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Hand und Auge

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C: Syntaktische (semasiologische) Rahmen <strong>und</strong> Kontexte von AUGE in<br />

Redensarten<br />

Wenn wir im Bereich der idiomatischen Redewendungen bleiben, sehen<br />

wir im Englischen (Unabridged Webster), daß AUGE fast ausschließlich<br />

in Objektposition vorkommt <strong>und</strong> dabei die Dynamik der Aufmerksamkeit,<br />

insbesondere die <strong>Auge</strong>nrichtung fokussiert.<br />

English (Unabridged Webster)<br />

have an eye for (appreciate)<br />

have eyes only for (admire)<br />

keep one’s eye open (alert)<br />

keep an eye out for (be vigilant)<br />

lay, clap, set eyes on (see)<br />

make eyes at (gaze amorously at)<br />

open one’s eyes (become aware)<br />

pipe one’s eyes (weep)<br />

run one’s eyes over (examine quickly)<br />

shut one’s eyes (refuse to see)<br />

AUGE steht in diesen Beispielen in Objekt-Position <strong>und</strong> hat als expliziten<br />

oder impliziten Hintergr<strong>und</strong> das Selbst.<br />

Im Deutschen (Duden CD-ROM) dominiert die Objektposition<br />

(N = 30), aber AUGE kommt auch häufig in Präpositionalphrasen vor<br />

(N = 22). Die wenigen Beispiele mit AUGE in Subjekt-Position (N = 4)<br />

hängen mit Zustandsänderungen des <strong>Auge</strong>s (da bleibt kein <strong>Auge</strong><br />

troc??ken, jmdm. gehen die <strong>Auge</strong>n auf/über, jmds. <strong>Auge</strong>n brechen) zusammen<br />

oder sie sdtehen in einer Prädikat-Konstruktion (die <strong>Auge</strong>n waren<br />

größer als der Magen). Das SELBST kann außer in Subjektposition (mit<br />

dem AUGE in Objektposition) oder in Dativposition (am liebsten jmdm.<br />

Die <strong>Auge</strong>n auskratzen mögen, jmdm. die <strong>Auge</strong>n öffnen, jmdm. schöne<br />

<strong>Auge</strong>n machen) auftreten. In “sich die <strong>Auge</strong>n aus dem Kopf sehen/weinen”<br />

liegt ein Pertinenzdativ vor, wobei sowohl die <strong>Auge</strong>n als<br />

auch der Kopf dem SELBST zugeordnet werden.<br />

Bei den Präpositionalphrasen dominieren die lokalen <strong>und</strong> direktionalen<br />

Präpositionen (N = 10; z.B. 'aus'; N = 2), was gut mit der Richtung der<br />

dynamischen Valenzen (vgl. Abbildung 15) korrespondiert. Die instrumentalen<br />

Präpositionen (mit; N = 7) sind ebenfalls stark vertreten. Die<br />

direktionale Bedeutung wird in den folgenden Beispielen deutlich:<br />

etwas springt/fällt ins <strong>Auge</strong><br />

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