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Geburten und Geburtshilfe in Deutschland - Barmer GEK

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im Jahr 2001, also <strong>in</strong> nur e<strong>in</strong>em Kalenderjahr, den Altersabschnitt zwischen 15 <strong>und</strong> 49 12<br />

Jahren durchleben, dann häten sie 1349 K<strong>in</strong>der zur Welt gebracht“ (BIB 2004, 89). Der so<br />

berechnete Indikator drückt also nicht tatsächliche <strong>Geburten</strong>, sondern ihre Möglichkeit<br />

unter den gesetzten Annahmen aus. Sofern es sich dabei um Annahmen über das Zeugungs-<br />

<strong>und</strong> Gebärverhalten handelt, gelten diese als <strong>in</strong> der Zeit konstant. Damit werden die<br />

zukünftigen <strong>Geburten</strong>raten z.B. der 30-45-jährigen Frauen wahrsche<strong>in</strong>lich unterschätzt.<br />

Zum anderen geht es um die Brutto- <strong>und</strong> Nettoreproduktionsrate, die angibt, wie viele<br />

Mädchen durchschnittlich von e<strong>in</strong>er Frau <strong>in</strong> ihrem gesamten gebärfähigen Alter geboren<br />

werden. In die Berechnung dieser Raten gehen e<strong>in</strong>e ganze Reihe von Annahmen über die<br />

<strong>Geburten</strong>ziffern <strong>und</strong> die Sterblichkeit der K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Frauen e<strong>in</strong>. Man spricht von Nettoreproduktionsrate,<br />

wenn die Sterblichkeit der Frauen im gebärfähigen Alter berücksichtigt<br />

wurde. Die Bruttoreproduktionsrate kennt dagegen ke<strong>in</strong>e Sterblichkeit der gebärfähigen<br />

Frauen. Die Nettoreproduktionsrate gibt an, ob <strong>und</strong> auf welchem Niveau die Elterngeneration<br />

ersetzt wird oder nicht. Wenn dieser Ersatz nicht stattf<strong>in</strong>det, schrumpft die Bevölkerung<br />

absolut.<br />

2.2.2 Die empirische Bedeutung des "Tempoeffekts"<br />

Vere<strong>in</strong>facht dargestellt handelt es sich bei dem bereits mehrfach erwähnten Tim<strong>in</strong>g- oder<br />

Tempoeffekt um den Effekt, der durch die Verschiebung der Zeugung <strong>und</strong> Geburt von<br />

K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong>s höhere Lebensalter für die Statistik der <strong>Geburten</strong>häufigkeit entsteht.<br />

Wie hoch der Anteil des jährlichen <strong>Geburten</strong>geschehens ist, der sich im Altersbereich über<br />

dem 35. Lebensjahr der Mutter abspielt <strong>und</strong> wie sich dieser Anteil seit Beg<strong>in</strong>n der 1990er<br />

Jahre verändert, zeigt die folgende Abbildung. Insbesondere der besonders zügige Anstieg<br />

der spätgeborenen ersten K<strong>in</strong>der zum Ende des Untersuchungszeitraums untermauert die<br />

Berechtigung, im weiteren Verlauf dieses Buches immer wieder gegenüber Querschnittsbeobachtungen<br />

darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass man das Ende der Gebärfähigkeit e<strong>in</strong>es Geburtsjahrganges<br />

abwarten muss, bis man e<strong>in</strong> endgültiges Urteil über den Umfang <strong>und</strong> die Tendenz<br />

der <strong>Geburten</strong>entwicklung verkünden kann.<br />

12 Dies ist ke<strong>in</strong> Zitierfehler, sondern die 49 Jahre als höchstes Lebensjahr der Gebärfähigkeit<br />

f<strong>in</strong>den sich im Orig<strong>in</strong>alzitat.<br />

<strong>GEK</strong>-Edition 19

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