zum Download - bei der Arbeitnehmerkammer Bremen
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solche Geschichten, <strong>der</strong>en man sich bedienen kann, wenn man schnell bestimmte<br />
Informationen braucht. [...] Also es gibt sicher Ergänzungsmöglichkeiten, ich sehe<br />
nicht, dass <strong>zum</strong>indest in unserem Bereich, <strong>der</strong> sich ja mit persönlichen Kompetenzen<br />
hauptsächlich und sozialen Kompetenzen beschäftigt, dass man vollends auf<br />
individuelles Training verzichten kann. Aber wer weiß, wie sich da die virtuellen<br />
Möglichkeiten noch verän<strong>der</strong>n. Also da, wo es um Input geht, um Wissensvermittlung,<br />
um Prozessbegleitung, ja. Wir haben <strong>zum</strong> Beispiel seit August letzten Jahres, also jetzt<br />
über ein Jahr, eine sogenannte Coaching-Hotline eingerichtet.“ (Interview 4, S. 13 f.)<br />
Zugleich wird gelegentlich auch Skepsis gegenüber <strong>der</strong> Lernbereitschaft <strong>der</strong><br />
Mitar<strong>bei</strong>ter mit diesen Medien geäußert (Interview 13, S. 12).<br />
„Das ist ein Thema, mit dem ich mich schon lange beschäftige. Ich weiß, dass es in<br />
vielen Unternehmen diesen Trend in den letzten Jahren gegeben hat, dass also Ar<strong>bei</strong>t<br />
mit CD’s <strong>zum</strong> Beispiel o<strong>der</strong> über Intranet, Internet, interaktionelle Lerngeschichten, das<br />
ist eindeutig ein Trend im Unternehmen, und wir haben jetzt gerade in den letzten<br />
Tagen, also wir haben für uns auch ein Konzept gemacht, dass wir das <strong>zum</strong>indest<br />
ausprobieren wollen. Wir haben mit <strong>der</strong> Angestelltenkammer zusammen kürzlich mal<br />
so ein Pilotprojekt gemacht im EDV-Bereich. Damit haben wir sehr positive<br />
Erfahrungen gemacht. Wir haben festgestellt, dass bestimmte Voraussetzungen erfüllt<br />
sein müssen, also ich fand diese Geschichte mit dem Tutor gut und dass es so eine Art<br />
virtuelles Klassenzimmer gegeben hat, dass eine Betreuung da ist. Unter bestimmten<br />
Bedingungen denke ich auch, dass das was bringen kann, und wir werden das jetzt in<br />
nächster Zeit verstärkt angehen das Thema. Wir wollen <strong>zum</strong>indest ausprobieren, ob das<br />
eine sinnvolle Ergänzung zu den klassischen Lernformen ist. [...] Es wird da viel<br />
passieren in allen Unternehmen, glaube ich, aber ich bin mir nicht sicher, ob das am<br />
Ende eine Lernform sein wird, die sich durchsetzt. Aber das ist vielleicht auch so meine<br />
persönliche Skepsis, weil ich denke, es gehört einfach unglaublich viel auch an<br />
Selbstdisziplin dazu, sich vor die Kiste zu setzen und jetzt seine Übungen zu machen,<br />
wo man eigentlich den Schreibtisch voll hat usw. und sofort.“ (Interview 13, S. 12 f.)<br />
Während die Bedeutung <strong>der</strong> neuen Medien in <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung also<br />
eindeutig gesehen und aktiv, wenn auch nicht mit außerordentlichem Engagement<br />
vorangetrieben wird, äußern sich die Experten aus den Fel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> allgemeinen<br />
Weiterbildung skeptischer. Dies kommt auch darin <strong>zum</strong> Ausdruck, dass als Reaktion<br />
auf diese Fragen an eine ältere, heute <strong>zum</strong>eist übergangene Unterscheidung zwischen<br />
Weiterbildung und Erwachsenenbildung erinnert wird (Interview 9, S. 12):<br />
„Bildung in dem Sinne, dass ich mehr an Kompetenz erwerbe, wie ich mein Leben<br />
sinnvoll gestalte, das wäre für mich Bildung, das wüsste ich so jetzt nicht, wie das denn<br />
über solche Formen von [...] Lernen gehen sollte. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich<br />
selber auch zu viele Barrieren habe, da sehe ich die Schwierigkeit, und da denke ich<br />
dann, das ist Lernen in Beziehungen, an<strong>der</strong>s geht das nicht.“ (Interview 9, S. 13)<br />
Etwas an<strong>der</strong>e Akzente setzt <strong>der</strong> Experte aus dem Feld <strong>der</strong> politischen Weiterbildung,<br />
<strong>der</strong> die Einsatzmöglichkeiten eher gegeben sieht, vor allem in <strong>der</strong> Kombination von<br />
selbstgesteuertem Lernen und Präsenzlernen:<br />
„Zur Zeit spielt es noch keine Rolle, das wird natürlich in Zukunft eine Rolle spielen,<br />
davon gehe ich aus, weil, ja gut, auch unsere Teilnehmer natürlich zunehmend Zugang<br />
zu neuen Medien haben, damit ar<strong>bei</strong>ten, wenn sie sich auch noch nicht über das Internet<br />
<strong>bei</strong> uns anmelden, über die Datenbank, nein, zur Zeit spielt das keine Rolle, nun muss ja<br />
das selbstgesteuerte Lernen auch nicht unbedingt über neue Medien laufen, wir haben ja<br />
auch Versuche gemacht, das schwedische Modell <strong>der</strong>, dieser sehr kleinen Gruppen [...]<br />
zu machen, aber ich denke mal, für solche, jeweils bisher für solche Lernformen ist<br />
natürlich <strong>der</strong> Bildungsurlaub, wie er <strong>bei</strong> uns bisher ist, auch eher dann kontraproduktiv,<br />
weil er ja eine bestimmte Form voraussetzt. Wir haben das in <strong>der</strong> gewerkschaftlichen<br />
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