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Anduin 77

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Alistair May<br />

zu klein oder zu groß aus, als wären sie für<br />

Wesen gebaut worden, die ein wenig größer<br />

sind als Menschen und deren Glieder andere<br />

Gelenke haben.<br />

Auch hier finden sich wieder die einzelnen<br />

Stationen der Kreuzigung, aber sie zeigen<br />

seltsame Bilder, die sich sehr von den normalen<br />

unterscheiden. Alle wurden aus demselben<br />

schwarzen Gestein gemeißelt, aus dem auch die<br />

Außenmauer der Kapelle besteht. Der Stil der<br />

Darstellung ist sehr fremdartig und entspricht<br />

am ehesten noch Dalis Surrealismus.<br />

Es ist relativ einfach, die Kapelle zu<br />

durchqueren, um sich die Kreuzwegstationen<br />

oder eine der zahlreichen Ecken und Ritzen<br />

zu betrachten. Es ist sehr viel schwieriger, sich<br />

dem Altar zu nähern. Die Kapelle befindet sich<br />

jenseits von Raum und Zeit. Jeder, der sich dem<br />

Altar nähert, weiß irgendwie, dass der Altar<br />

viele Millionen Jahre und eine unvorstellbare<br />

Strecke (Trillionen von Lichtjahren) entfernt<br />

ist. Es ist möglich, zum Altar zu gehen, aber<br />

dem Charakter ist bewußt, dass ihn jeder<br />

Schritt eine Strecke zurücklegen lässt, die seine<br />

Vorstellungskraft überfordert. Durch die Fenster<br />

sieht man die Welt außerhalb der Kapelle, die<br />

im Bruchteil einer Sekunde aufleuchtet und<br />

verschwindet, während Gebirgszüge entstehen<br />

und wieder verschwinden, ähnlich wie Wellen<br />

auf einem Meer. Nach einigen Schritten<br />

scheint ein krankes, rotes Licht durch die<br />

dunklen Fenster – die Sonne ist zu obszöner<br />

Größe angeschwollen, ein abscheulicher roter<br />

Riesenstern. Noch ein Schritt, eine Hitzewelle<br />

und nur noch das Licht toter Sterne scheint<br />

durch die Fenster.<br />

Der Gang zum Altar mit dem Buch führt<br />

zu einem Stabilitätsverlust von 1W10/1W20<br />

Punkten. Treiben Sie Ihre Spieler mit dieser<br />

Szene wortwörtlich in den Wahnsinn.<br />

Das Necronomicon<br />

Das Buch liegt auf einem Tuch auf dem<br />

schwarzen Altar. In das Tuch sind die lateinischen<br />

Worte „HOC LOCO AD INITIUM FINITIIS,<br />

HOC LOCO INITIUM FINITIIS“ („An diesem<br />

Ort bis zum Anfang des Endes, an diesem<br />

Ort (ist) der Anfang des Endes“) eingestickt.<br />

Das Buch ist groß und schwer, die Seiten sind<br />

in mit eckigen gotischen Druckbuchstaben<br />

gefüllt, die hin und wieder an andere Plätze<br />

zu kriechen scheinen. Zahlreiche Lesezeichen<br />

und Notizzettel stecken zwischen den Seiten,<br />

bedeckt mit ordentlicher deutscher Handschrift.<br />

Ein Durchblättern des Buches führt zu einem<br />

weiteren Stabilitätsverlust von 1W10 Punkten.<br />

Das Buch öffnet sich zunächst auf den Seiten<br />

des Rituals von Th´rygh, da hier die meisten<br />

Notizzettel zwischen den Seiten stecken.<br />

Th´rygh ist ein minderer Großer Alter, der<br />

seinen ewigen Ruheplatz in der Nähe des<br />

Aufmarschgebietes der Roten Armee hat.<br />

Der Kommandant der SS im Kloster, Getrict,<br />

beabsichtigt, das Monster mit Sprüchen aus<br />

dem Necronomicon zu wecken, damit es die<br />

russische Armee zerstört. Der erste Spruch<br />

wird das Monster verärgern und die Charaktere<br />

können ihn benutzen, damit Th´rygh Getrict<br />

und seine Gefolgsmänner verschlingt. Mit<br />

dem zweiten Spruch kann man das Monster<br />

erwecken oder kontrollieren.<br />

Da die Kapelle zu dem Zweck erbaut wurde,<br />

das Necronomicon zu bewahren, war es<br />

weder den Mönchen noch den Nazis möglich,<br />

es von dort zu entfernen. Die dunklen Kräfte<br />

der Äußeren Götter halten es dort fest. Den<br />

27<br />

Charakteren steht es jedoch frei, das Buch<br />

mitzunehmen oder es hier zu lassen. Wenn sie<br />

es hier lassen, entgehen ihnen allerdings viele<br />

nette Zaubersprüche.<br />

Entscheidende Sekunden<br />

Inzwischen sollten die Charaktere das<br />

Necronomicon aus der Kapelle geholt<br />

haben und vielleicht wissen sie auch schon<br />

über Getricts Pläne Bescheid. Basierend<br />

auf diesen Informationen könnten sie sich<br />

dazu entscheiden, sich bis hinter die Linien<br />

der Alliierten zurückzuziehen, oder Getrict<br />

aufzuhalten. Es ist außerdem gut möglich, dass<br />

die Charaktere aufeinander losgehen, um sich<br />

gegenseitig das Buch abzunehmen.<br />

Rückzug: Zwischen dem Kloster und den<br />

nächsten Verbündeten befinden sich 200<br />

Kilometer Feindesland. Die Russen sind etwas<br />

näher, aber dann sind die Charaktere immer<br />

noch weit weg von zu Hause. Maria kann sie<br />

vielleicht einige Tage in Toberg verstecken, um<br />

dann abseits der Straßen zu fliehen. Falls sich die<br />

Charaktere für diese Möglichkeit entscheiden,<br />

springen sie mit der Geschichte bis zur Ankunft<br />

der Alliierten in Toberg, bei der die Charaktere<br />

dann selbst entscheiden können, was mit dem<br />

Buch geschehen soll. Das bedeutet natürlich<br />

auch, dass die russische Armee von Th´rygh<br />

verschlungen wird, womit Getrict und Himmler<br />

Zeit gewonnen haben, um noch mächtigere<br />

Magie zu wirken.<br />

Deutschland ist trotzdem nicht mehr zu<br />

retten und früher oder später werden die<br />

Alliierten gewinnen. Was wirklich zählt ist das<br />

Schicksal des Necronomicon und was mit den<br />

Leuten von Operation WERWOLF passiert.<br />

Die Ereignisse und die Geschichte des Klosters<br />

haben gezeigt, dass der Einfluss der Mythos<br />

stets ein verderbenbringender ist. Siehe auch<br />

Abschnitt Abschluss.<br />

Das Portal: Wenn die Charaktere das magische<br />

Portal durchschreiten, bringt es sie zu den<br />

Ruinen eines alten Turms, erbaut an der Seite<br />

eines Berges. Unter ihnen, in der schlammigen<br />

Ebene des Tales, sehen sie tausende von<br />

marschierenden russischen Soldaten. Der Turm<br />

ist Teil einer größeren Ruine, zwischen deren<br />

Mauerüberresten sie leise Stimmen hören.<br />

Folgen die Charaktere ihnen, finden sie wenig<br />

später Getrict, den Abt des Schwarzen Klosters<br />

und vier Offiziere der SS, die bei einem großem<br />

verwittertem Runenstein stehen, der in den<br />

Felsboden eingelassen ist. Es sieht so aus, als<br />

wären sie gerade bei den letzten Vorbereitungen

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