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Das Tier in der Religion, mit hundertzwei Abbildungen

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den, die niemand nennt o<strong>der</strong> kennt. Was sich<br />

aus dem Auftauenden ergibt, ist zunächst e<strong>in</strong>e<br />

Kuh, Kuh ist nun e<strong>in</strong> <strong>Tier</strong>, das Milch gibt,<br />

das <strong>der</strong> Mutter Erde je<strong>der</strong>zeit vergUchen wird,<br />

weil sie ihre und an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> nährt, und<br />

so bedeutet die Kuh nichts an<strong>der</strong>es, als das<br />

fruchtbare Land.<br />

Diese Kuh hat vier Euter und aus diesen Eu-<br />

tern ergießen sich vier Ströme. Die Euter <strong>der</strong><br />

Kuh haben natürhch immer e<strong>in</strong>e große Be-<br />

deutung gehabt, und man hat <strong>in</strong> ihnen zuerst<br />

auch Flüssigkeiten aufbewahrt, denn das frz.<br />

Wort Outre für Schlauch ist nichts an<strong>der</strong>es,<br />

als Euter. Außerdem kennt je<strong>der</strong> aus den frü-<br />

heren Kulturen die Zeit <strong>der</strong> Keramik, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

überwiegend solche Gefäße gemacht wurden,<br />

die unten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Spitze ausUefen. Es ist sehr<br />

erstaunhch, daß man an dieser Form, die nichts<br />

an<strong>der</strong>es ist als die des Euters, festgehalten hat,<br />

und die Gefäße mußten also auf Untersätze<br />

gestellt werden, aber es gab auch Gefäße, an<br />

denen man zugleich drei o<strong>der</strong> vier Zitzen sieht,<br />

und die dadurch zum Stehen taugHch waren.<br />

Die Kuh war nun das flache o<strong>der</strong> fruchtbare<br />

Land, imd es ergossen sich daraus vier Strö-<br />

me, die sehr an die alttestamentlichen vier<br />

Ströme er<strong>in</strong>nern, die hier sehr wohl ihren<br />

Ursprung haben könnten, aber die Untersu-<br />

chung über dieses Thema würde hier zu weit<br />

führen. Ebenso aber sche<strong>in</strong>t es mir nicht un-<br />

möghch, zu forschen, welches die vier Ströme<br />

dieser Kuh gewesen se<strong>in</strong> mögen. Da die Euter<br />

nach unten neigen, sollte man zuerst an die<br />

Flüsse denken, die nach Norden zu strömen,<br />

imd alsdann könnten sehr wohl diejenigen<br />

Flüsse <strong>in</strong> Frage kommen, die sich <strong>in</strong> die Ost-<br />

see ergießen. In diesem Falle möchte ich noch<br />

weiter die Analogie ziehen und sagen, daß die<br />

Halb<strong>in</strong>sel Jütland den Be<strong>in</strong>en entsprochen<br />

haben könnte, während das an<strong>der</strong>e Be<strong>in</strong>paar<br />

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bis nach F<strong>in</strong>nland h<strong>in</strong>aufgereicht haben wür-<br />

de.<br />

In diesem Falle würden O<strong>der</strong>, Weichsel, NJe-<br />

men und Düna die vier Euterströme se<strong>in</strong>. Der<br />

Riese Ymir und se<strong>in</strong> Geschlecht, <strong>der</strong> nun von<br />

diesen vier Strömen lebt, ist nun aber eigent-<br />

lich ohne Frage die Ostsee, denn sie ist als<br />

Oe-Mer, als Meer <strong>der</strong> Inseln, und kaum an-<br />

<strong>der</strong>s zu übersetzen. Und wenn man bei dieser<br />

Basis bestehen bleibt, so ist es wohl wahr-<br />

sche<strong>in</strong>lich, daß auch <strong>der</strong> herabgeneigte Kopf<br />

im eigentUchen Jütland za suchen ist, und da-<br />

<strong>mit</strong> beg<strong>in</strong>nt die Kuh zu lecken und legt zuerst<br />

die Haare e<strong>in</strong>es Mannes frei. Da <strong>der</strong> Mann<br />

nichts an<strong>der</strong>es als Skand<strong>in</strong>avien se<strong>in</strong> kann,<br />

so ist <strong>der</strong> Kopf des Mannes sicher das Gebirge<br />

des norwegischen Langfjell, und dieses also<br />

wird zunächst eisfrei. Dann folgt <strong>der</strong> Kopf,<br />

<strong>der</strong> etwa <strong>in</strong> Schonen zu suchen ist, imd so-<br />

dann <strong>der</strong> ganze Körper, von dem nicht weiter<br />

gesprochen wird. Der ganze Mann heißt Buri,<br />

was <strong>mit</strong> Pyr ebenso nah verwandt ist, wie <strong>der</strong><br />

Name des Sohnes Bör. Beide Worte s<strong>in</strong>d aus<br />

Af-Ra, untergehende Sonne, Nordsonne ent-<br />

standen, und auch deshalb kann <strong>mit</strong> ihnen<br />

sehr wohl Skandia geme<strong>in</strong>t se<strong>in</strong>. Ob man zu-<br />

gleich <strong>in</strong> Bör das Wort Bär sehen soU, ist nicht<br />

zu entscheiden, denn wenn auch die Form von<br />

Skandia als e<strong>in</strong> Bär, <strong>der</strong> h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gt,<br />

durchaus zu denken wäre, so kann man nicht<br />

entscheiden, ob diese Gestalt kartenmäßig gut<br />

<strong>der</strong> Vorzeit bekannt war.<br />

Nun aber haben wir noch zwei sehr schwierige<br />

Komplexe, die im Namen des zweiten Riesen,<br />

BöUhorn, und se<strong>in</strong>er Tochter Bestla enthalten<br />

s<strong>in</strong>d. Leicht sche<strong>in</strong>t mir die Frage im ersten<br />

Anfang bei Bestla. Wenn wir als Steigerung<br />

von Gut, das ja auch Tag bedeutet. Best sa-<br />

gen, so ist es nicht eigentlich e<strong>in</strong>e Steigerung,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> konsequente Fortgang, nämlich

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