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Geburten und Geburtshilfe in Deutschland - Barmer GEK

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1 Ausgangspunkte <strong>und</strong> Zielsetzungen 1<br />

Die öffentliche Debatte über die quantitative <strong>und</strong> qualitative Entwicklung des <strong>Geburten</strong><strong>und</strong><br />

Geburtsgeschehen boomt <strong>und</strong> lässt an schlagwortartiger Dramatik nichts zu wünschen<br />

übrig: "Gebärstreik" neben "Zeugungsverweigerung", "<strong>Geburten</strong>krise", "Bevölkerungs-<br />

Implosion", "Fortpflanzungsstress", "<strong>Deutschland</strong> stirbt aus" 2 , "Ab heute ist es amtlich:<br />

Wenn wir nicht teilen, sterben wir aus" 3 , "Der letzte Deutsche - Auf dem Weg zur Greisenrepublik"<br />

4 , "Dank hoher <strong>Geburten</strong>raten könnte es im Jahr 2050 mehr Franzosen als Deutsche<br />

geben" 5 , "Pillenknick", "Risikoschwangerschaft", "Wunsch-Kaiserschnitt", "K<strong>in</strong>der<br />

als Karriereknick", "Versicherungsrisiko Geburt".<br />

Alle<strong>in</strong> mit den seit Anfang 2005 erschienenen Gutachten über K<strong>in</strong>derwünsche, <strong>Geburten</strong>entwicklung<br />

<strong>und</strong> K<strong>in</strong>der- wie Familien-Förderungspolitik kann man Aktenordner füllen.<br />

Die CDU/CSU-B<strong>und</strong>estagsfraktion spricht stellvertretend für zahlreiche politische Kräfte<br />

nach der Veröffentlichung der jüngsten <strong>Geburten</strong>prognose des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes<br />

für 2005 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Erklärung vom 14.3.2006 vom „freien Fal der <strong>Geburten</strong>“ <strong>und</strong> erklärt die<br />

„Demographiepolitik“ zur dritwichtigsten Aufgabe der aktuelen Politik nach der Bekämpfung<br />

von Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> der Absenkung der Staatsverschuldung. E<strong>in</strong>e „Kampagne<br />

aler Gutwiligen“ müse „aus e<strong>in</strong>em k<strong>in</strong>derentwöhnten <strong>Deutschland</strong> e<strong>in</strong> k<strong>in</strong>derfre<strong>und</strong>liches<br />

Land“ machen.<br />

1 Der Dank des Verfassers gilt besonders Petra Kolip, Juliane Busch, Ulrike Hauffe, Rolf Müller<br />

<strong>und</strong> Ra<strong>in</strong>er Müller, die Vorfassungen des gesamten oder von Teilen dieses Werkes lasen <strong>und</strong><br />

wichtige H<strong>in</strong>weise auf <strong>in</strong>haltliche Fehler <strong>und</strong> Schwächen oder Darstellungsmängel gaben. Besonders<br />

die engagierte Initiative der Hebamme Dorothea Heidorn hatte das Interesse der <strong>GEK</strong><br />

als auch des Verfassers am Thema <strong>Geburten</strong>, <strong>Geburtshilfe</strong> <strong>und</strong> Hebammen immer wieder gestärkt.<br />

Dafür sei ihr <strong>in</strong> besonderem Maße gedankt.<br />

2 "Zehn Millionen Menschen weniger wird es <strong>in</strong> fünf Jahrzehnten <strong>in</strong> diesem Land geben, schätzt<br />

das Statistische B<strong>und</strong>esamt. Noch schlimmer, e<strong>in</strong> anderes Szenario besagt, dass wir statt heute<br />

82 Millionen Menschen im Jahre 2050 nur noch 65 Millionen se<strong>in</strong> könnten" (Susanne Mayer <strong>in</strong><br />

der ZEIT vom 10.08.2000)<br />

"Im dreissigjährigen Krieg verlor <strong>Deutschland</strong> zwischen 1618 <strong>und</strong> 1648 zirka 30 bis 40 Prozent<br />

se<strong>in</strong>er Bevölkerung, <strong>und</strong> es dauerte weit über 100 Jahre, bis der Vorkriegsstandard der Lebenshaltung<br />

wieder erreicht wurde. Etwa die gleiche Größenordnung wird die Bevölkerungsschrumpfung<br />

<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> bis zum Jahr 2030 ausmachen." (Jürgen Borchert im Stern vom<br />

22.02.2001)<br />

3 Süddeutsche Zeitung (SZ) 15.3.2006<br />

4 So hieß die Titelgeschichte von Heft 2/2004 der Zeitschrift Der Spiegel.<br />

5 SZ 14. Mai 2005<br />

6 <strong>GEK</strong>-Edition

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