Hand und Auge
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Bezugspunkt für weitere Aussagen machen. In diesen Fällen wird mit<br />
Tarski von Metasprache <strong>und</strong> einer (unendlichen) Hierarchie solcher<br />
Metasprachen gesprochen. Wesentlich ist aber nur, daß die globalen<br />
Eigenschaften wie: wahr, falsch (eventuell: unbestimmt, wahrscheinlich),<br />
welche die zweite Form der Gewißheit als solche betreffen, in<br />
den Vordergr<strong>und</strong> gestellt werden.<br />
Beispiele:<br />
Es ist wahr, daß die <strong>Hand</strong> zum Schmuck griff.<br />
Die Behauptung, daß die <strong>Hand</strong> von X zum Schmuck griff, ist<br />
falsch, widerlegt, nicht bewiesen usw.<br />
Der Ankläger, der behauptet, daß die <strong>Hand</strong> ..., lügt/ist unglaubwürdig,<br />
... usw.<br />
Ein Selbstbezug kommt dann ins Spiel, wenn die Aussage mit dem<br />
globalen Prädikat wahr/falsch (u.ä.) selbstbezüglich ist oder die Prädikate<br />
wie „lügen“ (nicht die Wahrheit sagen) auf das Subjekt des<br />
Satzes <strong>und</strong> gleichzeitig der Aussage, etwa des Lügens, bezogen werden.<br />
Dieser Satz ist falsch.<br />
Ich lüge.<br />
Der Selbstbezug auf die globalen Prädikate wahr/falsch bzw. Wahres<br />
aussagen/sich irren/lügen kann semantisch genannt werden, insofern<br />
die Zuordnung von Sprache <strong>und</strong> Welt global oder situativ thematisiert<br />
wird. Ist die globale Zuordnung syntaktisch/morphologisch, erhalten<br />
wir eine andere Art von Selbstbezug, wie in<br />
„zweisilbig" ist zweisilbig (das Wort "zweisilbig" ist zweisilbig),<br />
dieser Satz hat fünf Wörter.<br />
Dieser Selbstbezug ist anderer Natur als der semantische, da die<br />
Wörter <strong>und</strong> Sätze (mindestens seit der Existenz eines Sprachbewußtseins,<br />
besonders bei Schreibenden) Bestandteil der phänomenalen<br />
Welt sind. Dadurch, daß sie als Objekte von Zeichen oder selbst als<br />
Zeichen auftreten können, ergibt sich jener textuelle Selbstbezug, der<br />
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