BWGZ 1|2011 DIE GEMEINDE - Gemeindetag Baden-Württemberg
BWGZ 1|2011 DIE GEMEINDE - Gemeindetag Baden-Württemberg
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Allgemeiner Teil<br />
die Inhaber von landwirtschaftlichen<br />
Betrieben der Rechtsform Einzelunternehmen<br />
ab einem Alter von 45 Jahren<br />
und mehr zur Einschätzung der Hofnachfolgesituation<br />
befragt. Zwar antwortete<br />
in beiden Jahren die größte<br />
Gruppe mit „ungewiss“, die stärkste<br />
Veränderung ist jedoch bei den Betrieben<br />
ohne gesicherte Hofnachfolge zu<br />
verzeichnen. War im Jahr 1999 nur etwa<br />
jeder fünfte ältere Betriebsinhaber ohne<br />
Hofnachfolger(-in), trifft dies aktuell<br />
schon auf mehr als jeden dritten Betrieb<br />
zu. Bezogen auf alle landwirtschaftlichen<br />
Familieneinzelunternehmen gibt<br />
es im Jahr 2010 in fast einem Viertel von<br />
ihnen keine Person, die den Betrieb zu<br />
gegebener Zeit fortführen wird. Weitgehend<br />
unbeeindruckt zeigt sich allein die<br />
Quote der Betriebe mit gesicherter Hofnachfolge,<br />
die in beiden Jahren annähernd<br />
gleich hoch ist.<br />
Der Zensus 2011 kommt<br />
Im Jahr 2011 wird es in allen Mitgliedstaaten<br />
der Europäischen Union einen<br />
Zensus, eine Volks-, Gebäude- und Wohnungszählung,<br />
geben. Mit dem Zensus<br />
wird ermittelt, wie viele Menschen in<br />
einer Gemeinde und einem Land leben,<br />
wie sie wohnen und arbeiten. Vieles hat<br />
sich seit der letzten Volkszählung von<br />
1987 verändert. Die derzeitigen Bevölkerungszahlen<br />
sind vermutlich deutlich<br />
überhöht, um wie viel genau, das wissen<br />
wir erst nach dem Zensus 2011.<br />
Der Zensus findet in Deutschland zum<br />
Stichtag 9. Mai 2011 erstmals in registergestützter<br />
Form statt. Soweit wie<br />
möglich wird auf vorhandene Daten<br />
aus Verwaltungsregistern zurückgegriffen.<br />
Zur Sicherung der Qualität der Angaben<br />
aus den Registern und zur Gewinnung<br />
von Daten, die nicht in Registern<br />
vorliegen, werden bundesweit<br />
knapp 10 Prozent der Bevölkerung persönlich<br />
befragt. Außerdem gibt es eine<br />
postalische Erhebung bei allen Eigentümern<br />
von Gebäuden und Wohnungen.<br />
Im Unterschied zur Volkszählung<br />
1987 werden also nicht mehr alle Menschen<br />
befragt; das senkt die Kosten und<br />
dient der Entlastung. Insgesamt wird<br />
nur noch etwa ein Drittel der Bevölkerung<br />
direkt befragt.<br />
Welche Aufgaben<br />
haben die Gemeinden?<br />
Im Landesgesetz zum Zensus 2011 ist<br />
festgelegt, dass in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
in allen Gemeinden mit mindestens<br />
30.000 Einwohnerinnen und Einwohnern<br />
und bei den Landkreisen Erhebungsstellen<br />
eingerichtet werden, die<br />
von anderen Verwaltungsstellen getrennt<br />
sind. Zudem ist dort die Finanzzuweisung<br />
an die Erhebungsstellen geregelt.<br />
Die 88 Erhebungsstellen im Land<br />
sind vor allem für die Durchführung der<br />
Haushaltsstichprobe und die Erhebung<br />
in Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften<br />
wie Studenten- oder Altenwohnheimen<br />
zuständig.<br />
Erwerbstätige in Tsd.<br />
Jahr Mikrozensus Veränd. (%) ETR Veränd. (%)<br />
1994 4744,2 5030,2<br />
1995 4735,2 -0,2 5031,7 0,0<br />
1996 4764,4 0,6 5046,7 0,3<br />
1997 4769,4 0,1 5069,8 0,5<br />
1998 4794,5 0,5 5140,2 1,4<br />
1999 4842,8 1,0 5211,5 1,4<br />
2000 4909,5 1,4 5352,0 2,7<br />
2001 4976,8 1,4 5428,3 1,4<br />
2002 5018,5 0,8 5424,6 -0,1<br />
2003 4984,0 -0,7 5381,8 -0,8<br />
2004 4944,9 -0,8 5395,1 0,2<br />
2005 5092,6 3,0 5402,2 0,1<br />
2006 5174,4 1,6 5432,1 0,6<br />
2007 5300,5 2,4 5520,2 1,6<br />
2008 5372,2 1,4 5603,1 1,5<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
5571,5 -0,6<br />
<strong>BWGZ</strong> 1 | 2011<br />
Neu: »Statistik kommunal«<br />
Bereits in vierter Auflage aktualisiert erscheint<br />
jetzt die Reihe »Statistik kommunal«<br />
des Statistischen Landesamtes. Die<br />
24-seitige Broschüre ist für jede Gemeinde<br />
erhältlich und bietet mit den wichtigsten<br />
gemeinderelevanten Daten z.B. zur Bevölkerung,<br />
Beschäftigung, dem Verkehr oder<br />
den öffentlichen Finanzen einen kompakten<br />
und repräsentativen Überblick. Neben<br />
den Tabellen und farbigen Grafiken wird<br />
jedes der zehn Kapitel von einem kurzen<br />
allgemein verständlichen Text begleitet.<br />
Zwei Tabellen zu Beginn der Broschüre geben<br />
einen schnellen Überblick zu den Eckdaten<br />
der Gemeinde im Vergleich zum<br />
Kreis bzw. dem Land.<br />
Bestellung: Gerade für die kleineren Gemeinden<br />
bietet die Broschüre »Statistik<br />
kommunal« einen schnellen Überblick. Alternativ<br />
zur Printveröffentlichung kann eine<br />
CD-ROM erworben werden. Diese enthält<br />
außer der Printveröffentlichung eine<br />
weitere pdf-Datei, die direkt in das Internetangebot<br />
der Gemeinde eingestellt werden<br />
kann.<br />
http://www.statistik-bw.de/<br />
Veroeffentl/8035yy001.asp<br />
Alle Gemeinden müssen im Rahmen<br />
des Zensus 2011 Daten aus Registern<br />
(drei Datenlieferungen aus den Melderegistern,<br />
eine mit Angaben zu den<br />
kommunalen Bediensteten) liefern sowie<br />
das Statistische Landesamt bei der<br />
Klärung von Zweifelsfällen und die Erhebungsstellen<br />
bei der Gewinnung von<br />
Erhebungsbeauftragten unterstützen.<br />
Welche Ergebnisse<br />
bekommen die Gemeinden?<br />
Achtzehn Monate nach dem Stichtag<br />
erhalten die Gemeinden die aktuellen<br />
amtlichen Einwohnerzahlen. Zudem<br />
wird es Übersichtstabellen geben, die<br />
die wesentlichen Ergebnisse in übersichtlicher<br />
Form für jede Gemeinde enthalten.<br />
Herzstück der Veröffentlichung<br />
der Zensus-Ergebnisse im Internet ist<br />
die Auswertungsdatenbank. Sie ermöglicht<br />
den flexiblen und komfortablen<br />
Zugriff auf ein breites Spektrum an Ergebnissen.<br />
Az. 065.04<br />
56 <strong>Gemeindetag</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
ts- und Beschäftigungsentwicklung<br />
aden-<strong>Württemberg</strong> seit 1998<br />
rate jeweils gegenüber Vorjahr in Prozent