AUTOStraßenverkehr Heft 05-2013

SERVICE
TEURER SPASS
Weil Kommunen
ihren Bürgern die
KOSTEN FÜR STRAS-
SENSANIERUNGEN
aufbürden, müssen
Hausbesitzer
um ihre Ersparnisse
fürchten. Sie
fragen sich wütend:
Wofür zahlen
wir Steuern?
Karin Buhl ist stinksauer.
Der Grund für ihren Groll:
Die Kreisstadt Remseck am
Neckar will ihrer Familie aus
dem Stadtteil Aldingen das
Geld aus der Tasche ziehen.
Begonnen hat alles Anfang
2012: Der betagten Mutter Elsa
flattert ein Schreiben der
Stadtverwaltung ins Haus.
Hinter der harmlos erscheinenden
„Information zum ErschließungsbeitragKelterstraße“
verbirgt sich indes eine
Zeitbombe: Mit über 25 000
Euro soll sich die Besitzerin
eines Vierfamilienhauses an
der Sanierung eines 62,5 Meter
langen Straßenabschnitts
beteiligen, die auf 215 266
Euro veranschlagt ist. Mit Verweis
auf die kommunale Erschließungsbeitrags-Satzung
soll der Betrag abzüglich eines
fünfprozentigen Gemeindeanteils
komplett den Anwohnern
aufgebürdet werden.
Was zunächst klingt wie ein
schlechter Witz – das Buhlsche
Haus liegt schließlich in der
parallel verlaufenden Schlösslesstraße
– , wird zur bitteren
Gewissheit: Der zum Haus gehörende,
1361 Quadratmeter
große Garten erstreckt sich bis
zur Kelterstraße, wo zwischen
der Margaretenkirche und der
Querstraße Abwasserrohre erneuert
und Parkbuchten sowie
ein neuer Bürgersteig angelegt
werden sollen.
„Die Erschließungskosten richten
sich nach der Fläche, die
ERSCHLIESSUNGSKOSTEN
IM REGEN STEHEN
GELASSEN Die Familie Buhl soll
über 25 000 Euro zahlen
44 AUTO 5/2013 www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr