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Anduin 77

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Tree Village: eine Kleinstadt in den USA<br />

Die Bedrohung: ein irrer Killer<br />

Sein nächstes Opfer: du selbst!<br />

Courtney Dole<br />

Kalter Herbstwind blies Michael ins Gesicht und<br />

biß ihm in die Augen. Er zitterte, doch er wußte,<br />

dass es nicht allein die Kälte war, die ihn frösteln<br />

ließ. Er erinnerte sich an die Zeitungsartikel<br />

über den Irren, der aus der Nervenheilanstalt<br />

ausgebrochen war. Und an die Mordserie, die<br />

damit in Verbindung stand…<br />

Wann kam Lindsay endlich? Sie hatten sich für<br />

zehn Uhr verabredet, und jetzt war es schon fast<br />

Viertel nach Zehn.<br />

Die Leichen waren grauenhaft zugerichtet,<br />

gingen ihm die Worte, die er in dem Zeitungsartikel<br />

gelesen hatte, immer und immer wieder durch den<br />

Kopf. Der Irre hat wieder zugeschlagen.<br />

Während er so darüber nachdachte, hörte er<br />

hinter sich ein Geräusch. Hastig drehte er sich<br />

um, doch da war niemand. Sein Blick fiel auf<br />

einen ausgehöhlten Kürbiskopf vor einem der<br />

Universitätsgebäude, der ihn höhnisch angrinste.<br />

In ihm brannte eine Kerze, deren Flamme unruhig<br />

im Wind flackerte, so dass es aussah, als würde<br />

sich das Gesicht des Jack O‘Lantern bewegen. Mit<br />

einem Mal erlosch die Flamme, und die Nacht<br />

wurde pechschwarz.<br />

Ausgeweidete Opfer! fuhr ihm eine andere<br />

Zeitungsüberschrift durch den Kopf.<br />

»Lindsay?« rief er laut, und versuchte dabei<br />

verzweifelt, nicht ängstlich zu klingen.<br />

Michael sah hektisch auf seine Armbanduhr.<br />

Sie zeigte 22:16 an. Daneben konnte Michael<br />

das Datum lesen: 31.10. Warum kam Lindsay<br />

nicht? Sie waren doch sowieso schon zu<br />

spät für die Halloween-Party dran, die<br />

von Jimmy, einem Kommilitonen, in<br />

einem der Gebäude ausgerichtet<br />

wurde.<br />

»Michael!« hörte er eine dumpfe<br />

Stimme hinter sich. Als er sich<br />

umdrehte, sah er in geringer<br />

Entfernung schemenhaft eine<br />

Gestalt. Ungläubig verengten sich<br />

Michaels Augen zu Schlitzen, denn<br />

das, was er sah, konnte doch nur<br />

ein übler Halloween-Scherz sein.<br />

Die Gestalt, die er sah, trug<br />

ein großen Hut mit breiter<br />

Krempe und einen rot-schwarz<br />

gestreiften Pullover. Aber etwas<br />

ganz anderes stach ihm zuerst ins<br />

Auge, denn an den Stellen, an denen sich<br />

normalerweise die Hände hätten befinden<br />

müssen, konnte er nur lange, scharfe Klingen<br />

sehen.<br />

Sofort erkannte er Freddy Krueger aus der<br />

Horrorserie A Nightmare on Elm Street.<br />

Michael lachte auf: »Verdammt, Jimmy. Ich habe<br />

mir fast in die Hose gemacht. Aber alle Achtung,<br />

der Scherz ist dir wirklich gelungen.«<br />

Freddy Krueger sagte nichts.<br />

»Wir kommen gleich nach«, sagte Michael, noch<br />

immer lachend. »Ich warte nur noch auf Lindsay.<br />

Sie muß jeden Moment hier sein.«<br />

Freddy sagte noch immer nichts. Statt dessen<br />

beugte er sich nach hinten und hob etwas vom<br />

Boden auf, dass offenbar hinter ihm gelegen haben<br />

mußte.<br />

Michaels Gelächter verstummte abrupt. Voller<br />

Entsetzen erkannte er, dass Freddy Lindsays Kopf<br />

