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man in Japan die Bänder anders<br />
laufen lässt“, sagt Link.<br />
Die Formulierung passt zur Bilanz,<br />
die Daihatsu für 2012 veröffentlichte:<br />
Auf dem Heimatmarkt<br />
erzielt der Konzern 50<br />
Prozent seiner Erlöse mit eigenen<br />
Fahrzeugen, weitere 30<br />
Prozent bringt das Erstausrüster-<br />
und Zulieferer-Geschäft,<br />
wohingegen nur ein Fünftel<br />
der Umsätze aus dem Export<br />
stammt. 2010 verkaufte Daihatsu<br />
hierzulande keine 5500<br />
Autos mehr, im Jahr darauf<br />
3932. Das entspricht einem<br />
Marktanteil im Promillebereich.<br />
„Viele Kunden haben sich von<br />
der Marke getrennt, als sie erfahren<br />
haben, dass die aufhören<br />
in Europa“, sagt Andreas<br />
Link und zuckt mit den Schultern.<br />
„Ich habe etwas erreicht<br />
mit Daihatsu, und es ist traurig,<br />
dass das jetzt bald Geschichte<br />
ist.“ Recht hat er.<br />
Michael Orth<br />
DAIHATSU IM ÜBERBLICK<br />
Die Daihatsu Motor Company<br />
Ltd. wurde 1907 gegründet und<br />
hat ihren Hauptsitz in in Osaka, Osaka, Japan. Das Das Unternehmen bebeschäftigt rund 12 12 600 600 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2009<br />
mit einer Gesamtproduktion von 1 365 365 429 429 Fahrzeugen<br />
einen Netto-Umsatz von umgerechnet rund 1<strong>05</strong> Millionen<br />
Euro. Knapp 590 000 Autos hat Daihatsu in Japan abgesetzt,<br />
knapp 360 000 exportiert und etwa 420 000 als Erstausrüster<br />
gefertigt. Im vergangenen Jahr verkaufte der<br />
Konzern weltweit 972 000 Autos, 6<strong>05</strong> 000 davon auf dem<br />
Heimatmarkt. Der Nettoumsatz lag bei etwa 137 Millionen<br />
Euro, erzielt zur Hälfte in Japan, zu einem Fünftel mit Exporten<br />
und zu 30 Prozent als Zulieferer und Hersteller, etwa<br />
für Konzernmutter Toyota. Der Gewinn nach Steuern<br />
lag im vergangenen Geschäftsjahr bei etwa 5,45 Millionen<br />
Euro. Toyota hält mit 51,2 Prozent seit 1998 die Anteilsmehrheit<br />
bei Daihatsu. Seit 1967 kooperieren beide Unternehmen<br />
eng miteinander – Daihatsu bedient die in Japan<br />
sehr beliebte Kei-Kategorie, Kleinstwagen mit maximal 660<br />
Kubikzentimeter Hubraum und höchstens 3,39 Meter Länge.<br />
Mit fast 36 Prozent ist man zum sechsten Mal in Folge<br />
Marktführer dieser Klasse in Japan. 1960 fertigt Daihatsu<br />
das erste vierrädrige Auto, den Minitransporter Hijet. 1977<br />
führt man den Charade ein, und freie Importeure bringen<br />
den Geländewagen Wildcat (später Rocky) auf den deutschen<br />
Markt. 1980 kommt mit dem Modell Cuore der wohl<br />
bekannteste und erfolgreichste Daihatsu. 1989 etabliert<br />
sich die Daihatsu Deutschland GmbH als Vertriebsgesellschaft.<br />
Mit Händlern wurden zum Ende von Daihatsu<br />
Deutschland neue Rahmenverträge vereinbart, die Ersatzteilversicherung<br />
gilt bis ins Jahr 2028 als gesichert.<br />
CUORE Kultiger Kleinwagen<br />
mit zwei Gängen (Autom.),<br />
drei Zylindern, vier Türen<br />
ROCKY Schlichter Mini-Offroader,<br />
auch als Bertone-Lizenzbau<br />
mit BMW-Motoren<br />
HIJET Startete als Microvan<br />
in den Sechzigern einen Trend.<br />
Sein Enkel: Piaggio Porter<br />
MATERIA Extrovertiert geformter<br />
Hingucker im Allerlei<br />
der Kleinwagenklasse<br />
COPEN Der offene Zweisitzer mit Alu-Klappdach war ein<br />
Geheimtipp in Sachen Fahrspaß im Daihatsu-Programm<br />
AUF SERVICE müssen Daihatsu-Kunden<br />
nicht verzichten, das<br />
After-Sales-Geschäft organisiert<br />
künftig die Emil-Frey-Gruppe.<br />
Links ein Zeugnis des Einfallsreichtums<br />
der Daihatsu-Ingenieure<br />
in den 1980er Jahren:<br />
Elektrofahrzeuge für Messen<br />
in Japan. Unser gebrauchter<br />
Foto-Cuore vom Autohaus Link<br />
ist übrigens noch zu haben<br />
Fotos: Beate Jeske<br />
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