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AUTOStraßenverkehr Heft 05-2013

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1<br />

INFO<br />

3<br />

2<br />

So haben wir getestet<br />

Die fünf Testwagen verbrachten bei minus 15 Grad Celsius eine<br />

Nacht im Freien. Am nächsten Morgen wurden die an den Innenspiegeln<br />

und im Beifahrerfußraum montierten Temperaturfühler<br />

aktiviert. Mit der Voreinstellung der Klimaautomatik auf<br />

22 Grad ging es auf gemeinsame Fahrt. Gut 20 Minuten später<br />

wurde abgerechnet und die in den Mess-Systemen gespeicherten<br />

Daten ausgewertet. Nachdem zum Wohlbefinden im Innenraum<br />

auch die Akustik zählt, kam bei jedem Fahrzeug die Messung<br />

des Geräuschpegels bei Defrost, also bei maximaler<br />

Belüftung der Frontscheibe, hinzu.<br />

Nicht nur gefühlt, sondern gemessen:<br />

Sensorik für Temperatur und Geräusch<br />

Standardheizung: So funktioniert sie<br />

Lediglich ein Drittel der Effizienz eines Verbrennungsmotors dient<br />

der Fortbewegung, der Rest verpufft als Abwärme beziehungsweise<br />

Abgas, was größtenteils natürlich ebenfalls Wärme bedeutet.<br />

Diese freigesetzte Energie wird durch das erhitzte Kühlwasser mittels<br />

eines Wärmetauschers in Warmluft für den Innenraum umgesetzt.<br />

Die stetigen Bemühungen, den Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors<br />

zu steigern, um Sprit zu sparen, wirken sich im<br />

Umkehrschluss negativ auf die Heizleistung aus. Somit benötigen<br />

moderne Downsizing- oder auch effizientere Dieselmotoren<br />

oftmals noch einen meist elektrischen Zuheizer.<br />

SO WIRD‘S INNEN WARM<br />

Das durch die Abwärme des Motors 1<br />

erhitzte Kühlwasser wird zum Wärmetauscher<br />

2 geleitet. Die dadurch erwärmte<br />

Luft wird durch das Gebläse<br />

der Klima-/Heizungsanlage 3 dem<br />

Innenraum zugeführt<br />

Eigentlich jagt man bei diesem<br />

Wetter keinen Hund<br />

vor die Tür. Im wohligen Büro<br />

wäre es zweifellos auch um<br />

einiges angenehmer als draußen.<br />

Hätte, wäre, wenn – es<br />

muss sein: Wir stapfen bei<br />

morgendlichen elf Grad unter<br />

null raus in die glitzernde Winterlandschaft.<br />

Unsere fünf<br />

Testwagen hat es letzte Nacht<br />

bei minus 15 Grad schließlich<br />

noch viel schlimmer erwischt.<br />

Jetzt müssen auch sie ran, und<br />

zwar alle auf einmal und alle<br />

nach den gleichen Regeln.<br />

Bei Audi A6 Avant 3.0 TDI,<br />

BMW 520d, Mercedes A 200<br />

CDI, Toyota Prius und VW Golf<br />

1.4 TSI gilt das identische Prozedere:<br />

Scheibe freikratzen, die<br />

Temperaturfühler des Messsystems<br />

am Innenspiegel<br />

(Kopfraum) und im Beifahrerfußraum<br />

aktivieren. Die jeweilige<br />

Klimaautomatik ist schon<br />

auf 22 Grad Celsius voreingestellt,<br />

und dann geht es wie im<br />

Entenmarsch über die herrlich<br />

winterliche Schwäbische Alb<br />

mit den Fragen: Welcher Innenraum<br />

wird innerhalb von<br />

20 Minuten Fahrtzeit am<br />

wohligsten warm? Bleibt der<br />

Fußraum länger kalt? Oder<br />

herrscht auf Kopfhöhe schneller<br />

angenehme Wärme?<br />

Wir simulieren eine Pendlersituation,<br />

wo die Zeit morgens<br />

schon knapp ist und die Laune<br />

auf dem frostigen Weg ins Büro<br />

den ersten Tiefpunkt erreicht,<br />

weil einem das Getöse<br />

bei Defrost-Stellung der Heizung<br />

die Nachrichten im Radio<br />

verhagelt. Weil das Gebläse so<br />

lautstark donnert wie beim<br />

BMW, aus dessen Düsen der<br />

Klima-Orkan mit strammen<br />

72 dB(A) stürmt.<br />

Der Toyota Prius als einziger<br />

Hybrid im Feld fönt mit etwas<br />

weniger nervigen 68 dB an die<br />

Frontscheibe. Die A-Klasse ist<br />

weitere zwei dB dezenter, während<br />

es Golf und A6 bei angenehmen<br />

62 dB beruhen lassen.<br />

Allerdings war das Defrosten<br />

der Frontscheibe (siehe Infokasten<br />

auf Seite 37) nicht unser<br />

primäres Ziel, sondern das<br />

schnellstmögliche Erreichen<br />

der medizinisch optimalen<br />

Wohlfühltemperatur von 22<br />

Grad Celsius. Und das mit dem<br />

Hauptaugenmerk auf der Heizleistung<br />

im Kopfraum, weil<br />

schließlich keiner gern mit gefrorenen<br />

Ohren dahinfährt.<br />

Fünf Minuten dauert die Fahrt<br />

bereits, im Audi, BMW und<br />

Mercedes herrschen wenigstens<br />

schon Plusgrade. Im Prius<br />

müht sich noch eine Art zusätzlicher<br />

„Durchlauferhitzer“<br />

im Abgassystem, im Golf mit<br />

seinem vergleichsweise kleinen<br />

Benzinmotor ebenfalls<br />

noch ein spezieller Zuheizer<br />

um Wärme. ▷<br />

GANZ SCHÖN LUFTIG<br />

Das verzweigte Lüftungssystem des Audi A6<br />

umfasst insgesamt 22 Austrittsöffnungen für die<br />

Scheiben, den Innen- sowie die Fußräume<br />

Fotos: Beate Jeske, Hans-Dieter Seufert<br />

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