zum Download - bei der Arbeitnehmerkammer Bremen
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Ebene und eine unbewusste Ebene. Der Therapeut ar<strong>bei</strong>tet auch bis hinein in die<br />
unbewusste Ebene, <strong>bei</strong> uns wäre ganz klar darüber, dass wir den Kunden und Klienten<br />
o<strong>der</strong> dem Team o<strong>der</strong> dem Unternehmen nicht intellektuell vermitteln, ich glaube ihr<br />
habt ein Problem mit Vertrauen, dann gäbe es zwei Möglichkeiten <strong>bei</strong>m Kunden,<br />
entwe<strong>der</strong> er sagt, ich glaube, ihr habt einen Vogel, also Blockade, Abwehr, o<strong>der</strong> er sagt,<br />
kann sein, dass ihr Recht habt, also in seinem 3 %igen Bewusstsein verar<strong>bei</strong>tet er das<br />
intellektuell, aber es hat keine Folgen, weil er es nicht in den Bauch kriegt, er fühlt es<br />
nicht. Das heißt, wir würden ihm nicht sagen, wo es lang geht, son<strong>der</strong>n wir würden über<br />
Spiegelungen, über Impulse ihn selbst dahin führen, über Amplifikationen.“ (Interview<br />
4, S. 11)<br />
Der Wandel von <strong>der</strong> (allgemeinen) Wissensvermittlung zur (fallorientierten)<br />
Beratung wird von den Experten aber nicht nur im Blick auf die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Prozessbegleitung <strong>bei</strong> innerbetrieblichen Verän<strong>der</strong>ungsprozessen formuliert, son<strong>der</strong>n<br />
auch mit Blick auf den Einsatz neuer Medien für die Zwecke von Weiterbildung und<br />
Personalentwicklung. Ein Experte aus einer anerkannten Weiterbildungseinrichtung<br />
formuliert:<br />
„Also diese Art Individualisierung und die an<strong>der</strong>e Seite, das ist dann vielleicht für<br />
Dozentenseite umso wichtiger, gerade wenn ich neue Medien, also Multimedia o<strong>der</strong><br />
selbstorganisiertes Lernen so als Schlagwort mit einführe, heißt, ich habe lauter<br />
Individuen, die irgendwo sich Dinge aneignen und damit beschäftigen, das heißt, <strong>der</strong><br />
kollektive Austauschprozeß ist ein völlig an<strong>der</strong>er, weil das Interesse des Einzelnen<br />
überdimensional im Raum steht und er auch gar nicht mehr so viel Einblick hat in das<br />
des an<strong>der</strong>en und <strong>der</strong> Dozent jetzt diese sehr heterogenen und individuellen Situationen<br />
<strong>der</strong> vielen einzelnen managen, mo<strong>der</strong>ieren, zueinan<strong>der</strong> bringen o<strong>der</strong> auch einzeln<br />
bear<strong>bei</strong>ten und beantworten muss, so, das heißt, die Anfor<strong>der</strong>ung an die<br />
Bildungseinrichtung o<strong>der</strong> das Personal in einer Bildungsfirma erhöht sich, weil <strong>der</strong><br />
Dozent ein Vielfaches von Chaosmanagement können und beherrschen muss und sagen<br />
wir mal ein Vielfaches von vorweggenommen Überlegungen organisieren muss. [...]<br />
Die Fähigkeit des Ausbil<strong>der</strong>s o<strong>der</strong> die beson<strong>der</strong>e Fähigkeit, die gefor<strong>der</strong>t war, ist sich<br />
auf diese verschiedenen Leistungsstände, Situationen, Fähigkeiten einzulassen und das<br />
immer wie<strong>der</strong> zusammen zu bringen und zu mo<strong>der</strong>ieren und zu organisieren. Und das<br />
ist glaube ich, eine grundsätzliche pädagogische Fähigkeit, die schon immer gefor<strong>der</strong>t<br />
wurde, ich glaube, sie wird aber zugespitzt, schärfer, viel massiver gefor<strong>der</strong>t.“<br />
(Interview 6, S. 9)<br />
Ähnlich äußert sich ein Experte aus <strong>der</strong> innerbetrieblichen Weiterbildung:<br />
„Dieses technical skill training haben wir <strong>zum</strong> Beispiel für Außendienstmitar<strong>bei</strong>ter fast<br />
ausschließlich über CD-Roms. Wir haben natürlich über Telefontechnologie [...], o<strong>der</strong><br />
wir haben, ich weiß nicht, ob man das Lernstudio nennen sollte, aber wenn wir ein<br />
neues technisches Lernen anbieten, gibt es eine Gruppe von Mitar<strong>bei</strong>tern, die sich für<br />
die Umsetzung dieses Lernens interessieren, die sich darum kümmern und die dann eine<br />
zentrale Funktion für die Lernenden, aber eben nur für diese kurze Zeit spielen. Ich<br />
glaube Zeit ist ein ganz entscheiden<strong>der</strong> Begriff, wo sie nicht mehr die Chance wie<br />
früher haben. Früher äußerte sich das so in Manuals, da war man stolz, wenn man<br />
endlich mal das, was man durchdacht hatte, in solchen Ordnern zusammen packte, in<br />
sections und dann wurde das wie wo eine Führerscheinprüfung durchlaufen. Das ist<br />
radikal verschwunden. Das sind eher Menschen, die eine gute Beobachtung für Trends<br />
eben haben, für Entwicklung, die eine gute didaktische methodische Begabung haben<br />
und die Informationstransfer sehr schnell in Bewegung setzen können und das läuft<br />
auch eben über positiven Konflikt, positive Konfrontation im Unternehmen, auch<br />
positive Provokation im Unternehmen und Provokation läuft <strong>bei</strong> uns sehr viel über<br />
dieses Intranet.“ (Interview 7, S. 14)<br />
Noch schärfer formuliert es eine Beobachterin aus <strong>der</strong> Weiterbildungspolitik:<br />
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