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Spezialisten und<br />

Generalisten<br />

Strategien zur<br />

Verberuflichung<br />

von Lehrtätigkeiten<br />

vorhanden sind; umgekehrt bieten sich Beschäftigungsmöglichkeiten für die<br />

Lehrenden nur <strong>bei</strong> einer entsprechenden Nachfrage. We<strong>der</strong> die Nachfrage noch die<br />

Zahl <strong>der</strong> Lehrenden sind aber fixe Größen, son<strong>der</strong>n werden jeweils von <strong>der</strong><br />

Entwicklung des an<strong>der</strong>en Faktors (mit) beeinflußt.<br />

Ein Blick auf die beschäftigenden Institutionen und das Themenangebot <strong>der</strong><br />

Lehrenden zeigt, dass die Viel-Unterrichtenden sich auf die großen<br />

Weiterbildungsanbieter mit breitem Angebotsspektrum („Allround-Anbieter“)<br />

konzentrieren: So realisieren die Lehrenden <strong>der</strong> Gruppe 4 (die „neuen<br />

Selbständigen“) etwa 75% ihrer Veranstaltungen <strong>bei</strong> den - nach<br />

Veranstaltungszahlen - vier großen bremischen Weiterbildungsanbietern: <strong>bei</strong> den<br />

<strong>bei</strong>den Volkshochschulen sowie <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Wirtschafts- und Sozialakademie <strong>der</strong><br />

Angestelltenkammer und <strong>der</strong> evangelischen Familienakademie. Bei diesen Anbietern<br />

können freiberuflich tätige Lehrende eine Vielzahl von Kursen platzieren, ohne<br />

zugleich mit einer größeren Zahl von Einrichtungen kooperieren zu müssen.<br />

Fragt man, mit welchen Strategien und Qualifikationen sich die „neuen<br />

Selbständigen“ vermarkten und gleichzeitig ein großes Unterrichtsvolumen<br />

realisieren, so bieten sich ihnen, vereinfacht gesagt, zwei Möglichkeiten: Sie<br />

konzentrieren sich als Spezialisten auf wenige Themen und versuchen, diese <strong>bei</strong><br />

einem o<strong>der</strong> auch <strong>bei</strong> mehreren (großen) Weiterbildungsanbietern möglichst häufig zu<br />

plazieren. Eine solche Strategie verspricht am ehesten Erfolg in großen<br />

Fachbereichen. Aus diesem Grund konzentriert sich ein Teil (<strong>der</strong> kleinere) <strong>der</strong><br />

freiberuflich Lehrenden z.B. auf Fremdsprachenkurse, Kurse im Gesundheitsbereich<br />

(Rückengymnastik, Yoga) o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> EDV. Die zweite Option besteht darin, ein<br />

möglichst breites, eventuell um einen harten Kern herum „entfaltetes“<br />

Themenspektrum anzubieten. Dies ist am ehesten möglich in <strong>der</strong> politischen,<br />

sozialen und personalen Weiterbildung o<strong>der</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Vermittlung formaler<br />

Schlüsselqualifikationen. Diese Gruppe unter den Freiberuflern könnte man als<br />

Generalisten unter den Lehrenden bezeichnen, sie sind gleichsam die Fachleute fürs<br />

„Allgemeine“ und „Alltägliche“. Hier zählen vor allem „weiche“ Qualifikationen,<br />

eine fachliche o<strong>der</strong> gar fachwissenschaftliche Kompetenz muß ergänzt und kann<br />

gegebenenfalls kompensiert werden durch Lebens- o<strong>der</strong> Lehrerfahrung.<br />

Nimmt man das als <strong>bei</strong>spielhaft für viele an<strong>der</strong>e stehende Angebotsprofil und<br />

berücksichtigt gleichzeitig, dass die Ausweitung des Veranstaltungsangebots ohne<br />

eine entsprechende Einstellung von planend-disponierendem Personal geleistet<br />

wurde, so kann man annehmen, dass <strong>bei</strong> den aktuellen Ar<strong>bei</strong>ts- und<br />

Finanzierungsbedingungen in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung vor allem folgende Strategien<br />

aussichtsreich sind für diejenigen, die eine Lehrtätigkeit in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung<br />

zu ihrem Hauptberuf gemacht haben o<strong>der</strong> mindestens zu einer wichtigen Teilzeit-<br />

Beschäftigung: Für die Viel-Unterrichtenden, für die Spezialisten und mehr noch für<br />

die Generalisten, sind die Aussichten auf Beschäftigung und Einkommen dann<br />

relativ gut, wenn sie nicht darauf warten, von einem Programmplaner verpflichtet zu<br />

werden, son<strong>der</strong>n wenn sie selbst die Initiative ergreifen und<br />

Veranstaltungsangebote zu platzieren versuchen. Bei einer solch offensiven<br />

Marktstrategie bestimmen sie das Profil <strong>der</strong> Einrichtungen mit und tragen - neben <strong>der</strong><br />

Überlastung vieler Programmplaner - zur andauernden „Agenturverfassung“ <strong>der</strong><br />

Weiterbildung <strong>bei</strong>. In thematischer Hinsicht erscheint es günstig, sich auf die<br />

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