BWGZ 1|2011 DIE GEMEINDE - Gemeindetag Baden-Württemberg
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<strong>BWGZ</strong> 1 | 2011 Bilanz und Perspektiven<br />
Elektromobilität – mobile Zukunft für Städte und Gemeinden Stadtwerken und anderen Versorgungs-<br />
In der Koalitionsvereinbarung auf Bundesebene<br />
ist die Elektromobilität als<br />
zentrales Thema zukünftiger Mobilität<br />
festgelegt. Das ehrgeizige Ziel: Bis zum<br />
Jahr 2020 sollen eine Million Elektro-<br />
Kraftfahrzeuge auf den Straßen unterwegs<br />
sein. Die EU hat die Elektromobilität<br />
in ihrem Grünbuch zum Stadtverkehr<br />
ebenfalls als entscheidendes Zukunftsthema<br />
gesehen. Die Wirtschaft<br />
will massiv in die Entwicklung und Vermarktung<br />
von E-Mobilen investieren.<br />
Der Erfolg der Elektrofahrzeuge hängt<br />
maßgeblich von den Städten und Gemeinden<br />
und deren effektiver Unterstützung<br />
ab. In der Elektromobilität liegen<br />
Chancen, aber auch Herausforderungen<br />
für die Städte und Gemeinden.<br />
Diese sind an einer effektiven Förderung<br />
nachhaltiger Verkehrsträger interessiert,<br />
und hierzu werden in Zukunft nicht<br />
nur, aber auch elektrisch angetriebene<br />
Fahrzeuge gehören.<br />
Die EnBW hat im Zuge der Initiative<br />
„Modellregion Elektromobilität Stuttgart“<br />
die Federführung für ein Forschungsprojekt<br />
im Teilbereich „E-Bike“<br />
<strong>Gemeindetag</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
übernommen. Von Juli 2010 bis Ende<br />
2011 werden bis zu 700 E-Bikes ausgeliefert<br />
und rund 100 öffentliche Ökostrom-<br />
Ladestationen installiert. Ziel ist es, das<br />
Mobilitätsverhalten der Testfahrer zu<br />
erforschen und neue Erkenntnisse darüber<br />
zu gewinnen, wie sich eine landesweite<br />
Infrastruktur für E-Mobilität umsetzen<br />
lässt.<br />
Dieses EnBW-Forschungsprojekt wurde<br />
bei einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung<br />
im Rahmen der Tagung des<br />
Landesvorstands am 15. September<br />
2010 in Raststatt mit der Initiative „<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
E-mobil“ und 300 E-<br />
Bikes für kleinere und mittlere Städte<br />
praktisch auf ganz <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
ausgedehnt.<br />
Die EnBW E-Bike-Initiative ist eine auch<br />
für kleinere und mittlere Städte und Gemeinden<br />
gut geeignete Möglichkeit, um<br />
vor Ort in das Thema „Elektromobilität“<br />
einzusteigen, Infrastruktur aufzubauen<br />
und das Thema im öffentlichen Raum zu<br />
verankern. Der <strong>Gemeindetag</strong> unterstützt<br />
ebenso entsprechende Initiativen von<br />
unternehmen, die sich gemeinsam mit<br />
Städten und Gemeinden auf den „e-mobilen<br />
Weg“ machen wollen.<br />
Bahnprojekt Stuttgart–Ulm<br />
und „Stuttgart 21“<br />
Die kontrovers ausgetragenen und von<br />
Demonstrationen in Stuttgart begleiteten<br />
öffentlichen Diskussionen um das<br />
Bahnprojekt Stuttgart–Ulm machten<br />
Überlegungen notwendig, wie sich der<br />
<strong>Gemeindetag</strong> sowohl in der Sache als<br />
auch im weiteren Verfahren gemeinsam<br />
mit dem Städtetag und dem Landkreistag<br />
positioniert.<br />
So beschlossen der Vorstand des Städtetags<br />
und das Präsidium des <strong>Gemeindetag</strong>s<br />
in ihrer gemeinsamen Sitzung am<br />
7. September 2010, die Mitgliedsstädte<br />
und -gemeinden über das Bahnprojekt<br />
Stuttgart–Ulm zu informieren. Ein entsprechendes<br />
Informationsschreiben mit<br />
einer Darstellung des Projekts, seiner<br />
Kosten, dem Stand der Diskussion und<br />
der Darstellung der politischen Entscheidungsprozesse<br />
wurde am 20. September<br />
2010 an alle Mitgliedsstädte und<br />
-gemeinden verschickt.<br />
Der Landesvorstand des <strong>Gemeindetag</strong>s,<br />
der sich in der Tagung am 14. September<br />
2010 ohne Gegenstimme für das Projekt<br />
aussprach, forderte in seinem Beschluss<br />
die Projektbeteiligten des Bahnprojekts<br />
auf, eine wirksame Kommunikationsstrategie<br />
zu entwickeln, die zu einer breiten<br />
Kommunikation des Projekts in alle<br />
Regionen <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s führt,<br />
den landesweiten Dialog fördert und die<br />
Fakten besser zugänglich macht. In diesem<br />
Zusammenhang befürworteten die<br />
Mitglieder des Landesvorstands auch Informationsveranstaltungen<br />
auf Ebene<br />
der Kreisverbände des <strong>Gemeindetag</strong>s.<br />
Mittlerweilen haben im Rahmen von<br />
Sitzungen der Kreisverbände des <strong>Gemeindetag</strong>s<br />
zahlreiche Informationsveranstaltungen<br />
zum Bahnprojekt stattgefunden.<br />
Ziel ist es, die Akzeptanz für<br />
das landesweit bedeutende Infrastrukturprojekt<br />
zu erhöhen.<br />
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