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Zusammenfassung<br />

Reformleitbild<br />

<strong>der</strong> mittleren<br />

Systematisierung<br />

sich über einen langen Zeitraum am Markt hält, auch nicht schlecht sein kann.“<br />

(Interview 10, S. ?)<br />

Will man die berichteten Befunde zusammenfassen, so zeigt sich, dass die<br />

Institutionalisierung <strong>der</strong> Weiterbildung, die durch die Bildungsreform<br />

beschleunigt wurde, weiter voranschreitet. Die sich etablierende Wissensgesellschaft<br />

erfor<strong>der</strong>t offensichtlich auch ein differenziertes und sich ausdifferenzierendes System<br />

organisierter Weiterbildung, um notwendige Infrastrukturen für das lebenslange und<br />

lebensbegleitende Lernen bereit zu stellen. Dieser Befund wird in den aktuellen<br />

Debatten, die vor allem das selbstorganisierte Lernen mit den neuen Informationsund<br />

Kommunikationstechniken in den Vor<strong>der</strong>grund stellen, nicht immer hinreichend<br />

bedacht (z.B. DOHMEN 1996). Da<strong>bei</strong> findet <strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> Expansion inzwischen<br />

vorwiegend außerhalb <strong>der</strong> nach den Län<strong>der</strong>gesetzen geför<strong>der</strong>ten<br />

Weiterbildungseinrichtungen statt – innerbetrieblich, im Finanzierungsbereich des<br />

AFG bzw. des SGB-III, in kommerziellen o<strong>der</strong> in Non-Profit-Einrichtungen im<br />

Kontext sozialer Bewegungen. Obwohl auch die öffentlich anerkannte<br />

Weiterbildung an <strong>der</strong> Expansion teilhat und für den Weiterbildungsmarkt in vieler<br />

Hinsicht immer noch strukturbildend ist, ist ihr Anteil am Gesamtangebot seit den<br />

90er Jahren rückläufig.<br />

Mit <strong>der</strong> Institutionalisierung <strong>der</strong> Weiterbildung geht ihre Kommerzialisierung einher.<br />

In den 90er Jahren wachsen, das zeigt zunächst die wachsende Zahl<br />

erwerbswirtschaftlicher Anbieter, das zeigen aber auch differenzierte, hier nur<br />

anzudeutende Angebotsanalysen: Auch in <strong>der</strong> öffentlich anerkannten Weiterbildung<br />

wachsen in den 90er Jahren nur noch solche Angebotsbereiche, die über den Markt,<br />

d.h. mindestens kostendeckend, finanziert werden können. Das gilt für Angebote in<br />

<strong>der</strong> EDV-Grund- und Spezialbildung, in den formalen Schlüsselqualifikationen, in<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsbildung sowie durchgehend in <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung. Mit<br />

dem Bedeutungsverlust <strong>der</strong> öffentlich anerkannten Weiterbildung stagnieren<br />

o<strong>der</strong> sinken alle Angebote, die eine Subventionierung durch den Staat o<strong>der</strong><br />

durch Träger erfor<strong>der</strong>n: Das gilt für Angebote zur sozialen Bildung, zur<br />

Alphabetisierung, zur Zielgruppenar<strong>bei</strong>t, zur politischen Bildung. Damit stellen sich<br />

neue Aufgaben und Herausfor<strong>der</strong>ungen an die Weiterbildungspolitik, auf die man in<br />

<strong>Bremen</strong> auch bereits zu reagieren versucht.<br />

4. Die Reform des bremischen Weiterbildungsgesetzes<br />

Dass auch die Weiterbildungspolitik auf den Strukturwandel <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

reagierte, läßt sich u.a. daran ablesen, dass seit Ende <strong>der</strong> 80er und verstärkt dann zu<br />

Beginn <strong>der</strong> 90er Jahre in mehreren Bundeslän<strong>der</strong>n und Regionen Gutachten in<br />

Auftrag gegeben wurden (für <strong>Bremen</strong> Strukturkommission Weiterbildung 1995, für<br />

Schleswig-Holstein FAULSTICH/ TEICHLER/ DÖRING 1996, für Nordrhein-Westfalen<br />

GIESEKE u.a. 1997) und Studien (für Freiburg TIPPELT/ ECKERT/ BARZ 1996, für<br />

Frankfurt DRÖLL 1994/ 1999a) erar<strong>bei</strong>tet wurden.<br />

Die Politik hat aus den beschriebenen Entwicklungen die Konsequenz gezogen, ihre<br />

Aufgabe im Blick auf die För<strong>der</strong>ung und Bewertung <strong>der</strong> Weiterbildung neu zu<br />

interpretieren. Dies läßt sich an <strong>der</strong> Reform des bremischen Weiterbildungsgesetzes<br />

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