zum Download - bei der Arbeitnehmerkammer Bremen
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Lehrkräfte als<br />
Subunternehmer<br />
ohne feste<br />
Bindung<br />
Einführung in Themengebiete zu konzentrieren. Denn ein differenziertes,<br />
unterschiedliche Niveaustufen berücksichtigendes Angebot erfor<strong>der</strong>t vergleichsweise<br />
hohe Investitionen - in die Entwicklung von Seminarkonzepten und die eigene<br />
(fachliche) Fortbildung - <strong>bei</strong> durchaus ungewissem Ertrag. Schließlich liegt es nahe,<br />
eher weiche Themen anzubieten, die eine breite Teilnehmerschaft ansprechen<br />
(Anfänger und Fortgeschrittene) und diese nicht sogleich durch erwartete<br />
Lernanstrengungen abschrecken. Die Teilnahme an in <strong>der</strong> Regel unbezahlter<br />
Kursleiterfortbildung steht in Konkurrenz zu bezahlter Lehrtätigkeit und erschiene<br />
erst dann attraktiv, wenn die Einrichtungen anschließend ein höheres Honorar o<strong>der</strong><br />
eine Ausweitung <strong>der</strong> Beschäftigung anbieten könnten. Schließlich ist eine rationelle<br />
Kurs- und Seminarplanung inklusive eines effizienten Zeitmanagements<br />
unabdingbar, um zu einem Einkommen zu kommen, das mehr ist als ein<br />
Zusatzverdienst und das eine Lebensführung deutlich oberhalb des<br />
Sozialhilfeniveaus nicht von vornherein ausschließt. Denn nach <strong>der</strong> Untersuchung<br />
von ARABIN (1996, S. 87 ff.) ar<strong>bei</strong>ten die „Kursleiter neuen Typs“ überwiegend<br />
für etwa 30-35 DM in <strong>der</strong> Stunde, und nur einige wenige kommen auf ein Brutto-<br />
Monatseinkommen während eines laufenden Semesters von über 2200 DM, von dem<br />
nicht nur <strong>der</strong> Lebensunterhalt, son<strong>der</strong>n die gesamte soziale Absicherung (Krankenund<br />
Rentenversicherung, ggfls. Krankenhaustagegeldversicherung) bestritten werden<br />
muß. Dies wird erschwert dadurch, dass entgegen dem beobachtbaren und auch<br />
proklamierten Trend zur Dienstleistungsökonomie die sozialen Sicherungssysteme<br />
immer noch auf „Normalar<strong>bei</strong>tsverhältnisse“ hin ausgelegt sind, die ein ganzes<br />
Berufsleben lang andauern. Nicht zuletzt ist daher den Belastungen standzuhalten,<br />
die sich aus einem ungeklärten und prekären beruflichen Status ergeben können.<br />
Soweit einige historische Vorbemerkungen. In <strong>der</strong> Tat beschreiben auch die Experten<br />
dieser Untersuchung für die allgemeine Weiterbildung einen Trend zur<br />
Auswan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Programmplanung aus den Einrichtungen hin zu den<br />
Lehrenden, <strong>der</strong> in den zuvor zitierten Statistiken noch als Hypothese formuliert<br />
werden musste.<br />
Das Profil einer Einrichtung wird immer mehr von den Lehrenden mitbestimmt, die<br />
sich eher als Subunternehmer denn als Mitar<strong>bei</strong>ter einer Einrichtung verstehen und<br />
die sich – aus Gründen <strong>der</strong> Themen- und Marktökonomie - we<strong>der</strong> an eine bestimmte<br />
Einrichtung binden wollen noch können. Die Weiterbildungseinrichtungen<br />
erhalten so wie<strong>der</strong> den Charakter eines Agenturbetriebes, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong><br />
Bildungsreform und <strong>der</strong> Professionalisierung <strong>der</strong> Weiterbildung gerade<br />
überwunden werden sollte. So stellt <strong>der</strong> Leiter des Fachbereichs EDV in einer<br />
öffentlich anerkannten Weiterbildungseinrichtung fest:<br />
„Die Dozenten [...] haben erst mal grundsätzlich keine Anbindung ans Haus. Die wollen<br />
ihren Job machen, die wollen ihr Geld verdienen, die müssen davon leben. Ich rede jetzt<br />
von den freiberuflichen Dozenten, weniger von den an<strong>der</strong>en, die haben eher eine<br />
Anbindung an uns, ich sage mal so gestandene ältere Herren, die so neben<strong>bei</strong> so ein<br />
bisschen was machen, aber die freiberuflichen Dozenten nicht. Und die Anbindung geht<br />
fast ausschließlich über die Person, die sie einsetzen. Jemand was abzusagen, dem man<br />
mal tief in die Augen geguckt hat, ist schwieriger als einer Institution, da kann man<br />
sagen, ja ich habe jetzt einen besseren Auftrag und so, fertig aus. Und das wird sich<br />
verstärken. Das sind eher Subunternehmer und weniger Leute, die sich <strong>bei</strong> uns<br />
angebunden fühlen. Die Anbindung kommt darüber, dass wir die Geräte haben, dass wir<br />
die Infrastruktur zur Verfügung stellen, deshalb machen sie das eher <strong>bei</strong> uns, weil das<br />
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