in seinen Messerhänden hielt. Zuerst versuchte<br />

Michaels Verstand, sich einzureden, dass es sich<br />

dabei um eine Attrappe handeln mußte. Aber je<br />

länger er den Kopf fassungslos anstarrte, desto<br />

klarer wurde ihm, dass es sich tatsächlich um<br />

seine Freundin handelte. Ihre toten Augen waren<br />

weit aufgerissen, und ihr Mund war zu einem<br />

stummen Schrei geöffnet.<br />

Michael spürte, wie sich eine Gänsehaut über<br />

seinem ganzen Körper breit machte, und seine Knie<br />

fühlten sich auf einmal an wie Wackelpudding. Er<br />

wollte einfach nur weglaufen, aber der Schock<br />

hatte ihn gelähmt. Michael konnte sich nicht<br />

mehr rühren.<br />

Ohne dass er darauf reagieren konnte, war<br />

7<br />

Freddy mit großen Schritten auf ihn zugeeilt und<br />

stand ihm plötzlich Auge in Auge gegenüber, so<br />

dass Michael in sein entstelltes Gesicht blicken<br />

konnte.<br />

»Are you ready for Freddy?« hörte er noch<br />

die heisere Stimme der grauenhaften Gestalt in<br />

seinem Ohr. Dann fuhr die scharfe Klingenhand<br />

mit einem schmatzenden Geräusch durch sein<br />

Gesicht…<br />

Stadt der 1.000 Killer<br />

Wie der Titel schon erraten läßt, handelt es<br />

sich bei diesem Abenteuer um eine Geschichte<br />

die diverse Anleihen bei Horrorfilmen wie<br />

Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast<br />

nimmt, und daher auch nicht umsonst zu<br />

Halloween erscheint.<br />

Sollten Sie dieses Jahr nicht gerade eine<br />

Halloween-Party besuchen, können Sie<br />

ja versuchen, Ihre Spielerunde am 31.10.<br />

zusammenzurufen, um dieses Abenteuer zu<br />

spielen. Die Aktualität bezüglich Abenteuer und<br />

Realität könnte so einen zusätzlichen Reiz auf<br />

die Gruppe ausüben.<br />

Dieses Abenteuer der Welt der Dunkelheit<br />

muß nicht zwangsläufig mit menschlichen<br />

Charakteren gespielt werden, allerdings bieten<br />

sich Projekt: EOS bzw. Jäger dafür an, so dass<br />

die vorliegende Version für diese Gruppen von<br />

Rollenspielern konzipiert wurde. Wenn daher<br />

im Folgenden von den Spielercharakteren<br />

geredet wird, geht das Abenteuer davon aus,<br />

dass es sich um menschliche Akteure handelt.<br />

Wenn Sie ein anderes System benutzen,<br />

müssen Sie entsprechende Veränderungen bzw.<br />

Angleichungen vornehmen.<br />

Es sei darauf hingewiesen, dass sich<br />

dieses Abenteuer grundsätzlich für ein<br />

Alternativszenario eignet, das Sie unter<br />

Umständen sogar mit »normalen Menschen« als<br />

Charakteren spielen können. Allerdings wird es<br />

dann sehr gefährlich…<br />

Die Story des Abenteuers basiert auf Motiven<br />

der neuen (und alten) Teenie-Slasher-Movies<br />

des US-Kinos: Ein maskierter Killer macht Jagd<br />

auf eine kleine Gruppe von jungen Menschen,<br />

wobei er sich in puncto Vorgehen durchweg an<br />

den Tätern diverser Horrorfilme orientiert.<br />

Was das Abenteuer von diesen Filmen<br />

jedoch unterscheidet, ist die Tatsache, dass<br />

sich die Spielercharaktere nicht direkt in<br />

der besagten Runde der Opfer befinden,<br />

sondern lediglich von außen hinzukommen,<br />

um weitere Morde zu verhindern. Natürlich<br />

sollte die Hauptmotivation darin bestehen,

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