zum Download - bei der Arbeitnehmerkammer Bremen
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Intensive<br />
Einbindung<br />
externer Trainer<br />
in <strong>der</strong> innerbetrieblichen<br />
Weiterbildung<br />
eher funktioniert, weil viel Hintergrund da ist und Pflege als <strong>zum</strong> Beispiel <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />
[Name eines an<strong>der</strong>en Anbieters], weil sie sagen, na ja, da weiß ich nie, wenn ich ein<br />
Seminar mache, ob die Geräte laufen, dann kriege ich das ganz ab, dann mache ich es<br />
lieber <strong>bei</strong> denen. Aber eine Bindung an die Institution an sich wird immer weniger.“<br />
(Interview 14, S.23)<br />
Nicht nur die Bindung <strong>der</strong> Lehrenden an die Einrichtung schwindet, son<strong>der</strong>n auch die<br />
darauf bezogenen Erwartungen <strong>der</strong> internen Mitar<strong>bei</strong>ter. Das kommt in den<br />
Ausführungen eines Mitar<strong>bei</strong>ters aus <strong>der</strong> gewerkschaftsnahen politischen Bildung<br />
deutlich <strong>zum</strong> Ausdruck, wo „Bindung“ an die Einrichtung als „gewisse Nähe“<br />
interpretiert wird und nicht mehr das Mitgliedsbuch verlangt:<br />
„Erwarten tun wir schon, sagen wir mal, eine gewisse Nähe zu gewerkschaftlichen<br />
Zusammenhängen, Kenntnis <strong>zum</strong>indest von gewerkschaftlichen Zusammenhängen, eine<br />
Übereinstimmung <strong>zum</strong>indest insoweit, dass für abhängig Beschäftigte Gewerkschaften<br />
als eine zentrale Instanz akzeptiert werden, die Interessenvertretung organisiert. Wir<br />
machen es formal nicht mehr abhängig sagen wir mal, dass jemand das Mitgliedsbuch<br />
zeigen muss, obwohl das schon natürlich gern gesehen wird, aber das ist ein zentraler<br />
Aspekt.“ (Interview 12, S. 29)<br />
Gewerkschaftsnahe Bildungsar<strong>bei</strong>t, die hier als exemplarisch für die Ar<strong>bei</strong>t<br />
weltanschaulich gebundener Einrichtungen gewählt wurde, steht damit vor <strong>der</strong><br />
schwierigen Aufgabe, mit Hilfe von Bildung eine Überzeugungsgemeinschaft zu<br />
reproduzieren, während gleichzeitig sowohl die Bindung <strong>der</strong> Teamer als auch die <strong>der</strong><br />
abhängig Beschäftigten als Adressaten an diese Überzeugungsgemeinschaft<br />
nachlässt.<br />
Eine gegenläufige Entwicklung beschreiben die befragten Experten für die<br />
innerbetriebliche Weiterbildung und Personalentwicklung: Auch hier wird das<br />
wachsende Weiterbildungsvolumen <strong>bei</strong>nahe ausschließlich von externen Trainern<br />
und Beratern bestritten, die aber immer intensiver in die Bedarfsermittlung, die<br />
Konzeptentwicklung, die Evaluation, kurz: in die Begleitung von<br />
Verän<strong>der</strong>ungsprozessen einbezogen werden.<br />
„Wichtig ist, dass, was die Qualität des Angebotes betrifft, das neue Level ist, dass sie<br />
bereit sind, sich inhaltlich auf unsere Konzeptionen einzulassen, weil das ist nämlich<br />
genau <strong>der</strong> Punkt, wo man hinschauen muss.“ (Interview 5, S. 13)<br />
Die Gefahren <strong>bei</strong> <strong>der</strong> (schwierigen) Auswahl <strong>der</strong> Externen werden <strong>zum</strong> einen darin<br />
gesehen, dass man sich für bestimmte, „mo<strong>der</strong>ne“ Methoden entscheidet und die<br />
konkreten Bedingungen vor Ort vernachlässigt (Interview 5, S. 14): Weg von den<br />
vorkonfektionierten Angeboten und hin zu den passgenauen und bedarfsgerechten<br />
Konzepten. Das Ziel besteht in einer gemeinsamen, ar<strong>bei</strong>tsplatznahen<br />
Problemlösung und nicht in <strong>der</strong> Übernahme fertiger Konzepte:<br />
„Ich sage mal, wir sind in einem gemeinsamen Lernprozess, und zu glauben, dass<br />
Beratung einen deutlichen Vorsprung hat vor dem Know-how, das man selber hat, das<br />
ist nicht <strong>der</strong> Fall, son<strong>der</strong>n ich glaube, das, was im Augenblick passiert in <strong>der</strong> Wirtschaft,<br />
also die Verän<strong>der</strong>ungen und die Dynamik, die dahinter ist, die ist so neu, das merken<br />
Sie auch, wenn Sie einfach mal in die Begleitliteratur, auch in die wissenschaftliche<br />
Begleitung gucken, die kommen ja nicht mit. Also von <strong>der</strong> betriebswirtschaftlichen<br />
Seite her, von <strong>der</strong> volkwirtschaftlichen Seite her, von <strong>der</strong> OE-Seite her, das ist ein<br />
gemeinsames Lernen, Ausgucken, Interpretieren, das ist nicht so, wie es vielleicht<br />
früher mal gewesen ist, dass es wirklich ein Wissen gab und dass dieses Wissen im<br />
Prinzip auch angewendet werden konnte, son<strong>der</strong>n es ist ein gemeinsamer<br />
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