Deutschenspiegel 1274/1275(Eckhardt/Hner 1930)

I. LANDRECHTSTEIL. 52—54. 125
ist, beredet er selbe dritte üf das guot, das ez sin was do
ez im verstolen wart oder geraubet wart, man sol ez im toider
geben also guotez als ez des tages was do er ez verlos, und
allen den nutz der da von Icomen ist über die fuore. Und
5 ist daz vihe tot in siner gewalte äne sine schult, daz sol er
im niht gelten; er sol im aver den nutz geben den ez ergangen
hat, alse hie vor gesprochen ist.
58.
Swd der man sinem diuplich oder rauwigem guoie zuokumet, Ba wr.
man sol ez im wider geben äne schaden. Begrifet aver ein
io man sine diupheit oder sinen raup bi ieman, man sol über
in rihten, alse wir hernach wol gesogen, oder er sol sinen
schup hän.
54.
Und ist daz ein man stirbet unde Iwt stnen erben unreht instu.ii6 §4
guot, die erben wissen niht daz es unreht guot ist, unde si
15 verkaufent ez für rehtez guot, unde jener katifet ez für rehtez
guot, nu kumet der des ez da ist: wd sol er sin guot vodern?
Das sol er da da er sin guot vindet unde mit des rihters
53. Bayerischer Landfrieden (1281, c. 25; vgl. 1256, c. 48): Dacz
swem diufigez gut fanden wirt, der scheub daz, als reht ist, und
volfür den schub, als reht ist.
54. Institutioyien Justinians II 6 §4: Sed tarnen id aliquando
aliter se habet, uam si heres rem defuncto commodatam aut locatam
vel apud eum depositam existimans hereditariam esse bona fide accipienti
vendiderit aut donaverit aut dotis nomine dederit, quin is
qui acceperit usucapere possit, dubium non est, quippe ea re8 in furti
vitium non ceciderit, cum utique heres, qui bona fide tamquam suam
alienaverit, furtum non committit.
7 hie vor] vgl. 51 § 1.
53. Vgl. Sicsp L. 57 z 21 bis 28, Swsp W. 50 z 10 bis 13, Swsp
G. 50 z 14 bis 19. — 8 J bringt die VberscJirift von dumbigen guot.
rauwigem Siosp, rauwiges J. 11 hernach] vgl. 145 bis 147.
54. Vgl. Sicsp L. 58, Swsp W. und G. 51. — 13 J bringt die Überschrift
dem man unreht guot lat an wizzen.