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INFO<br />
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2<br />
So haben wir getestet<br />
Die fünf Testwagen verbrachten bei minus 15 Grad Celsius eine<br />
Nacht im Freien. Am nächsten Morgen wurden die an den Innenspiegeln<br />
und im Beifahrerfußraum montierten Temperaturfühler<br />
aktiviert. Mit der Voreinstellung der Klimaautomatik auf<br />
22 Grad ging es auf gemeinsame Fahrt. Gut 20 Minuten später<br />
wurde abgerechnet und die in den Mess-Systemen gespeicherten<br />
Daten ausgewertet. Nachdem zum Wohlbefinden im Innenraum<br />
auch die Akustik zählt, kam bei jedem Fahrzeug die Messung<br />
des Geräuschpegels bei Defrost, also bei maximaler<br />
Belüftung der Frontscheibe, hinzu.<br />
Nicht nur gefühlt, sondern gemessen:<br />
Sensorik für Temperatur und Geräusch<br />
Standardheizung: So funktioniert sie<br />
Lediglich ein Drittel der Effizienz eines Verbrennungsmotors dient<br />
der Fortbewegung, der Rest verpufft als Abwärme beziehungsweise<br />
Abgas, was größtenteils natürlich ebenfalls Wärme bedeutet.<br />
Diese freigesetzte Energie wird durch das erhitzte Kühlwasser mittels<br />
eines Wärmetauschers in Warmluft für den Innenraum umgesetzt.<br />
Die stetigen Bemühungen, den Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors<br />
zu steigern, um Sprit zu sparen, wirken sich im<br />
Umkehrschluss negativ auf die Heizleistung aus. Somit benötigen<br />
moderne Downsizing- oder auch effizientere Dieselmotoren<br />
oftmals noch einen meist elektrischen Zuheizer.<br />
SO WIRD‘S INNEN WARM<br />
Das durch die Abwärme des Motors 1<br />
erhitzte Kühlwasser wird zum Wärmetauscher<br />
2 geleitet. Die dadurch erwärmte<br />
Luft wird durch das Gebläse<br />
der Klima-/Heizungsanlage 3 dem<br />
Innenraum zugeführt<br />
Eigentlich jagt man bei diesem<br />
Wetter keinen Hund<br />
vor die Tür. Im wohligen Büro<br />
wäre es zweifellos auch um<br />
einiges angenehmer als draußen.<br />
Hätte, wäre, wenn – es<br />
muss sein: Wir stapfen bei<br />
morgendlichen elf Grad unter<br />
null raus in die glitzernde Winterlandschaft.<br />
Unsere fünf<br />
Testwagen hat es letzte Nacht<br />
bei minus 15 Grad schließlich<br />
noch viel schlimmer erwischt.<br />
Jetzt müssen auch sie ran, und<br />
zwar alle auf einmal und alle<br />
nach den gleichen Regeln.<br />
Bei Audi A6 Avant 3.0 TDI,<br />
BMW 520d, Mercedes A 200<br />
CDI, Toyota Prius und VW Golf<br />
1.4 TSI gilt das identische Prozedere:<br />
Scheibe freikratzen, die<br />
Temperaturfühler des Messsystems<br />
am Innenspiegel<br />
(Kopfraum) und im Beifahrerfußraum<br />
aktivieren. Die jeweilige<br />
Klimaautomatik ist schon<br />
auf 22 Grad Celsius voreingestellt,<br />
und dann geht es wie im<br />
Entenmarsch über die herrlich<br />
winterliche Schwäbische Alb<br />
mit den Fragen: Welcher Innenraum<br />
wird innerhalb von<br />
20 Minuten Fahrtzeit am<br />
wohligsten warm? Bleibt der<br />
Fußraum länger kalt? Oder<br />
herrscht auf Kopfhöhe schneller<br />
angenehme Wärme?<br />
Wir simulieren eine Pendlersituation,<br />
wo die Zeit morgens<br />
schon knapp ist und die Laune<br />
auf dem frostigen Weg ins Büro<br />
den ersten Tiefpunkt erreicht,<br />
weil einem das Getöse<br />
bei Defrost-Stellung der Heizung<br />
die Nachrichten im Radio<br />
verhagelt. Weil das Gebläse so<br />
lautstark donnert wie beim<br />
BMW, aus dessen Düsen der<br />
Klima-Orkan mit strammen<br />
72 dB(A) stürmt.<br />
Der Toyota Prius als einziger<br />
Hybrid im Feld fönt mit etwas<br />
weniger nervigen 68 dB an die<br />
Frontscheibe. Die A-Klasse ist<br />
weitere zwei dB dezenter, während<br />
es Golf und A6 bei angenehmen<br />
62 dB beruhen lassen.<br />
Allerdings war das Defrosten<br />
der Frontscheibe (siehe Infokasten<br />
auf Seite 37) nicht unser<br />
primäres Ziel, sondern das<br />
schnellstmögliche Erreichen<br />
der medizinisch optimalen<br />
Wohlfühltemperatur von 22<br />
Grad Celsius. Und das mit dem<br />
Hauptaugenmerk auf der Heizleistung<br />
im Kopfraum, weil<br />
schließlich keiner gern mit gefrorenen<br />
Ohren dahinfährt.<br />
Fünf Minuten dauert die Fahrt<br />
bereits, im Audi, BMW und<br />
Mercedes herrschen wenigstens<br />
schon Plusgrade. Im Prius<br />
müht sich noch eine Art zusätzlicher<br />
„Durchlauferhitzer“<br />
im Abgassystem, im Golf mit<br />
seinem vergleichsweise kleinen<br />
Benzinmotor ebenfalls<br />
noch ein spezieller Zuheizer<br />
um Wärme. ▷<br />
GANZ SCHÖN LUFTIG<br />
Das verzweigte Lüftungssystem des Audi A6<br />
umfasst insgesamt 22 Austrittsöffnungen für die<br />
Scheiben, den Innen- sowie die Fußräume<br />
Fotos: Beate Jeske, Hans-Dieter Seufert<br />
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