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unterschiedliche Kompetenzen, die die reinen Weiterbildungstrainer haben und die auch<br />

so Berater für diese Change-Prozesse haben müssen.“ (Interview 13, S. 5)<br />

Ein Unternehmen, das stark durch amerikanische Traditionen bestimmt ist, setzt<br />

einen Teil <strong>der</strong> Personalentwickler gezielt als Unruhestifter, als Provokateure, als<br />

Trend-Scouts im Unternehmen ein:<br />

„Daneben gibt es einen Bereich, und über den sollen wir inhaltlich uns mehr<br />

unterhalten, <strong>der</strong> nennt sich Management Organisation und Development, ein ganz<br />

junger Bereich, keine Ahnung von Organisation, wirklich sehr wichtige Voraussetzung<br />

für Lernen, also keine klassische Blockade o<strong>der</strong> keine Erfahrung, son<strong>der</strong>n die<br />

positioniere ich in <strong>der</strong> Organisation auch so, dass diese Mitar<strong>bei</strong>ter aufgrund ihres<br />

Alters, ihrer fehlenden Erfahrung das Recht zur Provokation, das Recht zur Frage haben<br />

in allen Unternehmensbereichen ohne Rücksicht auf Rasse, Herkunft, Religion, Status<br />

etc. Das lernen wir, das kann man natürlich nicht sprungfix erzielen, son<strong>der</strong>n sie haben<br />

ja klassische etablierte Managementrollen, sie haben klassische Ar<strong>bei</strong>tnehmerrollen, sie<br />

haben klassische Personalrollen, das mache ich seit Mitte 1995, und ich merke seit<br />

Anfang 1998 nachhaltige Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />

Organisationsentwicklung als auch mit Mitar<strong>bei</strong>terentwicklung. Wenn Sie so wollen,<br />

die Zielsetzung ist es für ein internes Beratungsbüro o<strong>der</strong> eine Kanzlei haben, in <strong>der</strong><br />

interessante Menschen sitzen, die mehr als an<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Lage sind, Trends<br />

aufzunehmen, neues Denken in das Unternehmen hinein zu bringen, die haben von mir<br />

den Spitznamen „trend scouts“ bekommen, die werden von mir über ein<br />

Führungssystem auch so geführt, sie werden auch bezahlt für den Anteil dessen was sie<br />

produktiv und erfolgreich ins Unternehmen als Neuerungen einbringen.“ (Interview 7,<br />

S. 7)<br />

Da<strong>bei</strong> wird häufig mit einfachen Modellen, mit Analogien etwa <strong>zum</strong> Fußballspiel<br />

gear<strong>bei</strong>tet, (Interview 7, S. 9 ff.), um aus verallgemeinerbaren Erfahrungen zu lernen.<br />

Die Aufwertung von Weiterbildung und Personalentwicklung in Unternehmen führt<br />

aber keineswegs dazu, dass <strong>der</strong> Personalbestand aufgestockt wird. Auch wenn<br />

durchgehend angenommen wird, dass die Bedeutung dieses innerbetrieblichen<br />

Handlungsfeldes auch in Zukunft steigen wird, so rechnet doch niemand mit einer<br />

nennenswerten Aufstockung des Personals, vielmehr soll <strong>der</strong> wachsende Bedarf<br />

vorwiegend mit externen Kräften gedeckt werden. Damit wird die Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

zwischen internen und externen Experten <strong>zum</strong> entscheidenden Qualitätsfaktor, <strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> bisherigen Diskussion noch kaum systematisch durchleuchtet wurde. Aus Sicht<br />

<strong>der</strong> externen Dienstleister erscheint eine strategische und bedarfsorientierte<br />

Weiterbildung und Personalentwicklung auch keinesfalls immer als gelebte Realität,<br />

son<strong>der</strong>n gelegentlich auch als Programm. Sie sehen sich häufig eher als „Nothelfer“<br />

denn als strategisches Helfer (s. auch Interview 2).<br />

„Wir kommen meistens ran, wenn ein akuter Notstand ist, das heißt wir kommen nur<br />

über akute Notstände ran. Wenn wir systematisch an Firmen ran gehen, dann ist das<br />

eine Entwicklungsgeschichte von jetzt 2, 3 Jahren, wo man immer wie<strong>der</strong>, was weiß ich<br />

Direktionen o<strong>der</strong> Personalleitungen anschreibt, antelefoniert o<strong>der</strong> so, dass also auf<br />

diesem sozusagen strategischen Weg, das dauert enorme Zeiträume, bis man überhaupt<br />

auf Interesse stößt.“ (Interview 6, S. 5)<br />

Das hat zur Folge, dass die – für diese Art <strong>der</strong> Aufgabeninterpretation<br />

unverzichtbaren – „Netzwerke“ oft als Not- o<strong>der</strong> Akutgemeinschaften gegründet<br />

werden. Wie in solchen, oft kurzfristig arrangierten Netzwerken dann gleichwohl<br />

stabile und den Qualitätsansprüchen <strong>der</strong> Unternehmen gerecht werdende<br />

Ar<strong>bei</strong>tsbeziehungen etabliert werden können, dürfte eine <strong>der</strong> zentralen Fragen in<br />

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