zum Download - bei der Arbeitnehmerkammer Bremen
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Das koordinierte<br />
Gesamtangebot<br />
Expertenaussagen<br />
über den<br />
Trend zur<br />
Kooperation<br />
vornehmlich auf die Flexibilisierung bisheriger Regelungen zielen. Denn trotz, o<strong>der</strong><br />
besser: gerade wegen <strong>der</strong> Flexibilisierung von Lernzeiten, Ar<strong>bei</strong>tszeiten und<br />
Freizeiten braucht Weiterbildung in <strong>der</strong> Wissensgesellschaft mehr denn je auch<br />
erkennbare Eigenzeiten. Dafür steht <strong>der</strong> Bildungsurlaub nach Auffassung <strong>der</strong> hier<br />
interviewten Experten immer noch als erfolgversprechendes und zukunftsfähiges<br />
Modell.<br />
9. Konkurrenz und Kooperation auf einem sich<br />
ausdifferenzierenden Weiterbildungsmarkt<br />
Als zu Beginn <strong>der</strong> 70er Jahre in mehreren Bundeslän<strong>der</strong>n Weiterbildungsgesetze<br />
verabschiedet wurden, kamen vor allem Weiterbildungseinrichtungen <strong>der</strong> großen<br />
pluralen Träger in den Genuß öffentlicher För<strong>der</strong>ung. Schon damals wurde die Frage<br />
intensiv diskutiert, wie durch eine Zusammenar<strong>bei</strong>t unterschiedlicher Träger und<br />
Einrichtungen ein Gesamtsystem <strong>der</strong> Weiterbildung in öffentlicher Verantwortung<br />
gestaltet werden könne. Kooperation <strong>der</strong> Träger und Einrichtungen schien <strong>der</strong><br />
Schlüssel zur Lösung des Problems, um den korporativen Pluralismus zu einem<br />
„integrativen“ (Dohmen) zu entwickeln.<br />
Auch in <strong>Bremen</strong> wurde die För<strong>der</strong>ung anerkannter Weiterbildungsanbieter an die<br />
Bereitschaft gebunden, zu einem koordinierten Gesamtangebot an Weiterbildung<br />
<strong>bei</strong>zutragen. Formell schien dies durch die Mitar<strong>bei</strong>t in entsprechenden Gremien<br />
(z.B. im Landesausschuß für Weiterbildung) gesichert werden zu können. Doch so<br />
häufig Kooperation in <strong>der</strong> bildungspolitischen Diskussion eingeklagt wurde, so<br />
häufig wurde ihr Fehlen in wissenschaftlichen Untersuchungen und auch in <strong>der</strong><br />
Praxis beklagt.<br />
Inzwischen scheint sich hier eine nahezu unbemerkte, aber stetige Verän<strong>der</strong>ung zu<br />
vollziehen. Ganz gegen die verbreiteten Klagen über fehlende Kooperation und<br />
zunehmende Konkurrenz weisen die Befunde dieser Untersuchung auf eine Fülle an<br />
intensiver werden<strong>der</strong> Kooperationsbeziehungen hin. Dazu tragen nach<br />
Auffassung <strong>der</strong> interviewten Experten mehrere Ursachen <strong>bei</strong>: Verwiesen wird (1)<br />
<strong>zum</strong> einen auf die Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> – regional überschaubaren – bremischen<br />
Weiterbildungslandschaft, (2) auf die Tatsache, dass die Ausdifferenzierung <strong>der</strong><br />
Weiterbildung mit einer klareren Profilbildung <strong>der</strong> Einrichtungen einhergeht, die<br />
<strong>bei</strong> „größeren“ Aufgaben Kooperation unverzichtbar macht, aber auch (3) darauf,<br />
dass alte bildungspolitische Kontroversen an Schärfe verloren haben, weil sie<br />
durch die historische Entwicklung überholt wurden. Nicht zuletzt werden<br />
Kooperationen im regionalen Umfeld (4) in den letzten Jahren auch von <strong>der</strong> Politik<br />
massiv unterstützt. Die Bundesregierung etwa hat im vergangenen Jahr mit<br />
Unterstützung durch EU-Mittel ein gewichtiges Programm aufgelegt, das unter <strong>der</strong><br />
Überschrift „Lernende Region“ vor allem solche Vorhaben finanziell för<strong>der</strong>t, die<br />
die Kooperation von Einrichtungen innerhalb <strong>der</strong> Weiterbildung, aber zwischen<br />
Einrichtungen aus unterschiedlichen Bereichen des Bildungssystems intensivieren<br />
wollen. Sicherlich werden Kooperationen aber (5) auch dadurch geför<strong>der</strong>t, dass<br />
Weiterbildungseinrichtungen ein wachsendes Weiterbildungsvolumen mit<br />
konstantem (hauptberuflichem) Personalbestand realisieren müssen.<br />
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