Deutschenspiegel 1274/1275(Eckhardt/Hner 1930)

I. LA.NDRECHTSTEIL. 108. 109. 199
im sage sin geivizzen daz si reht si; unde zwivelt er iht dar
an, so wirt er vor gote schuldic, oh er si vindet nach wäne.
§2. Umbe eine urteile mac man niht gevehten wan vor ssp. u 12 § &
dem riche.
5 $3. Vindet ein man urteile, unde wirt si im widerworfen, Ssp. 1112 §9
unde si ist niht reht, wil der rihter niht eribern unde ener
dem diu urteile schade was, si sprechent in wol dar umbe
ane. Wil er unschuldic werden, so sol er swern ze den heiligen
daz er niht bezzers wesse. Wil er niht swern, so sol
io man im die hant dbe slahen, wan er hat hl sinem eide unreht
erteilet.
§ 4. Vräget ein rihter urteile einen man, nu der erteilet s$p. u 12 § m
daz er Tcan, dem volgent lihte dri man oder mer; ein ander
da bi vindet eine ander urteile, dem volgent auch dri UM oder
15 mer: sweder die merer volge hat, der hat sin urteile behabet,
unde belibent ene äne gewette, wan si niemannes urteile
bescholten habent.
§ 5. Wir heizen bescholten urteile swer also strichet: "Ich ssp. 1112 § 12
widerwirfe die urteile, wan si ist unreht, unde ziuhe si da
20 hin da ich si mit rehte ziehen sol." Daz ist an die hant
von der der rihter daz gerillte hat enphangen. Da sol man
mit werben, alse hie vor gesprochen ist.
109.
§ 1. Verwirfet der Swäp des Sahsen urteile oder der ssp. 1112 §n
Sahse des Swäbes, die sullen si für den künic ziehen; also
25 tuo ein ieglich lantman dem anderm.
2 ob er si vindet nach wäne Sicsp, fehlt J. 11 erteilet] urteile
funden Stcsp. 16 iene Swsp, iener J. äne] vgl. Ssp-Hs G.
19 die Swsp, diseu J (vgl. Ambraser Swsp-Hs); dat Ssp. 20 hin]
vgl. Ssp-Hs M. 21/22 da sol man mit werben Swsp, das sol man
mit verwerffen Swsp-Bs B, daz sol mit werfen J (vgl. aber S. 106 zu
zu).
109. Vgl. Swsp L. 117 und 172, 173, Swsp W. 97 z 21 bis 32 tmd
148, Sicsp G. 96 §4 bis 6 und 147. — 23 J bringt die Überschrift von
urteil frömder lander nach ir site. 24 des Swäbes] so Ssp-Hss Uz,
M, Q und andere.