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BWGZ 1|2011 DIE GEMEINDE - Gemeindetag Baden-Württemberg

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<strong>BWGZ</strong> 1 | 2011 Allgemeiner Teil<br />

Gesellschaft andererseits: Ein Jahr lang<br />

arbeiten alle Schülerinnen und Schüler<br />

einer Klassenstufe sowohl in innerschulischen<br />

wie in außerschulischen sozialen<br />

Bereichen, zum Beispiel während<br />

eines Sozialpraktikums. Das Projekt<br />

wird anschließend präsentiert und benotet.<br />

Das soziale Engagement wird entsprechend<br />

gewürdigt.<br />

Viele Gymnasien haben ein schuleigenes<br />

Sozialcurriculum entwickelt, das<br />

zum Beispiel Sozialpraktika vorsieht.<br />

Diese Praktika beeinflussen vielfach die<br />

Berufsentscheidung der jungen Menschen.<br />

Und sie führen häufig zu einer<br />

ehrenamtlichem Tätigkeit in genau diesem<br />

Bereich.<br />

So legt die Schule das Fundament für<br />

späteres Engagement im Freizeitbereich<br />

oder für Beteiligung und freiwillige Aktivität<br />

etwa in Vereinen, kirchlichen Engagements<br />

oder einzelnen Projekten.<br />

Außerschulische Partner<br />

aus der Gesellschaft sind wichtig<br />

für spätere Freiwilligenarbeit<br />

Aus pädagogischer Sicht haben außerschulische<br />

Partner einen wichtigen Auftrag:<br />

Sie ergänzen die schulischen Angebote,<br />

wovon alle Seiten profitieren. Wir<br />

erleben eine klassische Win-Win-Situation.<br />

Mit dem Ausbau der geplanten<br />

Ganztagsschulen sind wir auf dem besten<br />

Weg, eine noch stärkere Vernetzung<br />

von Schule, Nachmittagsbetreuung und<br />

außerschulischen Angeboten zu erreichen.<br />

Wir ermutigen die Schulen, über<br />

den eigenen Tellerrand hinauszublicken<br />

und sich für die Gesellschaft zu öffnen,<br />

um pädagogische Konzepte in Zusammenarbeit<br />

mit außerschulischen Partnern<br />

zu entwickeln.<br />

Viele Schulen haben bereits seit vielen<br />

Jahren lebendige Kontakte mit Vereinen,<br />

Kirchen, Unternehmen und anderen<br />

Partnern aus der Gesellschaft. Die<br />

Landesregierung unterstützt und fördert<br />

diese Zusammenarbeit durch entsprechende<br />

Programme wie das Jugendbegleiter-Programm.<br />

Denn die Kooperationen<br />

führen zu einer umfassenderen,<br />

ganzheitlicheren Pädagogik an den<br />

<strong>Gemeindetag</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Schulen, haben spürbare positive Auswirkungen<br />

auf die schulischen Leistungen<br />

und auf das gesellschaftliche Leben<br />

in allen Bereichen.<br />

Jugendliche in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

sind ehrenamtlich aktiv<br />

In keinem anderen Land der Bundesrepublik<br />

Deutschland sind so viele junge<br />

Leute ehrenamtlich aktiv wie in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>. Das zeigt auch die Landesauswertung<br />

des Zweiten Freiwilligensurveys.<br />

Viele Beispiele vor Ort unterstreichen,<br />

dass <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

außerordentlich reich an Menschen ist,<br />

die sich uneigennützig für andere einsetzen.<br />

Bezogen auf das Jugendengagement<br />

gibt es hier zahlreiche Programme<br />

und Projekte. Viele davon laufen seit<br />

Jahren erfolgreich und haben Tausenden<br />

von jungen Menschen die Möglichkeit<br />

zur Teilhabe an und zur aktiven<br />

Mitgestaltung der Gemeinschaft gegeben.<br />

Über 290.000 Jugendliche besitzen<br />

einen Qualipass, in dem ehrenamtlich<br />

aktive junge Menschen ihre außerschulisch<br />

erworbenen Qualifikationen dokumentieren.<br />

Neben dem bereits erwähnten Programm<br />

für Schülermentoren engagieren<br />

sich Mädchen und Jungen jedes Jahr<br />

wieder neu beim Projekt „Mitmachen<br />

Ehrensache“. Fast 8.000 Schülerinnen<br />

und Schüler aus rund 480 Schulen, die<br />

sich im letzten Jahr an der Aktion beteiligt<br />

haben, stellten über 154.000 Euro<br />

für einen guten Zweck zur Verfügung. In<br />

diesem Jahr setzen Schülerinnen und<br />

Schüler bereits zum zehnten Mal ihre<br />

Arbeitskraft, ihre Freizeit und die erarbeiteten<br />

Erlöse bereitwillig ein, um sozial<br />

benachteiligte oder ausgegrenzte<br />

Menschen zu unterstützen.<br />

Das Engagement Jugendlicher hat einen<br />

wichtigen Stellenwert in der Gesellschaft.<br />

Umfragen belegen aber auch,<br />

dass Menschen, die sich bereits in der<br />

Jugend engagieren, ihr Leben lang freiwillig<br />

aktiv bleiben.<br />

Die Ergebnisse des Freiwilligensurveys<br />

zeigen eindeutig ein hohes Potenzial für<br />

die Zukunft: Jeder dritte Deutsche über 14<br />

Jahren übt freiwillig oder ehrenamtlich<br />

eine Tätigkeit aus. Zusätzlich zu den heute<br />

bereits engagierten Jugendlichen ist<br />

etwa jeder zweite Jugendliche bereit,<br />

künftig eine freiwillige Tätigkeit zu übernehmen.<br />

Egal, ob wir uns den in Vereinen<br />

organisierten Sport, die Musik, das Theaterspiel,<br />

kirchliche und soziale Projekte<br />

oder Aktivitäten in Umwelt- und Natur-<br />

oder Tierschutzvereinen anschauen – sie<br />

haben eines gemeinsam: Sie alle fördern<br />

soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit,<br />

Ausdauer, Fleiß, Selbstdisziplin und Verantwortungsbewusstsein.<br />

Die im Ehrenamt<br />

gesammelten Erfahrungen und die<br />

daraus erlernbare Einstellung brauchen<br />

wir für eine zukunftsfähige Gesellschaft,<br />

die Werte wie Solidarität, Gemeinschaft<br />

und Toleranz auch wirklich lebt.<br />

Auch die Landesregierung tut das ihre,<br />

um das Ehrenamt in allen gesellschaftlichen<br />

Bereichen zu erleichtern und mit<br />

ideellen, organisatorischen und finanziellen<br />

Förderungsmaßnahmen zu unterstützen.<br />

Zum Beispiel wird mit den zweimal<br />

jährlich stattfindenden Regionalkonferenzen<br />

der Dialog mit den Bürgerinnen<br />

und Bürgern intensiviert. Zugleich<br />

dienen sie der Information über die bestehenden<br />

Förder- und Unterstützungsinstrumente<br />

des Landes im Bereich des<br />

Ehrenamts. Ebenso arbeiten wir an einer<br />

Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

und am Abbau bürokratischer Hürden.<br />

Das betrachte ich als wichtige Daueraufgabe<br />

– gerade im „Europäischen Jahr der<br />

Freiwilligentätigkeit“.<br />

Az. 401.53<br />

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