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Hand und Auge

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The origin of social groups.<br />

Für letztere gilt: “Individual ants, bees, wasps and termites can survive<br />

and transmit genes (either their own or ones genetically similar to their<br />

own) only as part of a social group: the same is effectively true of humans.“<br />

Als zentral für die Konstitution von Gesellschaft wird die Herausbildung<br />

von Ritualen („ritual governed societies”, ibid.: 275) angesehen. Die<br />

Sprache wiederum wird einerseits mit der sozialen Entwicklung, andererseits<br />

mit der Gehirnvergrößerung gekoppelt, d.h. sie gibt Selektionsvorteile<br />

für die Komplexität der Gruppenstruktur als Trägerin von<br />

Information über andere Mitglieder bzw. als Ausdrucksverhalten <strong>und</strong><br />

„Reklame“, welche die soziale Wahrnehmung der anderen beeinflußt. Die<br />

Funktion der Repräsentation, die bei Tieren nur individuell <strong>und</strong> genetisch<br />

koordiniert erfolgt, wird sozial zugänglich, <strong>und</strong> bildet die Basis der Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Tradierung der Meme, z.B. über Rituale <strong>und</strong> Techniken.<br />

Diese kurze Skizze kann einerseits zeigen, daß die von Cassirer unter<br />

dem Begriff der symbolischen Form versuchte Generalisierung im Prinzip<br />

über den Humanbereich hinaus möglich ist, aber große Probleme des<br />

Übergangs aufwirft. Die Frage der Konzepte (Piaget) stellt sich ebenfalls<br />

für die Verhaltensbiologie, besonders da Anzeichen für Konzepte in der<br />

Tierkommunikation meist an Kontexte geb<strong>und</strong>en, in denen die Objekte<br />

noch wahrgenommen oder kurzfristig erinnert werden, vorkommen. Inhaltlich<br />

bringt die Theorie der Meme allerdings keinen Fortschritt gegenüber<br />

Piaget <strong>und</strong> Cassirer, solange lediglich Analogiebeziehungen zur<br />

Genetik vorliegen <strong>und</strong> die Kontinuität der Prinzipien <strong>und</strong> Mechanismen<br />

beim Übergang zwischen menschlicher Sprache Tierkommunikation <br />

organischer Organisation usw. (siehe die Ebenen oben) nicht nachgewiesen<br />

ist.<br />

Ich gehe von diesen eher philosophischen Ansätzen zu differenzierteren<br />

Modellentwürfen des letzten Jahrzehnts über, wobei auch die gegenwärtige<br />

Kontroverse in der kognitiven Linguistik mit einbezogen wird.<br />

3. Objekt-Schemata in der kognitiven Linguistik<br />

3.1. Objekt-Schemata <strong>und</strong> generative Grammatik<br />

Chomskys Modellentwürfe <strong>und</strong> die daran angelehnte generative Grammatik<br />

gehen von der Zentralität der Syntax aus. Die in der abstrakten syntaktischen<br />

Komponente erzeugten Strukturhierarchien werden semantisch<br />

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