Geburten und Geburtshilfe in Deutschland - Barmer GEK
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sichten wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse über e<strong>in</strong>deutig nützliche, wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
nützliche, mal nützlich <strong>und</strong> mal nicht nützliche, h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Wirksamkeit unbekannte,<br />
unwahrsche<strong>in</strong>lich nützliche <strong>und</strong> wahrsche<strong>in</strong>lich unnützliche oder schädliche mediz<strong>in</strong>ische,<br />
pharmakologische <strong>und</strong> soziale Versorgungsarten oder -formen zusammen getragen.<br />
Hier handelt es sich also nicht um irgendwie für richtig <strong>und</strong> wirksam oder "schwangerenfre<strong>und</strong>lich"<br />
gehaltene Aktivitäten, sondern um solche für die es positiv wie negativ<br />
e<strong>in</strong>en Nachweis oder e<strong>in</strong>e möglichst hohe Evidenz (vgl. zu der Spannbreite Tabelle 2) von<br />
Nutzen oder Vorteilen gibt.<br />
Wir haben für diese Schrift die wichtigsten sozialen <strong>und</strong> auf das Verhalten der Schwangeren<br />
<strong>und</strong> Mütter gerichteten Faktoren herausgezogen <strong>und</strong> sie nach den gerade zitierten Kriterien<br />
geordnet. Dabei orientierten wir uns ferner an der Häufigkeit <strong>und</strong> Verständlichkeit<br />
der <strong>in</strong>haltlichen Fragen. Die Übersichten s<strong>in</strong>d aber ausdrücklich nur zu e<strong>in</strong>er groben Orientierung<br />
gedacht. Wie ernst die Cochrane-Autorengruppe diesen H<strong>in</strong>weis nimmt, zeigt<br />
e<strong>in</strong> „H<strong>in</strong>weis <strong>in</strong> eigener Sache“: Gegen e<strong>in</strong>en möglichen E<strong>in</strong>fach-Umgang mit den zusammengestellten<br />
Forschungserkenntnissen, der dar<strong>in</strong> besteht sich nur die Merkpunkte dieser<br />
Übersichten <strong>und</strong> nicht ihre ausführlichere Darstellung <strong>in</strong> Enk<strong>in</strong>s Buch oder anderen kompetenten<br />
Schriften (z.B. dem gleich zitierten WHO-Bericht) anzusehen, können mit hoher<br />
Evidenz E<strong>in</strong>wände formuliert werden.<br />
E<strong>in</strong>e r<strong>und</strong> 60 Seiten umfassende ähnliche Übersicht über Maßnahmen, die nachgewiesenermaßen<br />
nützlich s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> gefördert werden sollten, Maßnahmen, die e<strong>in</strong>deutig schädlich<br />
oder unwirksam s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> abgeschafft werden sollten, Maßnahmen, die bislang nicht ausreichend<br />
erforscht s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> Maßnahmen, die häufig unangemessen angewandt werden,<br />
liegt mit der deutschen Übersetzung e<strong>in</strong>es WHO-Berichts aus dem Jahre 1996 vor (B<strong>und</strong><br />
Deutscher Hebammen et al. 2002).<br />
Übersicht 1: Ausgewählte nützliche oder vorteilhafte Arten von Behandlung/Betreuung<br />
Wirksamkeit, nachgewiesen durch deutliche Evidenz <strong>in</strong> randomisierten <strong>und</strong> kontrollierten<br />
Studien.<br />
Basispflege<br />
Führung des Schwangerschaftsberichts durch die Frauen, um das Gefühl zu erhöhen,<br />
mehr Kontrolle zu haben<br />
Unterstützung der Frauen, während der Schwangerschaft das Rauchen aufzugeben<br />
(<strong>in</strong>sbesondere durch Verhaltensstrategien)<br />
Screen<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Diagnostik<br />
Doppler-Ultraschall bei Schwangerschaften mit hohem Risiko e<strong>in</strong>er Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />
des Fötus<br />
Schwangerschaftsprobleme<br />
Äußere Kopfwendung zur Vermeidung e<strong>in</strong>er Geburt <strong>in</strong> Steißlage<br />
<strong>GEK</strong>-Edition 109