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größere<br />

Eigenverantwortung<br />

<strong>der</strong><br />

Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

Verkaufen, son<strong>der</strong>n wirklich auch in dem Bereich des menschlichen Miteinan<strong>der</strong>s. Ich<br />

denke, das wird zunehmend wichtiger werden.“ (Interview 3, S. 4)<br />

Zu <strong>der</strong> Betonung von personalen und sozialen Kompetenzen kommt die Fähigkeit<br />

<strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter, ihren Entwicklungsprozeß eigenverantwortlich und<br />

selbstgesteuert zu planen und zu realisieren. Die Rede von den Mitar<strong>bei</strong>tern als<br />

„Ar<strong>bei</strong>tskraftunternehmer“, als idealer „Personalentwickler“ seiner selbst wird so zur<br />

unabweisbaren Realität:<br />

„Ich denke wir werden stärker dahin kommen, die Eigenverantwortung <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

zu stärken. Das heißt, im Moment habe ich den Eindruck, dass <strong>zum</strong> Teil einfach so die<br />

Personalbereiche immer noch so die Verantwortlichen sind und die auch daran<br />

gemessen werden, ob die Leute gut ausgebildet sind, und unser Trend ist, wir haben hier<br />

in unserem Hause immer sehr viel Wert immer auf die Eigenverantwortung <strong>der</strong><br />

Mitar<strong>bei</strong>ter gelegt, das werden wir weiter stärken, das wir nicht nur sagen, ihr seid <strong>der</strong><br />

beste Personalentwickler für euch selber auch, son<strong>der</strong>n ihr seid im Grunde genommen<br />

auch dafür verantwortlich, dass ihr dem Ar<strong>bei</strong>tsmarkt heute <strong>bei</strong> uns zur Verfügung steht<br />

und eventuell morgen auch vielleicht <strong>bei</strong> einem an<strong>der</strong>en Ar<strong>bei</strong>tgeber. Das heißt ein<br />

Verständnis dafür zu wecken auch, dass sie selber mehr dafür tun müssen, das würde<br />

auch bedeuten, dass wir die Lernform än<strong>der</strong>n werden, ich denke mal, wir werden in ein<br />

paar Jahren, was Sprachseminare angeht, was DV-Schulung angeht, stärker dazu<br />

kommen, dass <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter dann auch vielleicht mal abends o<strong>der</strong> auch mal tagsüber<br />

o<strong>der</strong> auch mal am Wochenende mit dem PC sitzt und auch einmal selbst eine<br />

Sprachschulung macht, also nicht während <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tszeit irgendwo im Seminar sitzt,<br />

son<strong>der</strong>n durchaus für diese fachlichen Bereiche, dass da auch ein Teil verlagert wird,<br />

wie Eigenverantwortung <strong>der</strong> Leute, weg von <strong>der</strong> betrieblichen Verantwortung hin<br />

zu den individuellen Verantwortung <strong>der</strong> Leute auch.“ (Interview 3, S. 8)<br />

Die Betonung einer größeren Eigenverantwortlichkeit <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter kann so weit<br />

gehen, dass Unternehmen zukünftig lediglich in einem individuellen<br />

Entwicklungspaß (Portfolio) definieren und festhalten, welche Qualifikationen und<br />

Kompetenzen sie von ihren Mitar<strong>bei</strong>tern erwarten, es ihnen aber selbst überlassen,<br />

auf welche Art und Weise sie sich diese Kompetenzen – durchaus mit (finanzieller)<br />

Unterstützung, aber nicht mehr in <strong>der</strong> Verantwortung <strong>der</strong> Unternehmen – aneignen.<br />

Das werde u.a. die Zahl <strong>der</strong> Absagen auf angekündigte Trainings reduzieren<br />

(Interview 7, S. 17).<br />

„Das an<strong>der</strong>e Extrem darüber hinaus wäre noch, dass manche Ar<strong>bei</strong>tgeber sogar sagen,<br />

ich erwarte in Zukunft von dir das und das, sieh zu, wie du es dir holst, also eine<br />

komplette Eigenverantwortung, und das wie<strong>der</strong>um bedient aus unserer Sicht einen<br />

Trend, <strong>der</strong> sagt, in Zukunft sind nicht mehr klassische Berufsfel<strong>der</strong> gefragt, also diese<br />

handelskammergeprüften Abschlüsse, son<strong>der</strong>n immer mehr Qualifikationen. Man fragt<br />

also in zehn Jahren wahrscheinlich nicht mehr, was hast du gelernt, son<strong>der</strong>n was kannst<br />

du. Also vielmehr auf persönliche Qualifikationen gemünzt und nicht auf irgendwelche<br />

klassischen Muster, die dahinter stecken.“ (Interview 4, S. 12 f.)<br />

Hier wird angedeutet, was in <strong>der</strong> Fachliteratur als „Entberuflichung <strong>der</strong><br />

beruflichen Weiterbildung“ diskutiert: die Lösung aus <strong>der</strong> Fixierung auf<br />

berufsqualifizierende Abschlüsse und die Hinwendung zu berufsunspezifischen<br />

fachlichen Qualifikationen auf <strong>der</strong> einen, zu formalen Schlüsselqualifikationen und<br />

berufsorientierten „Kompetenzen“ auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite. Als Schlüsselqualifikation<br />

ist dann auch die Fähigkeit zu betrachten, vorhandene Kompetenzen sich selbst und<br />

an<strong>der</strong>en sichtbar zu machen:<br />

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