RISU-NRW - HMTC - Halbmikrotechnik Chemie Gmbh
RISU-NRW - HMTC - Halbmikrotechnik Chemie Gmbh
RISU-NRW - HMTC - Halbmikrotechnik Chemie Gmbh
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Umgang mit elektrischer Energie 53<br />
Für die im Unterricht verwendeten Lehr-, Lern- und Ausbildungsmittel werden unterschiedliche<br />
Anforderungen gestellt:<br />
I - 8.7.1 Elementare Bauteile wie Widerstände, Kondensatoren, Spulen, Transformatoren, Schalter, Dioden<br />
und Transistoren, Elektronenröhren<br />
Sie fallen nicht unter das EMVG, benötigen keine EG-Konformitätsprüfung und müssen nicht mit<br />
dem CE-Kennzeichen versehen sein.<br />
I - 8.7.2 Komplexe Bauteile wie Elektromotoren, Lichtschranken, Drehspulmesswerke und Apparate wie<br />
Labornetzgeräte oder Oszilloskope<br />
Sie sind i.d.R. in einer typischen Anwendung auf die Einhaltung der Schutzanforderungen des<br />
EMVG geprüft und mit dem CE-Zeichen gekennzeichnet.<br />
Bei Geräten der Grenzwertklasse A muss der Hersteller in der EG-Konformitätserklärung die<br />
Anwendungsbereiche angeben, die mit dem Gerät bestimmungsgemäß durchgeführt werden können.<br />
So weit für spezielle Anwendungen eine Überschreitung von Grenzwerten möglich ist, muss<br />
er in der Gebrauchsanweisung für diese Anwendungen auf die zusätzlich notwendigen Schutzmaßnahmen<br />
hinweisen. 64<br />
I - 8.7.3 Experimentieraufbauten werden im Fachraum aus elementaren und komplexen Bauteilen aufgebaut,<br />
um physikalische Phänomene darzustellen.<br />
Die Einhaltung der Anforderungen des EMV-Gesetzes über die elektromagnetische Verträglichkeit<br />
von Geräten (EMVG) liegt bei der Lehrerin oder beim Lehrer, die oder der die Experimente<br />
aufbaut und durchführt. Eine Konformitätserklärung sowie eine CE-Kennzeichnung sind jedoch<br />
für diese Experimentieraufbauten nicht erforderlich. 65<br />
Geeignete Schutzmaßnahmen sind z. B.<br />
� Abschirmung Potentialausgleich,<br />
� große Abstände zu empfindlichen Geräten,<br />
� kürzestmögliche Ausführung von Verbindungsleitungen, die als Antennen wirken können,<br />
� Vermeidung von Ausstattung, die zu elektrostatischer Aufladung von Benutzer oder<br />
Betriebsmittel führen kann (z. B. bestimmte Fußbodenbeläge),<br />
� Filterung der Netzzuleitungen emittierender wie emissionsempfindlicher Geräte,<br />
� Ausschluss von nicht zum Experimentieraufbau gehörenden HF-Erzeugern (z. B.<br />
Mobiltelefonen),<br />
� kurze Betriebsdauer.<br />
64 Lehr-, Lern- und Ausbildungsmittel, die bestimmungsgemäß nur in Fachräumen von allgemein- oder berufsbildenden<br />
Schulen betrieben werden, müssen in bezug auf die Störaussendung nur noch die Grenzwerte der Klasse A nach<br />
DIN EN 50 081-2 (d. h. für den industriellen Bereich) einhalten, da die schulischen Fachräume als ausreichend getrennt<br />
von Wohnbereichen getrennt betrachtet werden und ein Schutzabstand von 30 m zum Betriebsort elektrischer und elektronischer<br />
Geräte unbeteiligter Dritter in der Regel als gegeben angenommen wird.<br />
Beispiel:<br />
"Warnung: Die aus diesen Betriebsmitteln aufgebaute Versuchsanordnung zur Untersuchung der Funktion des Teslatransformators<br />
hält nicht mit Sicherheit die Grenzwerte der Klasse A (Gruppe 2 der Norm EN 55011) ein. Geräte innerhalb<br />
der EMV-Umgebung (d. h. innerhalb des Fachraums) können gestört werden. Geräte, die außerhalb des EMV-Umfeldes<br />
(außerhalb des Fachraums) installiert sind, werden in ihrer bestimmungsgemäßen Funktion in der Regel nicht beeinflusst.<br />
Es können jedoch noch Funkstörungen bis zu einem Abstand von einigen 100 m auftreten.<br />
( ... ) Der Betrieb der Betriebsmittel ohne Aufsicht einer Lehrkraft oder außerhalb des Fachraums ... ist untersagt.“ Zitiert<br />
nach Reg TP 322 TE 01, Ziff. 6.3.<br />
65 Der Regelsetzer ist sich bewusst, dass die Pegel der von diesen Lehrmitteln, z. B. Funkeninduktoren verursachten<br />
Störaussendungen selbst bei akkurat vom Hersteller ausgeführten Maßnahmen zur Funkentstörung bei bestimmungsgemäßem<br />
Einsatz die in den zutreffenden EMV-Normen benannten Grenzwerte überschreiten können. In solchen Fällen ist<br />
es Aufgabe der mit den Experimenten betrauten Lehrern, die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, damit Produkte, die<br />
außerhalb des Fachraums bzw. des unmittelbaren EMV-Umfelds betrieben werden, in ihrer bestimmungsgemäßen Funktion<br />
nicht beeinträchtigt werden.