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Lernzeiten und<br />

Lernorte<br />

Grenzen <strong>der</strong><br />

Flexibilisierung<br />

wirklich blockieren und Zeiten für an<strong>der</strong>e Dinge nutzen. Wir haben Fälle, wo also<br />

Leute, die in sehr verantwortlichen Spezialistenproduktionen sind, selbst einen<br />

Personalbereich in dem Fall, das sie neben<strong>bei</strong> studieren auch, dass wir sie dafür frei<br />

stellen. Wir haben Fälle, wo Leute zu Hause ar<strong>bei</strong>ten, also auch wichtig, nicht nur <strong>der</strong><br />

normale Sachbear<strong>bei</strong>ter, also wir haben es richtig <strong>bei</strong> Spezialisten auch, und wir haben<br />

sogar <strong>bei</strong> Führungskräften, dass die sogar ihre Ar<strong>bei</strong>tszeit reduziert haben, und ich<br />

denke, das ist auch ein Trend, <strong>der</strong> zunehmend wichtiger wird, dass sich Ar<strong>bei</strong>t auch<br />

nach Hause stärker verlagern wird, dass es nicht mehr festgebunden ist an einen Ort,<br />

wenn wir sagen, dass sich die Weiterbildung auch nach Hause verlagert, denke ich wird<br />

sich die Ar<strong>bei</strong>t stärker nach Hause verlagern. Themen wie Telear<strong>bei</strong>t, Office wird<br />

zunehmend an Bedeutung gewinnen, als etwas konservative Branche sind wir da<br />

sicherlich noch in den Anfängen auch, aber wir haben eine Quote von knapp 15%, die<br />

heute schon im Teilzeitbereich auch <strong>bei</strong> uns ar<strong>bei</strong>ten, das heißt, wir haben da schon was<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeitreduzierung angeht im Durchschnitt in <strong>der</strong> Bundesrepublik eine sehr gute<br />

Quote auch.“ (Interview 3, S. 18 f.)<br />

Insgesamt will man weg von <strong>der</strong> Zeit- und hin zur Ergebnisorientierung, man<br />

sei im Prinzip morgen in <strong>der</strong> Lage, den Begriff Ar<strong>bei</strong>tszeit aus dem Vokabular zu<br />

streichen (Interview 7, S. 20):<br />

„Also ich glaube, dass diese Segmentierung Job, Privatleben, Urlaub, dass diese<br />

Segmentierung fließen<strong>der</strong> werden wird. Ich glaube, dass sich, wenn man als<br />

Unternehmen in <strong>der</strong> Lage wäre, Mitar<strong>bei</strong>ter als Mitglied des Fußballteams zu gewinnen,<br />

den Spaß am Sport, das Kennen <strong>der</strong> Regeln, auch den Spaß am Gewinn, den Spaß an<br />

Fairness kreieren könnte, dann wäre so meine Vorstellung, dass ein Mitar<strong>bei</strong>ter o<strong>der</strong><br />

eine Mitar<strong>bei</strong>terin ganz einfach das Gutsein relativ <strong>zum</strong> Wettbewerb als eine sehr<br />

interessante Adresse für persönliche Entwicklung, unabhängig jetzt mal von Beruf o<strong>der</strong><br />

Privat.“ (Interview 7, S. 20)<br />

Das erfor<strong>der</strong>t auch neue Formen <strong>der</strong> Organisationsbildung:<br />

„Ich glaube, das Industrieunternehmen nicht mehr so große Gebäude brauchen, dass<br />

Industrieunternehmen sich mehr formulieren müssen über tatsächliche<br />

Gemeinsamkeiten, so eine Hülle Gebäude ist ja ganz nett, so tatsächlich<br />

Gemeinsamkeiten, und die können nur über Identifikation mit Produkt kommen, die<br />

können nur über Identifikation mit Perspektiven kommen, die können nur über<br />

Identifikation mit <strong>der</strong> Klasse von Persönlichkeiten kommen. Die werden überall<br />

draußen sein auf diesem Planeten.“ (Interview 7, S. 21)<br />

Mit <strong>der</strong> Flexibilisierung <strong>der</strong> Lernzeiten wandeln sich auch die Orte, an denen sich<br />

Erwachsene neues Wissen aneignen, an<strong>der</strong>en vermitteln o<strong>der</strong> in gemeinsamer Praxis<br />

erar<strong>bei</strong>ten. Der Wandel von <strong>der</strong> angebots- zur nachfrageorientierten und<br />

prozessbegleitenden Ar<strong>bei</strong>tsweise, <strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> innerbetrieblichen<br />

Weiterbildung zu beobachten ist, hat Folgen für die Lernorte. Aus Kostengründen,<br />

aber auch in <strong>der</strong> Hoffnung auf bessere Transferergebnisse wurden in den letzten<br />

Jahren energische Versuche unternommen, das Lernen näher an die Lebenswelten<br />

und Ar<strong>bei</strong>tsorte <strong>der</strong> Lernenden heranzuführen. Gerade in <strong>der</strong> innerbetrieblichen<br />

Weiterbildung bietet u.a. <strong>der</strong> Einsatz <strong>der</strong> neuen Informations- und<br />

Kommunikationstechniken, in <strong>der</strong> Form von Offline-Medien, des Intranets o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Bereitstellung von Internet-Zugängen verbesserte Möglichkeiten des<br />

ar<strong>bei</strong>tsplatznahen Lernens. Auf diesen unabweisbaren Trend wurde in den<br />

vorangegangenen Kapiteln mehrfach hingewiesen.<br />

Daher sollen an dieser Stelle vor allem die Grenzen <strong>der</strong> Flexibilisierung von<br />

Lernzeiten und Lernorten erwähnt werden, die von den Experten dieser<br />

Untersuchung sehr klar gesehen und benannt werden. Denn die Favorisierung und<br />

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