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AUTOStraßenverkehr Heft 05-2013

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Fotos: Dino Eisele<br />

wissen tanken<br />

Die Achsen des Golf<br />

Erstmals verbaut VW beim Golf zwei verschieDene hinterAchsen. Hat die günstigere<br />

und leichtere Verbundlenker-Konstruktion mit Standardfahrwerk gegenüber der aufwendigen<br />

Mehrlenker-Ausführung mit optionalem Adaptivfahrwerk tatsächlich Nachteile?<br />

zwei- oder Viertürer,<br />

tSI oder tDI? Manuelles<br />

Schaltgetriebe oder vielleicht<br />

doch der Luxus des Doppelkupplungs-Getriebes?<br />

Die<br />

Konfigurationsmöglichkeiten<br />

des neuen Golf sind vielfältig,<br />

und nun kommt auch noch<br />

die (indirekte) Wahl zwischen<br />

zwei unterschiedlichen Hinterachsen<br />

hinzu.<br />

Alternativ zur erstmals 2003<br />

mit dem Golf V eingeführten,<br />

aufwendigen Mehrlenkerachse<br />

gibt es als günstigere und vermeintlich<br />

einfachere Alternative<br />

die so genannte modulare<br />

Fahrwerkstechnik<br />

Wir vergleichen den golf als 1.4 tSi mit mEhrlEnkErachSE und dcc (links) in vier disziplinen mit dem 1.2 tSi mit neuer VErbundlEnkErachSE<br />

Mehrlenker-achse Verbundlenker-achse<br />

Elf kilogramm bringt die mehrlenker-achse aufgrund ihres höheren konstruktiven<br />

aufwands mehr auf die Waage als die einfachere Verbundlenkerachse<br />

Leichtbauachse. Eine Verbundlenker-Konstruktion,<br />

die ausschließlich<br />

bei Modellen unterhalb<br />

von 122 PS zum Einsatz<br />

kommt. Entwarnung also:<br />

Frei wählbar ist die Hinterachskonstruktion<br />

somit nicht, sie<br />

hängt von der gewählten Motorisierung<br />

ab.<br />

Ist der 1.2 tSI nun tatsächlich<br />

der schlechtere Golf, weil<br />

der 1.4 tSI nicht nur mit 122<br />

anstatt 1<strong>05</strong> PS davonzieht,<br />

sondern auch noch mit hinterer<br />

Einzelradaufhängung und<br />

der optionalen Kombination<br />

mit dem adaptiven Dämpfer-<br />

system DCC (990 Euro Aufpreis)?<br />

Zunächst einmal ist die kleinere<br />

Motorisierung im Vorteil,<br />

weil sie weniger Masse ziehen<br />

muss, was zumindest einen<br />

geringen teil zum niedrigeren<br />

Spritverbrauch beiträgt. unser<br />

test-Golf 1.4 tSI, mit der elf<br />

Kilogramm schwereren Mehrlenkerachse<br />

und dem adaptiven<br />

Dämpfersystem ausge-<br />

rüstet, bringt 1292 Kilogramm<br />

auf die Waage, der 1.2 tSI<br />

hingegen nur 1195 Kilogramm.<br />

Mit diesem Vorteil legt<br />

der mit der einfacheren Achse<br />

mit dEm golf iV war die Verbundlenkerachse eigentlich ausgemustert. in<br />

generation sieben kommt sie in weiterentwickelter form zu neuen Ehren<br />

ausstaffierte Golf bei der<br />

Slalomprüfung entsprechend<br />

leichtfüßig los, lässt sich präzise<br />

um die elf Pylonen lenken,<br />

obwohl er mit der Vorderachse<br />

relativ weit in die Federn<br />

taucht. Das ESP regelt spät<br />

und dezent. Was soll der 1.4er<br />

da anders machen?<br />

Es sind Nuancen, aber sie sind<br />

spürbar. Das direktere Ein-<br />

lenken, das durch die Adaptiv-<br />

Dämpfer reduzierte Eintauchen,<br />

das noch geringere<br />

untersteuern und die tatsache,<br />

dass trotz einer höheren<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

das ESP-Lämpchen gar nicht<br />

aufflammt.<br />

Es scheint also tatsächlich so<br />

zu sein, dass die High-End-<br />

Hinterachse fahrdynamisch<br />

mehr zu bieten hat als die<br />

einfachere Konstruktion. Beim<br />

doppelten Spurwechsel kommen<br />

die Agilitäts-Vorteile der<br />

aufwendigeren Konstruktion<br />

noch deutlicher zum tragen<br />

als beim Slalom. So ermöglicht<br />

der Mehraufwand an<br />

ingeniösem Hirnschmalz eine<br />

höhere Durchschnittsgeschwindigkeit.<br />

Der 1.4 tSI<br />

bleibt im Grenzbereich spur-<br />

32 Auto 5/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr

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