zum Download - bei der Arbeitnehmerkammer Bremen
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Konsequenzen<br />
für Weiterbildungspersonal<br />
dass das möglich ist, dass die Infrastruktur sich noch nicht umstellt und sich auch so<br />
schnell nicht umstellen wird. Das als Sparmodell zu diffamieren, finde ich zu kurz<br />
gegriffen. Da muß man dann mal gucken. Im Moment ist es so, dass mit dem Stichwort<br />
lebenslanges Lernen in Kombination mit Multimedia zusätzliche<br />
Finanzierungsmöglichkeiten verbunden werden. Überall werden Son<strong>der</strong>programme<br />
aufgelegt und Millionen werden reingeschossen, so auch in <strong>Bremen</strong> sind 100 Millionen<br />
im Gespräch. Das ist für unser Bundesland nicht wenig nur für dieses Thema. Und zwar<br />
auch nicht so, wenn Sie von diesem Spargedanken her kommen, müßte man ja meinen,<br />
dass <strong>der</strong> Staat versucht, das alles den Betrieben zuzuschustern, sich zurückzuziehen auf<br />
eine rein teilbereichsteuernde und ansonsten akzeptierende und zulassende Funktion,<br />
und das sehe ich nicht. Son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Versuch, die hoheitlichen Aufgaben, die da sind in<br />
<strong>der</strong> Erstausbildung und im Hochschulbereich, zu kombinieren mit diesen neuen o<strong>der</strong><br />
anzupassen an diese neuen Lernmöglichkeiten, hat nicht nur den Blick darauf, die<br />
Finanzen zu verlagern, son<strong>der</strong>n geht auf Betriebe ja auch inhaltlich ganz an<strong>der</strong>s zu. Bei<br />
<strong>der</strong> Erstausbildung, an dem Punkt finde ich es <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Erstausbildung wirklich am<br />
deutlichsten. Wir haben ein teures Berufsschulsystem, und wir haben Betriebe, die für<br />
sich ar<strong>bei</strong>ten. Wenn wir in <strong>der</strong> Lage wären, das effektiver miteinan<strong>der</strong> zu verzahnen,<br />
wir würden dem einzelnen Jugendlichen einen Riesengefallen tun, wir würden dem<br />
Betrieb einen großen Gefallen tun und wir würden Geld sparen. Aber letzteres wirklich<br />
als letztes hinten rangehängt, und wenn es in einer solchen Reihenfolge läuft, ist es eine<br />
gute Kombination. Ich finde auch, dass wir, was unseren Bereich Weiterbildung angeht,<br />
stärker auf die Kompetenzen zugehen müssen, die wir in den Hochschulen finden.<br />
Wissenschaftliche Weiterbildung ist mir vorhin aus dem Blick geraten, haben wir früher<br />
nicht gehabt, ein ganz wichtiger Bereich, <strong>der</strong> unheimlich hochzieht. Also die<br />
Weiterbildung, die die Hochschulen anbieten, hat es schon lange gegeben, hat aber in<br />
<strong>Bremen</strong> <strong>zum</strong> Beispiel nie eine beson<strong>der</strong>s herausragende Rolle gespielt. Das än<strong>der</strong>t sich,<br />
und ich glaube, es ist für die Weiterbildungseinrichtungen auch keine Bedrohung,<br />
son<strong>der</strong>n auch eine Ergänzung. Es kommen an<strong>der</strong>e Segmente auch mit dazu.“ (Interview<br />
10, S. 7)<br />
Gefragt nach den Konsequenzen, die <strong>der</strong> verstärkte Einsatz neuer Medien für das<br />
disponierende Personal in Weiterbildungseinrichtungen wohl haben werde, erwarten<br />
die Experten <strong>zum</strong>eist keine gravierenden Verän<strong>der</strong>ungen ihres Aufgabenfeldes und<br />
ihrer Kompetenzanfor<strong>der</strong>ungen. Selbstverständlich müssen auch die Mitar<strong>bei</strong>ter in<br />
Weiterbildungseinrichtungen heute über „Internettauglichkeit“ (Interview 4, S. 15)<br />
verfügen. Das klassische Feld <strong>der</strong> Weiterbildung und Personalentwicklung werden<br />
neue Medien aber „nicht fachlich beeinflussen, nicht ersetzen, nein, überhaupt nicht“<br />
(Interview 5, S. 12). Erwartet wird, dass disponierende Tätigkeiten durch die neuen<br />
Medien angereichert, aber nicht verän<strong>der</strong>t werden:<br />
„Nein, das glaube ich nicht. Es wird einfach, es wird sozusagen die Aufgabe ein Stück<br />
anreichern, dass man sich eben auch mit dieser Lernform auseinan<strong>der</strong> setzen muss, dass<br />
man sich überlegen muss, ich denke gerade <strong>bei</strong> Verhaltensgeschichten kann man das<br />
meiner Meinung nach nie losgelöst von irgendeinem Training machen, also man kann<br />
ein paar vorbereitende Sachen machen und dann muss aber ein Training da ankoppeln,<br />
also wird es darum gehen, wie kriegt man das sauber hin, also eine Schnittstelle sauber<br />
hin bzw. wie kriegt man das hin, dass die richtigen Sachen mit dem richtigen Medium<br />
vorher gemacht werden und dann sozusagen <strong>der</strong> Transfer in das Training. Und es<br />
könnte, also die Unternehmen, die so etwas in größerem Stil betreiben, also die machen<br />
sich natürlich ihre CBT‘s selber, also die kaufen keine Standardsachen, son<strong>der</strong>n die<br />
entwickeln für bestimmte Belange selbst irgendwelche CD’s und ja, dann muss man<br />
sich damit beschäftigen, ob man das machen kann o<strong>der</strong> man einkauft o<strong>der</strong> wie muss so<br />
ein Ding aussehen, also was gibt es für methodisch-didaktische Sachen zu überlegen,<br />
das ist eher so ein Stück Anreicherung, aber ich glaube nicht, dass das die Ar<strong>bei</strong>t<br />
wirklich verän<strong>der</strong>t. Die entscheidende wirkliche Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Aufgabe des<br />
Personalentwicklers ist für mich wirklich dieser Bereich Organisationsentwicklung.<br />
Weil das ist wirklich ein ganz neues Ar<strong>bei</strong>tsfeld, das sind Aufgaben, da kommt man mit<br />
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