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Untersuchung des genetischen Schadens in peripheren ...

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1.6 Angiotens<strong>in</strong> II-Rezeptorantagonisten<br />

1.6.1 Grundlagen <strong>des</strong> Ren<strong>in</strong>-Angiotens<strong>in</strong>-Aldosteron-(RAA)-Systems<br />

Hauptaufgaben dieses gemischt enzymatisch-hormonellen Systems s<strong>in</strong>d die Regulation<br />

<strong>des</strong> Flüssigkeitsvolumens, der Elektrolytbalance und <strong>des</strong> systemischen Blutdrucks.<br />

Angiotens<strong>in</strong> II, als wichtiger Mediator der RAAS-Kaskade, wird als wesentlicher<br />

Faktor bei der Entstehung der Hypertonie und verschiedenen Formen kardio-vaskulärer<br />

und renaler Komplikationen angesehen, wodurch es <strong>in</strong> den Brennpunkt<br />

pharmakologischer Studien rückte.<br />

Ren<strong>in</strong>, ursprünglich als Prezymogen (Preproren<strong>in</strong>) synthetisiert und durch<br />

proteolytische Spaltungen und Glykosilierungen verändert, wird im juxtaglomerulären<br />

Apparat (JAG) der afferenten glomerulären Arteriolen der Niere produziert und <strong>in</strong> das<br />

Blut sezerniert. Bei den juxtaglomerulären Zellen handelt es sich um modifizierte<br />

glattmuskuläre Zellen mit endokr<strong>in</strong>er Funktion. Ausgelöst wird die Ren<strong>in</strong>freisetzung<br />

durch M<strong>in</strong>derdurchblutung der Niere bzw. <strong>des</strong> JAG, durch Verkle<strong>in</strong>erung <strong>des</strong> Natrium-<br />

Kalium-Quotienten, durch β-Rezeptorstimulation, Parathormon, Glukagon und<br />

vasoaktive <strong>in</strong>test<strong>in</strong>ale Peptide (VIP). Durch die nun folgende enzymatische Kaskade<br />

(siehe Übersicht) wird das (<strong>in</strong> der Leber produzierte) Angiotens<strong>in</strong>ogen zu Angiotens<strong>in</strong><br />

II umgewandelt. Angiotens<strong>in</strong> II wirkt nun über verschiedene Signalwege (systemisch)<br />

an unterschiedlichen Zielorganen, wobei die Wirkung häufig direkt oder <strong>in</strong>direkt mit der<br />

Blutdruckregulation zusammenhängt. An dieser Stelle sollen nur e<strong>in</strong>ige der vielen<br />

bisher entdeckten Wirkungen genannt werden (siehe auch Abbildung 4 und 5).<br />

Angiotens<strong>in</strong> II entfaltet an den glattmuskulären Gefäßzellen direkt se<strong>in</strong>e<br />

vasokonstriktorische Wirkung und gilt als stärkste blutdrucksteigernde Substanz im<br />

Organismus. In der Nebenniere stimuliert Angiotens<strong>in</strong> II u.a. die Aldosteronproduktion<br />

<strong>in</strong> der Zona glomerulosa; über Natrium- und Wasserretention im proximalen Tubulus<br />

kommt es zu e<strong>in</strong>er Erhöhung <strong>des</strong> <strong>in</strong>travasalen Volumens und kann hierdurch wiederum<br />

blutdrucksteigernd wirken. Beide Effekte führen im Anschluss wieder zur downregulation<br />

<strong>des</strong> RAAS. Darüber h<strong>in</strong>aus fungiert Angiotens<strong>in</strong> II als Wachstumsmodulator<br />

oder -faktor.<br />

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