RISU-NRW - HMTC - Halbmikrotechnik Chemie Gmbh
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Umgang mit elektrischer Energie 50<br />
I – 8 Umgang mit elektrischer Energie<br />
I – 8.1 Sicherheitseinrichtungen 54<br />
Als Spannungsquellen sind Geräte für Schutzkleinspannung 55 oder Funktionskleinspannung 56<br />
mit sicherer Trennung zu verwenden. Darauf ist bereits bei der Beschaffung zu achten.<br />
Die Steckdosenstromkreise an den Experimentierständen (Schüler- und Lehrerexperimentiertisch)<br />
müssen über eine Not-Aus-Einrichtung 57 verfügen und durch RCDs 58 mit einem<br />
Bemessungsdifferenzstrom � 30 mA abgesichert sein.<br />
Für sämtliche Stromkreise an den Experimentierständen eines Raumes muss ein Hauptschalter<br />
vorhanden sein. Der Schalter muss eine Einrichtung gegen unbefugtes Einschalten haben (z. B.<br />
Schlüsselschalter).<br />
Die Stromkreise der Schülerexperimentierstände dürfen nur über besondere Schalter eingeschaltet<br />
werden können. Sie dürfen erst dann eingeschaltet werden, wenn sich die Lehrerin oder der Lehrer<br />
vergewissert hat, dass keine Gefährdungen bestehen. Nach Beendigung der Experimente sind<br />
die Stromkreise der Schülerexperimentierstände abzuschalten.<br />
54 Für Errichtung und Betrieb elektrischer Anlagen in Unterrichtsräumen existieren Regelungen der DKE Deutsche<br />
Kommission Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik im DIN und VDE:<br />
DIN VDE 0100 Teil 723 und Teil 723/A1 „Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V mit Experimentierständen“<br />
(bauliche Maßnahmen)<br />
DIN VDE 0105 Teil 12 „Betrieb von Starkstromanlagen; Besondere Festlegungen für das Experimentieren mit elektrischer<br />
Energie in Unterrichtsräumen“ (DIN VDE 0105 Teil 12 ist eingearbeitet)<br />
DIN VDE 0105 Teil 112 „Betrieb von elektrischen Anlagen; Besondere Festlegungen für das Experimentieren<br />
mit elektrischer Energie in Unterrichtsräumen“ (Handlungsanleitung)<br />
55 Schutzkleinspannung (SELV - Safety Extra Low Voltage)<br />
Schutzkleinspannung nach DIN VDE 0100, Teil 410 umfasst 2 Bereiche:<br />
Anlagen, bei denen der Schutz gegen elektrischen Schlag durch die Höhe der Nennspannung von AC 50 V Effektivwert<br />
oder DC 120 V unter bestimmten Bedingungen gewährleistet ist (Abdeckung oder Umhüllung in Schutzart IP2X oder<br />
IPXXB bzw. Isolierung, die einer Prüfspannung von AC 500 V Effektivwert 1 Minute standhält)<br />
Wenn die Nennspannung AC 25 V Effektivwert oder DC 60 V oberschwingungsfrei (siehe Fußnote unter „Definition berührungsgefährlich“)<br />
nicht überschritten wird, ist in trockenen Räumen ein Schutz gegen direktes Berühren nicht erforderlich.<br />
- Schutzkleinspannung ist von der normalen Netzspannung galvanisch getrennt, z. B. durch<br />
Sicherheitstransformatoren nach EN 60742.<br />
- Transformatoren mit Schutzkleinspannung von 25 V dürfen untereinander nur so verbunden werden, dass die o.g.<br />
Spannungsgrenze nicht überschritten wird. Anstelle der o.g. Transformatoren bzw. Umformer dürfen auch<br />
elektrische Spannungsquellen mit gleichem Sicherheitsgrad, z. B. Akkumulatoren, verwendet werden.<br />
56 Funktionskleinspannung mit sicherer Trennung (PELV - Protective Extra Low Voltage)<br />
Funktionskleinspannung mit sicherer Trennung unterscheidet sich von der Schutzkleinspannung durch die Erdung eines<br />
Stromkreises oder Körpers aus Funktionsgründen.<br />
57 Es genügt eine Betätigungseinrichtung für die NOT-AUS-Einrichtung an den Ausgängen und am Lehrerexperimentiertisch.<br />
58 RCDs (englisch: residual current protective devices)<br />
mit Hilfsspannungsquelle als „Differenzstrom-Schutzeinrichtungen“<br />
ohne Hilfsspannungsquelle als "Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (FI-Schutzeinrichtungen)“.