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Service<br />
TEST: ÜbErbrÜckungSkabEl<br />
Strippenzieher<br />
Taugen Verbindungsleitungen für die Zwölf-Volt-Steckdose<br />
als Alternative zum Starthilfekabel? Wir haben es ausprobiert.<br />
Fotos: Ingolf Pompe<br />
Was die Verpackung<br />
VerschWeigt Zum<br />
starten wird ein zweites<br />
auto benötigt<br />
das WestfaLia-kabeL misst gut fünf Meter<br />
kein starten MögLich das Westfalia-gerät versperrt hier<br />
die park- und start-stellung des automatik-Wählhebels<br />
der LadeVorgang dauert rund 30 Minuten<br />
conrad häLt nicht, was versprochen wird. Westfalia<br />
versagt schon bei der Vorbereitung<br />
handelsübliche Überbrückungskabel<br />
sind unhandlich, und die<br />
Batterie im Auto ist oft schlecht zu<br />
erreichen. Starthilfe per Steckdose<br />
hört sich da verlockend simpel und<br />
sauber an. Wir testen zwei Lösungen:<br />
Westfalia Jumper für 9,99 Euro und<br />
ein Conrad-Produkt zu 9,95 Euro.<br />
„Dieser Starthelfer ist eine einfache,<br />
schnelle und sichere Methode, um<br />
leere Starterbatterien zum Laufen zu<br />
bringen“, verspricht die erste Seite<br />
des Westfalia-Beipackzettels. Dass<br />
damit eine Wartezeit von bis zu<br />
30 Minuten verbunden ist, erfährt<br />
der Käufer allerdings erst beim Lesen<br />
der Bedienungsanleitung.<br />
unser Pannenfahrzeug, ein VW Sharan,<br />
wurde über Nacht mit Standlicht<br />
abgestellt. Als Stromspender dient<br />
eine Mercedes C-Klasse. Vor der<br />
Verwendung muss das Kabel abgewickelt<br />
werden und die klobige Seite<br />
des Gerätes in die Zwölf-Volt-Steckdose<br />
des Mercedes, das andere Ende<br />
der Strippe im VW eingesteckt werden.<br />
Großes Manko: Durch die Einbaulage<br />
des Anzünders im Mercedes<br />
lässt sich der Westfalia Jumper in der<br />
C-Klasse nicht in der Parkposition<br />
des Automatik-Wählhebels einstöpseln.<br />
Weil für die Überbrückung aber<br />
der Motor des Spenderfahrzeugs<br />
laufen muss, scheitert hier der test<br />
bereits vor dem Versuch.<br />
Besser klappt das Anschließen mit<br />
dem Produkt von Conrad. Der<br />
schwarze Stecker kommt in die<br />
Steckdose des Starter-Fahrzeuges,<br />
der rote in die des entladenen Kälteopfers.<br />
Anschließend leuchtet auf der<br />
trommel eine LED-Anzeige auf. Im<br />
test erscheint ein gelbes D. Laut Beipackzettel<br />
dauert es „etwa 32 Minuten“,<br />
bis das Auto gestartet werden<br />
kann. Beide Fahrzeuge müssen derweil<br />
bei angeschalteter Zündung beaufsichtigt<br />
werden.<br />
Eine halbe Stunde später: Nachdem<br />
zuerst die rote, dann die schwarze<br />
Kabelseite aus den Zigarettenanzündern<br />
entfernt wurde, soll der Sharan<br />
nun anspringen. Das verspricht zumindest<br />
Conrad. Doch es passiert<br />
nichts. Außer einem leichten Summen<br />
ist nichts zu hören, der Anlasser<br />
zuckt nicht mal. Fazit: Beide Produkte<br />
fallen sang- und klanglos durch den<br />
Anwendungstest. Zudem verschweigen<br />
beide Verpackungen, dass ein<br />
zweites Fahrzeug zum Starten nötig<br />
ist und dass die Ladezeit bis zu<br />
30 Minuten dauern kann. Nach dem<br />
test starten wir den VW mit handelsüblichen<br />
Überbrückungskabeln. Nach<br />
etwa vier Kilometer Fahrt ist der entladene<br />
Akku wieder einsatzfähig, und<br />
der Sharan springt zuverlässig an.<br />
Anna Matuschek<br />
46 Auto 5/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr