06.10.2013 Aufrufe

Untersuchung des genetischen Schadens in peripheren ...

Untersuchung des genetischen Schadens in peripheren ...

Untersuchung des genetischen Schadens in peripheren ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Rydberg und Johanson (1978). Weiter entwickelt wurde diese Mikrogelelektrophoresetechnik,<br />

um DNA-Schäden auf E<strong>in</strong>zelzellniveau festzustellen, 1984 von Östl<strong>in</strong>g und<br />

Johanson, mit dem Unterschied, das Verfahren unter neutralen Bed<strong>in</strong>gungen ablaufen<br />

zu lassen. Allerd<strong>in</strong>gs erkannte man, dass unter neutralen Lysebed<strong>in</strong>gungen nur die<br />

Detektion von Doppel-Strang-Brüchen (DSB) möglich war, da die DNA-Basen-Paarung<br />

nicht unterbunden wurde. So wurde die, nun offiziell als Comet-Assay bezeichnete,<br />

Methode von S<strong>in</strong>gh et al. (1988) modifiziert und lief nun wieder unter alkalischen<br />

Lysebed<strong>in</strong>gungen ab, wodurch auch die Detektion von E<strong>in</strong>zel-Strang-Brüchen (SSB)<br />

und alkali-labiler Bereiche (ALS) möglich war. So verändert gewann der Comet-Assay<br />

noch größere Sensitivität im Identifizieren genotoxischer Substanzen, weil nahezu alle<br />

diese Stoffe mehr SSB bzw. ALS als DSB <strong>in</strong>duzieren.<br />

Das breit gefächerte Spektrum der zu detektierenden DNA-Schäden (Übersicht bei Tice<br />

et al., 1995) umfasst neben den bereits erwähnten DNA-Strangbrüchen und ALS<br />

praktisch alle bekannten DNA-Veränderungen, wie etwa oxidative DNA-Schäden,<br />

Alkylierungen und die Bildung großer Addukte (DNA/DNA- und DNA/Prote<strong>in</strong>-<br />

Crossl<strong>in</strong>k<strong>in</strong>g), da sie alle e<strong>in</strong>e direkte oder <strong>in</strong>direkte Induktion der DNA-Wanderung<br />

bewirken. Gerade diese sozusagen universale Identifikation aller möglicher DNA-<br />

Schäden ist Gegenstand ständiger Forschung und <strong>Untersuchung</strong>en mit dem Ziel, den<br />

Comet-Assay dah<strong>in</strong>gehend zu modifizieren, spezifische Klassen von DNA-Schäden<br />

festzustellen (z.B. mit spezifischen Exzisionsenzymen). Sonderformen wie der<br />

azelluläre Assay (S<strong>in</strong>gh et al 1990) zur Detektion DNA-schädigender Substanzen<br />

unabhängig ihrer Zytotoxizität oder der „molecular weight diffusion assay“ zur<br />

Erfassung apoptotischer bzw. nekrotischer Zellen (Vasquez und Tice, 1997a)<br />

entstanden.<br />

DNA-Schäden immer häufiger mittels Comet-Assay zu erfassen, hat viele Vorteile.<br />

Neben se<strong>in</strong>er hohen Sensitivität können, zum ersten Mal, Zellen aus proliferierenden<br />

und nicht-proliferierenden Geweben verwendet werden. Zusätzlich ist die Verarbeitung<br />

kultivierter Zellen (<strong>in</strong> vitro) möglich. Se<strong>in</strong> bedeutendster Vorteil ist allerd<strong>in</strong>gs die<br />

rasche, e<strong>in</strong>fache und kostengünstige Durchführbarkeit. Dieser Umstand ermöglicht es,<br />

genotoxische (Umwelt-)E<strong>in</strong>flüsse auf den menschlichen Organismus, z.B. im Rahmen<br />

von Biomonitor<strong>in</strong>g-<strong>Untersuchung</strong>en (Kassie et al., 2000; Hartmann et al., 1998), zu<br />

ermitteln und so spezifische Sicherheitsmaßnahmen bei identifizierten mutagenen<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!