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Untersuchung des genetischen Schadens in peripheren ...

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Verschiedene Studien zeigen, dass die HDF-Behandlung die bei Dialysepatienten<br />

signifikant erhöhten AGE-Spiegel (Advanced Glycation Products) im Vergleich zur<br />

Hämodialyse effektiver senkt. Da AGEs, <strong>in</strong>sbesondere Carboxymethyllys<strong>in</strong> und<br />

Pentosid<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e wichtige Rolle <strong>in</strong> der Progression renaler Erkrankungen spielen wäre<br />

e<strong>in</strong>e Reduktion der DNA-Schäden gegenüber Hämodialyse-Patienten anzunehmen. Dies<br />

bestätigte sich <strong>in</strong> dieser Studie wenn auch nicht signifikant, zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t aber im S<strong>in</strong>ne<br />

e<strong>in</strong>es Trends. Alle Patienten zeigten unter Hämodialyse e<strong>in</strong>e teilweise sogar deutlich<br />

höhere Mikrokernrate und auch e<strong>in</strong>en größeren relativen DNA-Schaden als unter<br />

Hämodiafiltration. Um über diesen Trend h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>e Signifikanz nachzuweisen, müsste<br />

diese <strong>Untersuchung</strong> an e<strong>in</strong>er wesentlich größeren Gruppe von Dialysepatienten<br />

wiederholt werden. In dieser Studie wurde zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t im Rahmen e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>maligen<br />

Erhebung DNA-Schädigung und Mikrokernfrequenz e<strong>in</strong>er größeren Gruppe von<br />

Langzeit-Hämodiafiltrationspatienten mit den Werten e<strong>in</strong>er Vergleichsgruppe,<br />

bestehend aus Hämodialysepatienten verglichen. Voraussetzung für die Aufnahme der<br />

Hämodiafiltrationspatienten <strong>in</strong> die Studie war das Fehlen von gravierenden<br />

Vorerkrankungen; denn bisher kamen vor allem gerade Patienten mit solchen<br />

Vorerkrankungen <strong>in</strong> den Vorzug der HDF-Behandlung, weil diese als schonender und<br />

somit als „Therapie der Wahl“ für diese Patienten galt. Im Falle dieser Studie lag die<br />

Mikrokernrate der HD-Patienten bei allen zehn Probandenpaaren signifikant über der<br />

der HDF-Patienten. Weiter lag der relative DNA-Schaden bei allen zehn<br />

Probandenpaaren der HD-Patienten signifikant über dem der HDF-Patienten. Es kann<br />

somit festgestellt werden, dass - auch wenn <strong>in</strong> dieser Studie nicht erfasst wurde, <strong>in</strong> wie<br />

weit die beiden untersuchten Verfahren AGEs und ihre Folge- bzw. Beiprodukte aus<br />

dem Blut elim<strong>in</strong>ieren können - die HDF-Behandlung aufgrund <strong>des</strong> niedrigeren<br />

detektierten DNA-<strong>Schadens</strong> vom mediz<strong>in</strong>ischen Standpunkt aus als die langfristig<br />

„bessere“ Methode anzusehen ist.<br />

Abschließend ist anzumerken, dass noch nicht h<strong>in</strong>reichend geklärt ist, ob bzw. <strong>in</strong> wie<br />

weit die Zellen, die als beschädigt identifiziert wurden, e<strong>in</strong>e Rolle <strong>in</strong> der Tumorgenese<br />

spielen oder lediglich als Indikator für erfolgte Gentoxizität angesehen werden müssen.<br />

Endgültige Empfehlungen für e<strong>in</strong>e Überarbeitung der Therapierichtl<strong>in</strong>ien erfordern<br />

somit weitere ausführliche Studien an diesem Patientenkollektiv.<br />

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