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Hand und Auge

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Abbildung 8: Die <strong>Hand</strong> des Menschen (im Zentrum) <strong>und</strong> homologe<br />

Organe anderer Säugetiere (Primatenlinie unten).<br />

Die ontogenetische Entfaltung der Funktionen der <strong>Hand</strong> geht der Sprache<br />

(im Erstpracherwerb) voraus. Conolly <strong>und</strong> Elliott (1975: 341 f.) unterscheiden<br />

die folgenden Phasen der Entwicklung beim Kleinkind:<br />

a) Die Phase des unvollständigen Schließens der <strong>Hand</strong> <strong>und</strong> die Ziehbewegung<br />

(auf Reflexbasis).<br />

b) Das visuell kontrollierte Greifen (nach etwa 4 Monaten, der Griff ist<br />

noch <strong>und</strong>ifferenziert).<br />

c) Der Präzisionsgriff mit Fingern <strong>und</strong> Daumen (ab dem 8. Monat).<br />

Obwohl visuelle Kontrolle <strong>und</strong> <strong>Hand</strong>motorik beim Greifen koordiniert<br />

sind, wird die visuelle Kontrolle bald globalisiert (z.B. auf Objekte in der<br />

Umgebung gerichtet) <strong>und</strong> die Greif-Bewegung wird automatisiert, wodurch<br />

die Wahrnehmung entlastet wird.<br />

Die einzelne <strong>Hand</strong> ist Teil eines größeren Systems: Oberarm, Unterarm,<br />

<strong>Hand</strong>, die linke ist mit der rechten <strong>Hand</strong> koordiniert <strong>und</strong> die Bewegungen<br />

der vier Gliedmaßen sind in der Gesamtbewegung wiederum strikten<br />

Beschränkungen unterworfen. Diese Ebene komplexer Koordinationen<br />

zwischen Teilsystemen ist das ideale Anwendungsfeld der Synergetik. Die

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