zum Download - bei der Arbeitnehmerkammer Bremen
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Möglichkeiten<br />
und Grenzen von<br />
Bildungsurlaub<br />
Bildungsurlaub<br />
wird je nach<br />
Handlungsfeld<br />
<strong>der</strong> Experten<br />
unterschiedlich<br />
bewertet<br />
konstant, ihre relative Bedeutung aber ist rückläufig, da diese Veranstaltungsform<br />
mehr und mehr auch in an<strong>der</strong>en Fachbereichen insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> allgemeinen<br />
Weiterbildung genutzt wird. Das gilt z.B. für die Umweltbildung, die<br />
Gesundheitsbildung, vor allem aber für die EDV-bezogene Grund- und<br />
Spezialbildung. Fiel <strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> Bildungsurlaubsveranstaltungen 1979 noch<br />
in die politische Weiterbildung, so hat diese ihre führende Rolle inzwischen an die<br />
EDV-Grundbildung abgetreten. Es zeigt sich, dass insbeson<strong>der</strong>e große Fachbereiche<br />
mit wachsen<strong>der</strong> Nachfrage diese Veranstaltungsform nutzen und damit ohnehin<br />
vorhandene Trends weiter verstärken.<br />
„Gegensteuerung“ ermöglicht <strong>der</strong> Bildungsurlaub vor allem in <strong>der</strong> politischen<br />
und sozialen Bildung. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite werden aber Grenzen <strong>der</strong> Nutzung<br />
deutlich. Angesichts des Trends zu kürzeren, kompakten Veranstaltungen<br />
sowohl in <strong>der</strong> innerbetrieblichen als auch in <strong>der</strong> allgemeinen Weiterbildung<br />
scheinen die Rahmenbedingungen im Blick auf Teilnehmerzahlen und Dauer zu<br />
starr, um eine weitere Expansion zu ermöglichen. Dies zeigen auch die Befunde<br />
<strong>der</strong> vorliegenden Expertenbefragung. So beschreibt etwa <strong>der</strong> Leiter eines EDV-<br />
Fachbereichs, dass <strong>der</strong> Bildungsurlaub immer eine sehr große Bedeutung hatte:<br />
„Es gab früher fast ausschließlich o<strong>der</strong> <strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> Anpassungsfortbildung<br />
wurde über Weiterbildung finanziert und vor allen Dingen auch von Betrieben, so nach<br />
dem Motto, wenn du schon was machst, dann mach was, was uns Betrieb nutzt und<br />
dann bezahlen wir das auch. Die Form hat immer mehr abgenommen, weil <strong>der</strong> Trend<br />
hingeht zu den kurzfristigen Seminaren, also von 5-Tage-Seminaren zu 2-Tage-Crash-<br />
Kurs, was wahrscheinlich an<strong>der</strong>s wäre, wenn Bildungsurlaub an<strong>der</strong>s definiert wäre von<br />
<strong>der</strong> Form, eben nicht 5 Tage, son<strong>der</strong>n wenn ich Bildungsurlaub am Wochenende<br />
machen könnte o<strong>der</strong> einen 2-Tage-Bildungsurlaub, dann würde <strong>der</strong> Crash-Kurs zwar<br />
immer noch Crash-Kurs genannt werden o<strong>der</strong> Crash-Bildungsurlaub, dann wäre das<br />
wahrscheinlich an<strong>der</strong>s. Der Trend geht immer mehr zu kurzen Seminaren.“<br />
(Interview 14, S. 18)<br />
Die Experten unterscheiden sich in ihren Aussagen zur Nutzung und Bewertung des<br />
Bildungsurlaubs sehr deutlich, je nachdem, aus welchem Handlungsfeld <strong>der</strong><br />
Weiterbildung sie kommen. Für manche Vertreter <strong>der</strong> öffentlich anerkannten<br />
Weiterbildung gilt Bildungsurlaub als „Höchstform <strong>der</strong> Erwachsenenbildung“<br />
(Interview 9, S. 19), <strong>zum</strong>al <strong>bei</strong> Anbietern, die sich auf die politische Bildung<br />
konzentriert haben:<br />
„Ja, <strong>der</strong> Bildungsurlaub ist ja immer noch so ein starkes Moment und ist, ja sagen wir<br />
mal, <strong>der</strong> Kernbereich unseres Angebotes.“ (Interview 12, S. 11)<br />
Auch Experten aus <strong>der</strong> Bildungspolitik halten an dem Institut Bildungsurlaub fest.<br />
„Und da sind die Angebote in <strong>Bremen</strong> ausgezeichnet. Wir haben Zeichen dafür, toi, toi,<br />
toi, keine Verfahren bisher. Es wurde nicht geklagt. Und die Einrichtungen achten auch<br />
untereinan<strong>der</strong> darauf, dass das Niveau gehalten wird.“ (Interview 10, S. 2)<br />
In den Unternehmen und Betrieben spielt Bildungsurlaub dagegen als Instrument <strong>der</strong><br />
innerbetrieblichen Weiterbildung und Personalentwicklung im Grunde keine Rolle.<br />
Auffallend war, wie knapp und bestimmt die befragten Experten auf die<br />
entsprechenden Fragen unisono reagierten. Der Bildungsurlaub hat „keine<br />
Bedeutung“ (Interview 3, S. 18), o<strong>der</strong>: „das Thema Bildungsurlaub [... ] ist kein<br />
Thema“ (Interview 5, S. 15). In einer Weiterbildungseinrichtung, die überwiegend<br />
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