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Geburten und Geburtshilfe in Deutschland - Barmer GEK

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men wird, spricht die empirische Entwicklung der letzten Jahre für e<strong>in</strong>e gewisse Anzahl<br />

spätgeborener K<strong>in</strong>der. Die tatsächliche Fruchtbarkeitsrate liegt also irgendwo zwischen<br />

den beiden Werten. Zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong> Teil der mit den laufenden niedrigen Querschnittswerten<br />

von beispielsweise <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> 1,4 K<strong>in</strong>dern pro Frau begründeten Dramatik kann<br />

daher reduziert werden. Klar ist aber auch, dass <strong>in</strong> den Niederlanden wie <strong>in</strong> vergleichbaren<br />

Ländern der realistische Wert selbst nach diesen Korrekturen mit Sicherheit immer noch<br />

unter dem Bestandserhaltungswert e<strong>in</strong>er Bevölkerung von r<strong>und</strong> 2 K<strong>in</strong>dern pro Frau liegt.<br />

Die <strong>in</strong> den Niederlanden über r<strong>und</strong> 30 Jahre untersuchten Effekte zeigen sich auch <strong>in</strong> anderen<br />

Ländern, <strong>in</strong> denen dies genauer für die 1990er Jahre untersucht wurde.<br />

Tabelle 1: Länderspezifische <strong>Geburten</strong>raten mit (AdjTFR) <strong>und</strong> ohne (TFR)<br />

Berücksichtigung des "Tempo-Effekts" 1995-2000 (Sobotka 2004, 162)<br />

<strong>Geburten</strong>rate<br />

(TFR)<br />

<strong>Geburten</strong>rate<br />

unter Berücksichtigung<br />

des<br />

Tempo-Effekts<br />

(AdjTFR)<br />

Frankreich (1999) 1,79 1,96 0,17<br />

Niederlande 1,60 1,73 0,13<br />

Westdeutschland (1992-94) 1,38 1,51 0,13<br />

England/Wales 1,71 1,85 0,14<br />

Schweden 1,57 1,85 0,28<br />

Italien (1993-96) 1,21 1,64 0,43<br />

Tschechien 1,18 1,73 0,55<br />

Umfang Tempo-Effekt<br />

2.2.1.2 Zusammengefasste <strong>Geburten</strong>ziffer <strong>und</strong> Brutto- <strong>und</strong> Nettoreproduktionsrate<br />

Als zweites geht es um e<strong>in</strong>e Reihe von Indikatoren, die sehr stark prognostischen Zwecken<br />

dienen <strong>und</strong> dafür auf verschiedene Weise Periodeneffekte unterdrücken. Zum e<strong>in</strong>en ist dies<br />

die zusammengefasste <strong>Geburten</strong>ziffer, die alle geborenen weiblichen <strong>und</strong> männlichen<br />

K<strong>in</strong>der aller gebärfähigen Frauen anzeigt.<br />

Auf das f<strong>und</strong>amentale Problem e<strong>in</strong>er der Gr<strong>und</strong>annahmen dieses Indikators weist das<br />

„B<strong>und</strong>es<strong>in</strong>stitut für Bevölkerungsforschung“ bei se<strong>in</strong>em Versuch h<strong>in</strong>, ihn plastisch darzustelen:<br />

„Angegeben wird, wie viele K<strong>in</strong>der geboren würden, wenn die <strong>Geburten</strong>neigung<br />

des jeweiligen Kalenderjahres über das gesamte gebärfähige Alter von 1000 Frauen konstant<br />

bliebe. Versucht man, der zusammengefassten <strong>Geburten</strong>ziffer e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltliche Bedeutung<br />

zu geben, dann könnte man es folgendermaßen ausdrücken: Würden 1000 Frauen<br />

18 <strong>GEK</strong>-Edition

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