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Untersuchung des genetischen Schadens in peripheren ...

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Lipopolysaccharide) oder die Freisetzung toxischer Substanzen aus dem<br />

Schlauchsystem (z.B. Phtalate; Vamvakas et al., 1998).<br />

Ungeklärt ist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang vor allem, ob und <strong>in</strong>wieweit die Akkumulation<br />

der sogenannten AGEs (advanced glycated end products), die zusammen mit der<br />

erhöhten Konzentration verschiedener Zytok<strong>in</strong>e bzw. Wachstumsfaktoren (z.B. IGF-1,<br />

IL-1, IL-6, TNF-α, TNF-β und PDGF) mit der Progression <strong>des</strong> chronischen<br />

Nierenversagens assoziiert s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e Rolle bei der Kanzerogenese spielt.<br />

Bekannt ist die Bedeutung e<strong>in</strong>es funktionstüchtigen Immunsystems bei der Prävention<br />

maligner Transformation und Tumorentstehung. Das <strong>in</strong>takte Immunsystem erkennt und<br />

elim<strong>in</strong>iert jeden Tag tausende von „Tumor-Zellen“ (Riede et al., 1995).<br />

Die Nieren<strong>in</strong>suffizienz führt jedoch zu qualitativer wie quantitativer Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />

der humoralen und <strong>in</strong>sbesondere zellulären Immunreaktion (sog. „urämischer<br />

Immundefekt“). Als kl<strong>in</strong>ische Manifestationen werden reduzierte Reaktion auf<br />

Immunisierung („Impfversager“), verzögerte bzw. verm<strong>in</strong>derte Abstoßung von<br />

Allotransplantaten, reduzierte (T-)zellvermittelte Überempf<strong>in</strong>dlichkeitsreaktion (Typ<br />

IV, z.B. Tuberkul<strong>in</strong>reaktion) und reduzierte Zahl an zirkulierenden B- und T-<br />

Lymphozyten sowie e<strong>in</strong> erniedrigter T-Helfer/T-Suppressor-Quotient beobachtet, die<br />

zusammen zu e<strong>in</strong>er erhöhten Vulnerabilität gegen Bakterien, Viren, Pilzen und zu der<br />

bereits erwähnten reduzierten „Tumorkontrolle“ führen.<br />

Die Entstehung von Tumoren ist multifaktoriell, doch das wichtigste Angriffsziel im<br />

Prozess der Kanzerogenese ist die DNA. Deshalb ist die Fähigkeit, DNA-Schäden zu<br />

erkennen und zu reparieren, e<strong>in</strong> bedeutender „Verteidigungsmechanismus“ gegen den<br />

Krebs. Verschiedene Studien untersuchten bereits die deutlich reduzierte DNA-<br />

Reparatur-Kapazität <strong>in</strong> <strong>peripheren</strong> Lymphozyten von Patienten im Prädialysestadium<br />

bzw. im Endstadium chronischer Nierenerkrankungen sowie die von Dialysepatienten<br />

nach unterschiedlicher Behandlungsdauer (Malachi et al., 1993). Die Ergebnisse zeigen<br />

außerdem, dass die DNA-Reparatur peripherer Lymphozyten bei Langzeit-<br />

Dialysepatienten (>120 Monate) erheblich e<strong>in</strong>geschränkt ist. In den ersten Monaten der<br />

Dialyse kommt es allerd<strong>in</strong>gs zu e<strong>in</strong>er Erholung bzw. teilweise sogar zu e<strong>in</strong>em<br />

„overshoot“ (

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