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zum Download - bei der Arbeitnehmerkammer Bremen

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vermehrt Freizeitanteile <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>terinnen und Mitar<strong>bei</strong>ter einfor<strong>der</strong>t (KUWAN/<br />

WASCHBÜSCH 1994, S. 86). Abgesehen von <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung in<br />

Lehrgangsform, wie sie insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> ar<strong>bei</strong>tsamtsfinanzierten Weiterbildung<br />

nach wie vor bedeutsam ist (allerdings auch hier inzwischen mit kürzeren<br />

Laufzeiten), finden vor allem kürzere, kompaktere Veranstaltungen eine wachsende<br />

Nachfrage.<br />

Diese Veralltäglichung und Fragmentierung von Zeitstrukturen macht es für<br />

Weiterbildungsanbieter schwieriger und aufwändiger, gemeinsame „Zeitfenster“ zu<br />

identifizieren. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite eröffnen divergierende Zeitstrukturen im<br />

Verbund mit neuen Informations- und Kommunikationstechniken aber auch neue<br />

und pädagogisch interessante Möglichkeiten. Neue Formen von Eigen- und<br />

Heimar<strong>bei</strong>t werden nicht nur unter Kostengesichtspunkten interessant, weil so die<br />

zunehmend private Finanzierung von Weiterbildung forciert werden kann. Vielmehr<br />

erlauben multimediale Lernprogramme, Online-Seminare, E-Mail-Tandems usw.<br />

auch, einen Teil <strong>der</strong> individuell nötigen Lernar<strong>bei</strong>t aus den organisierten<br />

Veranstaltungen an den Ar<strong>bei</strong>tsplatz o<strong>der</strong> nach Hause zu verlagern. Die<br />

Einrichtung solcher Lernverbünde läßt sich häufig, z.B. im Sprachenbereich, auch<br />

fachdidaktisch (mit <strong>der</strong> Individualisierung <strong>der</strong> Lernbedarfe, die sich auf differente<br />

„operative Sprachniveaus hin bewegen) gut begründen. Damit werden einerseits die<br />

Lernarrangements einzigartiger, die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Lernenden intensiver, z.B.<br />

im individuellen Zeitmanagement, zugleich aber auch Teile des Lernprozesses<br />

standardisierter und extern verantwortet. Mit <strong>der</strong> Entwicklung neuer Formen <strong>der</strong><br />

Integration von organisiertem und selbstorganisiertem Lernen verlagert sich<br />

<strong>der</strong> Aufgabenbereich des Planungspersonals <strong>zum</strong> einen auf die Einrichtung von<br />

Lernarrangements, an<strong>der</strong>erseits kommen neue Anfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong><br />

Lernberatung auf sie zu. Die eigentliche (makro- und mikro-) didaktische<br />

Ar<strong>bei</strong>t aber wird von den Lehrenden erbracht. Auf die Folgen für die<br />

Zusammenar<strong>bei</strong>t zwischen <strong>bei</strong>den Gruppen und die zusätzlichen Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

die Lehrenden komme ich noch zurück.<br />

Angesichts <strong>der</strong> Bedeutung, die Weiterbildung und Personalentwicklung allenthalben<br />

erlangt hat, ist unbestritten, dass in Zukunft mehr Zeit für Lernen und Weiterbildung<br />

aufgewandt werden muß, insbeson<strong>der</strong>e dann, wenn sich Normalerwerbs- zu<br />

Patchwork-Biographien (Interview 6, S. 16) wandeln:<br />

„Wir betrachten Lernen als Investition, was ich sagte, <strong>der</strong> grundsätzliche Ansatz ist,<br />

Lernen eben nicht stattfinden zu lassen auf dem Erwerb von eh gegebenem Wissen,<br />

son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Erlangung von Fähigkeiten für die Zukunft, und da können wir gar nicht<br />

genug Zeit in <strong>der</strong> Organisation haben.“ (Interview 7, S. 19)<br />

Auf die Entstrukturierung von Ar<strong>bei</strong>ts- und Lernzeiten reagieren die<br />

Weiterbildungseinrichtungen und Unternehmen in unterschiedlicher Weise. Die<br />

Unternehmen bevorzugen ganz eindeutig individuelle Ar<strong>bei</strong>tszeitregelungen<br />

(Interview 3, S. 18):<br />

„Wir bieten heute unseren Mitar<strong>bei</strong>tern eigentlich alle Möglichkeiten an, die <strong>der</strong><br />

Vorgesetzte in Abstimmung mit den Mitar<strong>bei</strong>tern für sinnvoll hält, das heißt, wir<br />

schränken uns heute nicht ein, wenn wir unsere bestehenden Rahmenbedingungen dafür<br />

nutzen können, dass Mitar<strong>bei</strong>ter sämtliche Modelle nutzen können, wir haben also<br />

Modelle, die in Richtung Jahresar<strong>bei</strong>tszeit gehen angefangen, dass Leute also dann<br />

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