zum Download - bei der Arbeitnehmerkammer Bremen
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In dieser Untersuchung wurde beson<strong>der</strong>s herausgestellt, dass die neben- o<strong>der</strong><br />
freiberuflichen Mitar<strong>bei</strong>ter von Weiterbildungseinrichtungen mehr Verantwortung<br />
für gelingende Lehr-Lern- und Verän<strong>der</strong>ungsprozesse übernehmen. Dies lässt sich –<br />
<strong>bei</strong> allen Unterschieden in <strong>der</strong> Intensität <strong>der</strong> Zusammenar<strong>bei</strong>t und <strong>der</strong> Honorierung<br />
<strong>der</strong> geleisteten Ar<strong>bei</strong>t – als Gemeinsamkeit zwischen betrieblichen und öffentlich<br />
anerkannten Weiterbildungseinrichtungen festhalten. Dieser Verantwortungszuwachs<br />
wird sich fortsetzen, wenn – wie zu erwarten – sich neue Formen des Verbunds von<br />
selbstorganisierten und tutoriell betreutem Lernen weiter ausbreiten werden. Wie<br />
insbeson<strong>der</strong>e die öffentlich anerkannten Weiterbildungseinrichtungen die<br />
Beziehungen zu ihren Lehrkräften, die sich heute häufig eher als Subunternehmer<br />
denn als Mitar<strong>bei</strong>ter einer Einrichtung verstehen, neu regeln, wie sie die Inhalte und<br />
die Formen <strong>der</strong> Zusammenar<strong>bei</strong>t intensivieren können, wird eine interessante<br />
Zukunftsaufgabe werden.<br />
Insgesamt betrachtet orientiert sich die Entwicklung <strong>der</strong> Weiterbildung immer mehr<br />
an den Prinzipien des Marktes, ohne dass sie als ganzes als Markt begriffen werden<br />
könnte. Gemeinnützigkeit bleibt immer noch ein strukturbildendes Prinzip. Zumal in<br />
<strong>Bremen</strong> haben die öffentlich anerkannten Weiterbildungseinrichtungen nach wie vor<br />
strukturbildenden Einfluss auf die gesamte Weiterbildungslandschaft. Gleichzeitig<br />
zeigen die Interviews, dass <strong>der</strong> Status <strong>der</strong> Anbieter für die tatsächliche<br />
Kooperationspraxis immer unwichtiger wird. Wie die bremische Politik <strong>bei</strong><br />
begrenzten finanziellen Mitteln den Spagat bewältigen wird, sich für den Aufbau<br />
eines Gesamtsystems lebensbegleitenden Lernens verantwortlich zu erklären und<br />
zugleich die korporativ-pluralen Träger bevorzugt zu för<strong>der</strong>n, bleibt abzuwarten.<br />
Angesichts einer fortschreitenden Kommerzialisierung <strong>der</strong> Weiterbildung politisch<br />
gegenzusteuern und die notwendigen Infrastrukturen für ein niedrigschwelliges<br />
Weiterbildungsangebot bereit zu stellen, das auch denjenigen Angebote macht, die<br />
nicht zu den Gewinnern <strong>der</strong> Wissens- und Informationsgesellschaft gehören, dürfte<br />
eine <strong>der</strong> wichtigsten Zukunftsaufgaben <strong>der</strong> Politik und <strong>der</strong> handelnden Akteure sein.<br />
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