<br />

(Jarrell et al., 1998)<br />

Methylquecksilber Mutter: Konsum von belastetem Fisch<br />

(Sakamoto et al., 2001)<br />

Petroleum Belastung durch petrochemische Fabrik<br />

(Yang et al., 2000);<br />

Belastung mit natürlichem Gasvorkommen<br />

(Saadat et al., 2002)<br />

Luftverschmutzung Müllverbrennung (Williams et al., 1992) Stahlwerk (Lloyd et al., 1984; 1985);<br />

Petrochemische Industrie<br />

(Mackenzie et al., 2005)

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